Читать книгу CHANNELING. Universalschlüssel zur Geistigen Welt - Tanja Matthöfer - Страница 19
Findhorn: Wie ich selbst zum Channeln kam
Оглавление»Wie bist du eigentlich zum Channeln gekommen?«, werde ich sehr häufig gefragt. Ich wurde durch ein Findhorn-Buch inspiriert. Es beschrieb die spannende Lebensgeschichte von Eileen und Peter Caddy sowie Dorothy Maclean. Anfang der 1960er Jahre zogen die drei aus einer Notlage heraus in einen Wohnwagen im nordschottischen Findhorn und versuchten auf den eher sandigen Böden Nahrung für sich anzubauen. Eileen channelte Botschaften aus der göttlichen Quelle und Dorothy von den Naturwesen und Devas der Pflanzengruppen. Peter, Eileens Mann, war die umsetzende Kraft und verwirklichte die Anpflanzungen. Jeder von ihnen folgte seiner inneren Führung und brachte seine Qualitäten ein. Die Naturdevas leiteten sie bei der Kultivierung der Flächen an und erklärten ihnen die übergeordneten Zusammenhänge.
Die drei wurden Teil einer ganz besonderen Erfahrung, welche die Menschen bis heute inspiriert. Mit Hilfe der »kleinen Wesen« wie Elfen, Gnomen, Faunen, Zwergen, Feen und den Devas der Pflanzen wurde es möglich, dass sie auf kärgsten Böden die erstaunlichsten Gemüseerträge erwirtschafteten. Sie brachten das Wunder von Findhorn hervor, denn es war überraschend, dass in der Gegend überhaupt etwas gedieh.
Durch die Lebensgeschichte der drei wurde ich tief im Herzen berührt. Mich sprach besonders die Kommunikation mit den Pflanzendevas und dem »kleinen Volk« an. Ich jubelte innerlich und dachte mir, wie großartig es doch wäre, mit ALLEM sprechen zu können. Sogar mit jenen Wesen, bei denen wir eine Kommunikation zunächst gar nicht für möglich halten würden. Dieses Buch präsentierte mir das einwandfreie Funktionieren einer telepathischen Kommunikation, die in der Lage war, die bisherigen Grenzen vollständig zu überwinden. Kommunikation ohne sprachliche Barrieren. Und das Ergebnis war sogar direkt sichtbar. Die Pflanzen brachten riesige Gemüse und Früchte hervor, wie sie dort eigentlich gar nicht wachsen durften. Alle Beteiligten wirkten harmonisch zusammen. Wie wundervoll! Ich war tief beeindruckt. Alles spricht – sogar die Pflanze, von der ich es niemals vermutet hätte!*
Mein Herz war entflammt. Ich las das Buch zu Ende und spürte den dringenden Wunsch nach einem Selbstversuch. Sehr unbedarft, aber mit brennender Leidenschaft im Herzen, setzte ich mich an einem Frühsommertag auf den Balkon meiner damaligen Wohnung vor eine Bambuspflanze und startete einen ersten Versuch. Ich setzte mich aufrecht auf einen Stuhl, schloss die Augen und versuchte eine Verbindung zu der Pflanze herzustellen. Ich hatte ehrlich gesagt überhaupt keine Ahnung, wie das funktionieren sollte, denn das Buch enthielt leider keine Anleitung. Ich konzentrierte mich etwas angestrengt auf den Bambus und begrüßte ihn. Ich stellte mich liebevoll vor, doch nichts geschah.
Dann sandte ich ihm gedanklich die Frage, ob er sich wohlfühlen würde und mir vielleicht etwas über sich erzählen könnte. Wieder geschah nichts. Ich saß eine gute Stunde fast regungslos vor dem Topf, wiederholte meine Fragen mehrfach, formulierte sie um und überlegte mir neue. Doch statt eine Antwort zu erhalten, wurde ich immer müder. Ich sank in eine Stille, in der ich mich fast hypnotisiert fühlte. Das war damals ein ungewohnter Zustand für mich. Mit leichten Trancezuständen, wie sie aus einer Entspannung hervorgehen, war ich noch nicht vertraut. Und wieder geschah – nichts! Nachdem mein Kinn ruckartig nach unten sackte, weil ich gerade eingeschlafen war, gab ich meinen Versuch für diesen Tag auf.
