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Sonjas Geschichte
ОглавлениеBevor ich dir – endlich! – meine Tipps präsentiere, lass mich dir Sonja näher vorstellen, die du in der Einleitung kennengelernt hast. Sie ist eine attraktive Frau Mitte fünfzig, und bis vor einem halben Jahr schien ihr Leben perfekt zu sein. Vor 13 Jahren hatte sie ihre große Liebe Alfons geheiratet, und das Paar war felsenfest davon überzeugt gewesen, den Rest seines Lebens gemeinsam zu verbringen.
Alles war wie im Bilderbuch. Beide waren beruflich sehr erfolgreich. Sonja hatte vor fünf Jahren ein kleines Unternehmen gegründet, das mittlerweile brillant lief. Sie war gerade dabei, zu expandieren, und war ziemlich beschäftigt, was dazu führte, dass Sonja und Alfons weniger Zeit zusammen verbringen konnten.
Natürlich gab es auch in dieser Ehe die üblichen Herausforderungen, und die Leidenschaft und Sinnlichkeit waren einer gewissen Gewohnheit gewichen. Doch weil Sonja und Alfons immer wieder über ihre Ehe sprachen und nach außen hin alles gut zu sein schien, gab es für Sonja keinen Anlass zur Sorge.
Als die beiden zu Mittfünfzigern wurden, veränderte sich etwas. Alfons fing an, sich die grauen Haare an den Schläfen zu färben und exzessiv im Fitnessstudio zu trainieren. Und was Sonja am allermeisten verwunderte: Er regte sich immer öfter über Kleinigkeiten auf und nörgelte an ihr herum, sodass sie immer mehr das Gefühl hatte, es ihm einfach nicht mehr recht machen zu können, egal, was sie tat.
Schließlich platzte die Bombe: Alfons gestand Sonja, dass er sich in eine Arbeitskollegin verliebt habe. Die beiden hatten bereits über ein halbes Jahr eine heimliche Affäre, doch nun begann die Geliebte, Alfons zu erpressen, dass sie ihn verlassen würde, wenn er sich nicht von Sonja trennte.
Alfons knickte tatsächlich ein, so sehr war er dieser Frau verfallen. Für Sonja stürzte eine Welt ein. Nach der ersten Trotzphase, den dazugehörigen Wutausbrüchen und vielen Streitereien schien Alfons wieder unentschlossener, auch weil die Emotionsausbrüche dazu führten, dass Sonja und Alfons ab und zu zusammen im Bett landeten, um verzweifelt und leidenschaftlich Sex zu haben.
Dieses Hin und Her ließ Sonja hoffen, ihre Ehe vielleicht doch retten zu können, doch langfristig hatte sie im Grunde keine Chance gegen die andere, die noch dazu 15 Jahre jünger war. Sonja fühlte sich wie ein Häufchen Elend; sie sah erbärmlich aus – was die Situation nicht besser machte. Demgegenüber war das neue Leben, das sich Alfons mit seiner Geliebten ausmalte, mächtig; er war nach wie vor im Oxytocin-Rausch (Oxytocin ist das Bindungshormon, das uns in der Verliebtheitsphase alle ein bisschen verrückt macht). Er verhielt sich wie ein verliebter Siebzehnjähriger, verließ das gemeinsame Haus und zog zu seiner Neuen.
In dieser Phase lernte ich Sonja kennen. Eine Freundin hatte ihr empfohlen, mal meine Webseite zu besuchen, doch es sollte noch eine Weile dauern, bis sich Sonja bei mir meldete. Sie hatte schon einige Onlinekurse bei anderen Coachs gebucht, eine Menge Geld in alles Mögliche gesteckt, das schnelle Heilung und Erfolg versprach, aber nichts half nachhaltig. Der Dschungel der Heilsversprechen war groß. Doch irgendwann musste sich Sonja eingestehen, dass sie alleine nicht einen Schritt weiter kam, obwohl sie bereits einiges unternommen hatte, um ihr Herz zu heilen und wieder positiv zu denken.
Sonja bekam es mit der Angst zu tun, dass sie keinen passenden Mann mehr kennenlernen würde; sie wusste auch nicht, wo sie fündig werden könnte, und geflirtet hatte sie schon lange Zeit nicht mehr. Ohnehin war sie wegen ihrer schlechten Erfahrungen im Augenblick dermaßen desillusioniert, dass sie sich nicht vorstellen konnte, sich überhaupt neu zu verlieben.
Eines Abends saß Sonja mit ihrer Freundin Doris bei einem Glas Wein zusammen, und Sonja schüttete (wieder einmal) ihr Herz aus: dass sie Alfons so sehr vermisse, dass sie sich unansehnlich und wie weggeworfener Müll fühle und einfach nicht wisse, was sie tun solle.
