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Arzt Tricks

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Lieber krank feiern als gesund schuften!

Wege zu Wissen und Wohlstand!


Inhalt

Vorwort

Die verlorene Zeit

Zur Sprache


Teil 1 - Zur Einführung in den Problemkreis

Was dieses Büchlein soll

Die Arztpraxis

Der Gang zum Arzt

Woran erkennen Mediziner Simulanten?


Teil 2 Spezieller Teil - "Krankheitsbilder" leicht gemacht

Niedriger Blutdruck

Migräne

Gehirnerschütterung

Magenschleimhautentzündung

Durchfall, Darmgrippe

Blasenentzündung

Nieren-Becken-Entzündung

Chronische Eierstockentzündung

HWS - Syndrom

Lendenwirbelsyndrom

Tennisellenbogen

Verstauchung

Weiche Leiste

Narbenschmerzen

Sehnenscheidenentzündung


Teil 3 - Allgemeiner Teil, Tipps und Tricks gegen Arzt und Kasse

Wenn du keinen Krankenschein hast

Tricks & Tipps 1

Tricks & Tipps 2

Warum wohl krank?

Psychosomatische Zusammenhänge

Denn Trott verweigern'


Vorwort

WARNUNG!

Dies ist ein Buch, in dem steht, wie du leicht zu einer Krankschreibung kommen kannst; es ist kein

medizinisches Nachschlagewerk!!

Wenn du etwas über Beschwerden, die du gerade hast, lesen willst, nimm andere Bücher!


Die verlorene Zeit

vor dem tor zur fabrik

hält der arbeiter plötzlich an

das schöne Wetter hat ihn am rock gezupft

und als er sich umwendet

die sonne betrachtet

die rot leuchtet und beendet

lächelt im bleigrauen himmel

zwinkert er ihr vertraulich zu

sag kamerad sonne

meinst du nicht auch

man sollte verdammt bedenken

einen solchen tag

dem chef zu schenken

Jacques Prevert


Wenn ein Buch in die richtigen Hände fällt...

Aus allen Ecken und Enden tönt uns das Krisengeschrei der Kapitalisten und ihrer Politiker in den Ohren. Die

Illusionen tausender Arbeiter, die glaubten, man müsse sich bloß ruhig verhalten und ja nicht auffallen am

Arbeitsplatz, zerplatzten in den letzten Jahren, mit der Aushändigung der Entlassungspapiere.

Gewiss - Rädelsführer. Blaumacher und Saboteure fliegen eher. Doch ihnen gehört unsere Sympathie - nicht

denen, die mit gekrümmtem Rücken als höchstes Glück auf dieser Erde, den ,,Besitz" eines Arbeitsplatzes

wähnen.

Dieses Broschürchen hat bloß einen Sinn: Diejenigen zu informieren, die es noch nicht so genau wissen, wie sie

ihre läppischen4 oder 5 Wochen Urlaub strecken können. Gute Krankteirer bringen es auf 3-4 Monate im Jahr.

Das Krankfeiern selbst ändert jedoch nichts am Fabriksystem oder der Bürohierarchie. Das geht bloß durch

gegenseitiges Vertrauen, gemeinsam langsamer arbeiten, Sabotage und wilde Streiks.

Kein Vertrauen in die Gewerkschaften zu haben, ist schonvernünftig, weicht jedoch oft dem lapidaren ,,man

kann ja eh nix machen". Genau damit überlebt diese Produktionsweise, die heute schon die technologischen

Möglichkeiten unserer wildesten Zukunfts-Fantasien in sich birgt. Die Gesetzmäßigkeiten des Kapitals - nicht

der Mensch,' sondern der maximale Profit als Mittelpunkt jeder Entwicklung - da ist die Ursache der Krankheit,

der Todesfälle am Arbeitsplatz...

»Arbeit macht frei« stand über dem Eingang der Vernichtungslager der Nazis. Zynischer Höhepunkt einer

deutschen Arbeitsmoral.

Der alte Trick, für alles Schlechte auf dieser Welt die richtigen Sündenböcke zu finden, greift angesichts der so

entstehenden Einfachheit, immer wieder. ,,Die Asylanten müssen Granulat fegen." Da schlägt das Herz des

deutschen Spießers wieder höher. ,,Arbeitslose endlich von der Straße weg - in den Arbeitsdienst". Alles scheint

jetzt schon in Ordnung.

Recht so, wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen, wir der sagen, unser Staats-Loyaler, mit dem gesunden

Menschenverstand. So gibt es wohl für jede (Arbeits-) Moral eine ,,Rechtfertigung". Doch wir verweigern uns

diesen Diskussionen, heben nur den Arm und weisen in die Richtung: »Schuttplatz der Geschichte«

Hier nehmen wir den Faden wieder auf. So kann dieses Broschürchen eine subversive Kraft werden, wenn es

gemeinsam angewandt wird. Wenn der dumme Meister einen einschüchtern will, am nächsten Tag hat man eine

Erkältung. Wenn die Zeiten am Band verschärft werden, ja, da muss man doch krank werden, wenn der

Bürostress zunimmt, Gastritis kriegen...

Die Herausgeber


Zur Sprache!

Unsere Sprache ist, wie die meisten Sprachen, die der Herrschenden.

Wir fänden es gut, eine eigene Sprache mit eigenen Begriffen zu haben, die unserer Utopie näher kommt. Das

gelingt unsauber nur in Ansätzen. Ein besonderer Punkt ist die Unterdrückung der Frauen in der Sprache.

Zumeist wird bei Berufsbezeichnungen nur die männliche Form angegeben. Es wird davon geredet, dass jemand

zum Arzt geht, auch wenn das in Wirklichkeit eine Ärztin ist. Die Aufzählung von solchen Beispielen ließe sich

endlos fortsetzen.

Die andere Form aber, immer die weibliche und männliche Form auszuschreiben, mindert manchmal die

Verständlichkeit, ist aber auf jeden Fall mehr Arbeit.

Eine Lösung bieten hier wohl nur neue Begriffe. Wir haben auch nach neuen Begriffen z.B. für Arzt/Ärztin

gesucht, aber keine befriedigenden gefunden (die Spritze, Weißkittel, Kontrollärztin).Aber wenn wir dann z.B.

Facharzt/ärztin sagen wollten, wurde es mit den Begriffen schon schwierig. Eine laue Lösung aus diesem

Dilemma ist der Weg, den wir auch in der Broschüre beschreiben:

Wir reden manchmal von dem Arzt, dem Facharzt, dem Patienten usw., an anderer Stelle von der Ärztin, der

Fachärztin, der Patientin. Das heißt dann nicht, dass damit eine Frau oder ein Mann gemeint ist. Es steht immer

für beide.


Vertreibt diese Broschüre!

Überall, vor den Betriebs- und Behördentoren, Berufsschulen, auf Veranstaltungen, auf Büchertischen,

einfach überall, und gebt sie euren Freundinnen und Freunden.


Druckt die Broschüre nach!

Wir erheben keinen Anspruch auf Urheberrechte! Wenn ihr sie nicht kriegen könnt, druckt oder kopiert

sie ruhig nach, auch in großer Auflage, ist uns alles Recht, finden wir prima!

Aber verkauft sie billig!

Krank machen ist gut. Nie mehr krank werden ist besser

Es lebe die Revolution


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