Aber es ließ mich nicht mehr los. Mein Forschergeist war hellwach und so ganz ohne einen Erfolg wollte ich mich nicht aus dem Experiment lösen. Ich sprach mit einem Freund darüber und er sagte scherzhaft zu mir, dass Bambus ja wohl eher eine Pflanze des Schweigens sei. Er werde schließlich oft als Symbol für die Meditation genutzt. Ach ja?, dachte ich nur und schmunzelte innerlich. Eine Pflanze des Schweigens ist ja wirklich die beste Voraussetzung für ein telepathisches Gespräch!
Am nächsten Tag war es wieder so weit. Ich brannte vor Neugier und begab mich nach dem ersehnten Feierabend zurück auf meinen Balkon. »Dann wollen wir mal sehen, ob du nicht vielleicht doch sprechen kannst«, sagte ich laut zu dem Bambus und startete Teil zwei meines Experiments. Wieder sank ich nach innen. Aber diesmal übermannte mich die Müdigkeit nicht, denn ich war besser vorbereitet und versuchte mich nicht von ihr einnehmen zu lassen. Mein Körper entspannte sich wohlig und ich sank in eine innere Stille. Plötzlich bekam ich den Eindruck, dass ich den Bambus über mein Gefühl wahrnehmen konnte. Ich spürte seine beruhigende Ausstrahlung und ahnte, dass es ziemlich gut war, mich derart zu entspannen. Dann zog es meine Aufmerksamkeit ganz unerwartet nach links, denn von dort floss plötzlich eine quirlige Lebendigkeit zu mir. Die Stiefmütterchen!
Links neben mir befand sich ein Blumenkasten mit kleinen, orangefarbenen Hornveilchen. Ihr beseelter Impuls wurde in meiner tiefen Entspannung für mich spürbar. Als ich mich ihnen zuwandte, bekam ich ein schemenhaftes inneres Bild, dass sich die Pflänzchen angeregt miteinander unterhielten, ganz wie bei einem Kaffeeklatsch. Das war so belustigend und überraschend, dass ich ziemlich sicher sein konnte, es mir nicht eingebildet zu haben. Auf die Idee eines Kaffeeklatsches in meinem Blumenkasten wäre ich wirklich nie gekommen. Achtsam und liebevoll wandte ich mich an die niedlichen Geschöpfe und sandte ihnen ein geistiges »Hallo?!«.
Sofort schlug die angeregte Unterhaltung in absolute Stille um. Kein Mucks mehr im Blumenkasten! Stattdessen hatte ich den Eindruck, dass mich die Pflanzen alle erstaunt ansahen. Sie hatten ihr Gespräch unterbrochen und schauten mich mit großen Augen an. Ich konnte ihr Erstaunen fühlen und sie drehten sich alle zu mir um.
»Äh … ich bin Tanja …«, reagierte ich nach einer kleinen Schrecksekunde. »Ich habe euch in den Blumenkasten auf meinem Balkon gepflanzt und möchte sehr gerne mit euch sprechen. Habt ihr Lust darauf?«
Instinktiv hatte ich wohl alles richtig gemacht. Mich höflich vorgestellt, meine Bitte angetragen und ich stellte es ihnen frei, mir zu antworten. Ich nahm wahr, wie sie untereinander tuschelten. Dann wandte sich mir eine von ihnen zu und begrüßte mich freudig. Sie seien doch insgesamt recht überrascht, mit einem Menschen zu sprechen, sagte sie. Ich konnte das Gespräch nicht laut hören, sondern ihre Worte flossen als sanfter Gedankenstrom im mich hinein. Sie würden sich aber sehr freuen, jetzt mal mit einem Menschen zu sprechen. Sie hätten zwar davon gehört, dass so etwas möglich sei, allerdings noch nie diese Erfahrung gemacht.