Doris rollte innerlich mit den Augen, denn in den letzten zwei Monaten hatte sie dieselben Sätze von Sonja immer und immer wieder gehört, aber als gute Freundin ließ sich Doris nichts anmerken. Wenigstens hatte Sonja auf ihren Rat gehört und gerade diesen Onlinekurs absolviert, wo es darum ging, den Seelenpartner anzuziehen; allerdings jammerte Sonja nun, dass sie sich inmitten all der jungen Frauen, die sie ja in der Facebook-Gruppe sehen konnte, völlig fehl am Platz fühlte. Außerdem war die Angst vor neuen Verletzungen immer noch groß. Schließlich brach Sonja in Tränen aus und schaute ihre Freundin mit leicht glasigen Panda-Augen an: »Ich werde einsam und alleine sterben!«, heulte sie vor sich hin, dann lief sie wie hysterisch zu einem großen Spiegel und zeterte weiter: »Schau mich doch an, ich bin so hässlich und dick und so entsetzlich alt. Männer wollen doch nur viel jüngere Frauen als mich.«
Doris hielt kurz inne, holte tief Luft und sagte dann ruhig, aber resolut: »Schatz, jetzt ist Schluss mit der Jammerei! Du bist nicht hässlich, und alt bist du auch nicht! Neunzig ist alt, aber nicht fünfundfünfzig. Weißt du, was ich mir für dich wünsche? Dass du Alfons eines Tages auf einer schicken Sommerparty begegnest, strahlend schön, begleitet von zwei unglaublich netten Männern, die um deine Gunst buhlen. Und du gehst auf Alfons und seine Tussi zu, lachst ihn einfach an und sagst: ›Danke, Alfons, wenn du mich nicht verlassen hättest, hätte ich niemals all die wundervollen Abenteuer erlebt. Was glaubst du, welch liebenswürdige Männer ich mittlerweile kennengelernt habe und wie sehr ich mich begehrt fühlen darf! Mein Leben ist jetzt grandios! So schlimm unsere Trennung zunächst für mich war – inzwischen bin ich dir unendlich dankbar.‹ Du lässt ihn einfach stehen und ziehst mit deinen Verehrern weiter, flirtend, lachend und ein bisschen übermütig, denn du hast den Spaß deines Lebens und bist dir auch sicher, dass du dich wieder ernsthaft verlieben wirst.«
Sonja sah Doris mit großen Augen an. Wie zur Salzsäule erstarrt hatte sie Doris’ Worten gelauscht. Und plötzlich lachte und hüpfte sie vor Freude. Sie umarmte Doris und jubelte: »Ja, ja, ja, genau das will ich!«
Abrupt hielt sie inne, blickte Doris unsicher an und meinte: »Aber wie soll ich das erreichen?« Und Doris antwortete: »Lass dich coachen! Tu was für dich, es wird Zeit, dass du wieder nach vorne schaust.«
Wenig später erinnerte sich Sonja an mich und mein Coaching-Angebot. Über meine Webseite meldete sie sich zu einem kostenfreien Herzensgespräch an, und ein paar Tage später telefonierten wir zum ersten Mal miteinander. Ich erklärte Sonja, dass dieses kurze Gespräch zunächst klären solle, ob wir wirklich ein Stück ihres Weges gemeinsam gehen möchten. Ich fragte sie, was sie sich denn wünsche und – vor allem – inwiefern sie bereit sei, etwas für eine Veränderung ihres Liebeslebens zu tun. Ich möchte bei meinen Klientinnen jeweils sichergehen, dass wir beide unsere Zeit und Energie sinnvoll in ihr Liebesglück investieren.
Sonja verstand mein Anliegen. Und so bot ich ihr an, ein paar Tage später unverbindlich und für sie kostenlos einen individuell auf sie zugeschnittenen Plan für unser Coaching zu präsentieren.
Du wirst Sonja in diesem Buch ein Stück ihres Weges begleiten. Du wirst miterleben, wie sie sich verwandelt: von einem gefühlten Häufchen Elend hin zu einer strahlenden Frau in ihren besten Jahren, der die Männer zu Füßen liege – übrigens irgendwann auch ihr abtrünniger Ehemann Alfons ... Ob sie ihn wohl wiederhaben will? Lass dich überraschen.
Die Namen der Protagonisten habe ich natürlich geändert, Diskretion versteht sich bei mir von selbst. Sonja hat mich sogar ausdrücklich gebeten, ihre Geschichte zu erzählen. Einige Details habe ich leicht verändert, um die Intimsphäre meiner Klientin hundertprozentig zu schützen.
Wir werden nun gemeinsam die verschiedenen Phasen des Coachings durchlaufen, wir werden gemeinsam erforschen, wo genau du hinwillst und was dich aktuell noch daran hindert, dein Ziel zu erreichen. Bist du bereit für dein großes Abenteuer? Dann schnall dich bitte an.
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