Unglaublich!!!
Die Pflanze, die für die Gruppe sprach, trat hervor und lief in ihrer feinstofflichen Gestalt an den Rand des Blumenkastens. »Möchtest du etwas von uns wissen?«, fragte sie mich und ich nahm sogar den Klang ihrer hellen, weiblichen Stimme wahr. Wie bezaubernd! So ein kleines, zartes Wesen.
Ich überlegte kurz. Während mir beim Lesen des Buches noch tausend Ideen gekommen waren, was ich Pflanzen schon immer einmal fragen wollte, fiel mir jetzt absolut nichts mehr ein. »Ich weiß nicht«, entgegnete ich etwas unsicher. »Erzähl mir doch bitte, wie ihr euer Leben in dem Blumenkasten empfindet. Wie erlebt ihr den Tag?«
Was dann kam, hatte ich noch nie zuvor erlebt. Es war eine Mischung aus einem sanften, aber dennoch deutlichen Gedankenstrom, untermalt mit inneren Bildern und spontanem Wissen. Er wurde von erfüllenden und erhebenden Gefühlen begleitet. Ich konnte tatsächlich verstehen, was sie sagten – ich sprach mit Pflanzen! Ein Wunder!
Für mich jedenfalls, zu jenem Zeitpunkt.
Während sie mit mir sprachen, sah ich innerlich, wie sich ihre Blütenköpfe sanft im Wind wiegten, und ich spürte die wärmende Kraft der Sonne auf ihren Blättern. Sie fühlten sich in ihrer Gruppe unendlich wohl, liebten den Tag und das Sonnenlicht. Durch den Kasten fühlten sie sich nicht begrenzt. Es war nicht schlimm, dass sie nicht im Freiland standen. Sie spürten die warme, nährende Erde um ihre Wurzeln und liebten ihren Platz. Sie kannten weder Langeweile noch Mangel, denn sie lebten in einem erfüllten Zustand puren Seins.
»Wir fühlen uns sehr wohl, wir wiegen uns im Wind«, hörte ich sie sprechen. »Der Wind ist wie ein Vater, der uns behütet, und die Sonne wie eine Mutter, die uns nährt und versorgt. Wir gehen in dem auf, was wir sind. Wir sind zufrieden und glücklich. Es fehlt uns an nichts und wir lieben es, unser inneres Leuchten über die Farben unserer Blüten nach außen zu strahlen. Wir freuen uns, wenn du dich an uns erfreust.
Die Sonne nährt uns. Die Erde nährt uns. Wir haben genügend Wasser und nehmen Nährstoffe und Licht über unsere Blätter und Wurzeln auf. Alles durchströmt uns und hält unsere Pflanzenkörper am Leben. Wir haben einander und wir preisen das Sonnenlicht. Wir streben dem Sonnenlicht entgegen und öffnen unsere Blüten, um es zu empfangen. Dies ist unsere größte Freude und Erfüllung.«
Meine Wahrnehmungen wurden immer intensiver. Wie mit einem inneren Röntgenblick konnte ich die Umrisse ihrer Wurzeln in der Erde wahrnehmen und erkennen, wie durch sie winzige Lichtpartikel in die Stängel und Blätter flossen. Die Blätter und Blüten waren von feinsten Adern durchzogen, die sich hell leuchtend zeigten.
Die Sonne schien einladend über ihren Köpfen und eine lebendige Farbigkeit durchdrang die ganze Szene. Noch nie zuvor hatte ich innere Bilder erlebt.
Ich war zutiefst ergriffen und konnte die Hingabe fühlen, in der sie lebten. Ein rundherum erfüllter Seinszustand. Mir stiegen Tränen tiefster Berührung in die Augen und ich war vollkommen überwältigt. Das hatte ich wirklich nicht erwartet! Nicht nur, dass ich ihre Antwort verstehen konnte, ich fühlte auch ihre Gefühle. Ich bekam bildhafte Eindrücke, selbst wenn sie zunächst etwas nebulös erschienen. Ich fühlte mich beseelt und erfüllt von dem Kontakt.
Erst jetzt bemerkte ich, dass die Verbindung noch etwas anstrengend war und ich mich nicht mehr darin halten konnte. Es war, als höbe man ein Gewicht und bräuchte nach einer Weile eine Pause. Mein innerer Kanal war noch untrainiert. Ich dankte den süßen Pflänzchen und verabschiedete mich liebevoll. Während der Kommunikation hatte ich mich wohl ein kleines Stückchen von meinem Körper gelöst, denn mein Bewusstsein sank nun deutlich in den Körper zurück und ich genoss den Nachklang meiner ersten gelungenen Kommunikation in den frühabendlichen Sonnenstrahlen.
Sei dir versichert, dass ich die Pflanzen und die gesamte Natur von da an mit völlig anderen Augen sah!
Es brauchte einige Tage, bis ich die Erfahrung verarbeitet hatte, derart ergriffen war ich. Mein Herz war so weit. In den folgenden Tagen traf ich mich zwei Mal mit Freunden in einem Café und beide Male standen dort Schnittblumen in der Vase.
Allein bei ihrem Anblick liefen mir sofort die Tränen und ich erinnerte mich an unser besonderes Gespräch. Meine Freunde fragten mich besorgt, ob denn alles in Ordnung sei, und konnten gar nicht verstehen, dass mich der Anblick von Schnittblumen derartig aus der Fassung brachte. Ich erzählte ihnen die Geschichte und wir dachten zuerst, es läge daran, dass die Pflanzen abgeschnitten waren. Doch das war gar nicht das Problem. Wenn sie mit Achtung und Dankbarkeit und nicht übermäßig geschnitten würden, wäre es kein Problem, erklärten sie mir später. Sie würden uns gerne ihre Blüten schenken, um unsere Herzen zu erfreuen und die Liebe der Erde zu übermitteln.
Meine Tränen waren ein Ausdruck tiefster Berührung und der Öffnung einer neuen Herzensfacette. Glücklicherweise legte es sich nach ein paar Tagen wieder und der neue Zugang integrierte sich sanft. Mir wurde erst viel später klar, dass mich der Bambus in die nötige innere Stille gebracht hatte, um überhaupt kommunizieren zu können. Seine schweigsame Ausstrahlung hatte mich entspannt und geerdet und das war eine ganz wichtige Voraussetzung, um meine Medialität erleben zu können. Diese erste Erfahrung wurde perfekt für mich organisiert und ich bin bis heute von Achtung und Dankbarkeit darüber erfüllt.
Ich hatte medial mit Pflanzen kommuniziert, ich hatte gechannelt, wenn man es denn so nennen wollte. Ich war überwältigt und vollkommen beseelt. Es fühlte sich an, als sei ein uralter Wunsch in Erfüllung gegangen. Tief in mir hatte ich schon immer geahnt, dass geistige Kommunikation funktionierte, und nun hatte ich die Bestätigung erhalten. Ich wollte mehr darüber erfahren und vor allem wollte ich channeln. Wenn man mit Pflanzen kommunizieren konnte, dann müsste es auch mit Tieren funktionieren, wob ich den Faden weiter. Und wenn es mit Tieren funktionierte, dann auch mit Engeln und dann auch mit der göttlichen Quelle. Mit Allem Was Ist.
Alles spricht. Alles kann verstanden werden. Grenzenlose Kommunikation. |
Es war kein Übersetzer nötig, denn ich empfing alles automatisch in meiner Muttersprache. Austausch ohne Grenzen. Unendliche Welten öffneten sich schlagartig für mich.
Was für eine Erkenntnis!