Читать книгу Nicht so laut - Tanja Neidhardt - Страница 3
1. Der vögelt drauflos
ОглавлениеDas halbdunkle Schummerlicht umhüllt mich, wie eine schützende Decke.
Ich genieße die Anonymität hier in der fremden Stadt. An der
rotgestrichenen Wand tanzen die ovalen Reflexe der, sich bedächtig
drehenden, Discokugel. Ich sitze am Tresen auf dem hohen, schlanken
Designerbarhocker. Vor mir ein Cocktail mit schrägem englischen Namen,
den ich schon wieder vergessen habe. Leise Klaviermusik, aber niemand
am Klavier. Neugierig suche ich mit meinen Blicken die Raumecken nach
Lautsprechern ab und finde keine. Da war mal ein Architekt geschickt,
denke ich. Genüsslich nuckle ich an dem kühlen Getränk. Meine Finger
umschließen das kalte, schlanke Glas. Die Ruhe ist angenehm. Ich habe
mich von den Kollegen abgesetzt. Egal, was die jetzt denken, denke ich.
Klassenfahrten sind etwas schönes, aber auch anstrengend mitunter.
Weniger wegen der Schüler, als wegen der Lehrer. Ich grinse still in
mich hinein. Um mich leises Stimmengewirr. Hier im Grenzgebiet sprechen
die einen so, die anderen so. Ich kann mich gerade so verständigen. Wo
mögen bloß die Lautsprecher sein. Meine Augen gehen erneut auf
Streifzug. Dort in der Ecke? Neben dem Mann? Rechts daneben? Nein. Das
ist bloß....ja, was ist denn das. Nichts gegen Schummerlicht, aber wenn
man nichts, also so gar nichts mehr erkennen kann, ist das auch nichts.
Das scheint ein Aktenkoffer oder ähnliches zu sein. Kein Lautsprecher.
Der Mann, ein älterer Herr, sieht mir amüsiert dabei zu, wie ich mich
und meine Augen verrenke. Ich nicke ihm freundlich zu. Das scheint die
Mischung aus Klassenfahrt und Alkohol zu sein. Irgendwie bin ich gerade
kontaktfreudig. Nun, zumindest aufgeschlossen. Ich nuckle abermals an
dem pinkfarbenen Strohhalm meines Cocktails. Der hat es wahrhaft in
sich. Etwas nervös merke ich, dass ich heute noch nicht sehr viel
gegessen habe und der Alkohol ganz ordentlich anschlägt. Ich streiche
mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und drehe vorsichtig den Kopf nach
links. Der schaut mich unverwandt an, der Mensch. Aber attraktiv ist
er, denke ich. Graue Schläfen, schlank, markant, männlich. Ich blicke
wieder nach vorne. Angenehm erregt breitet sich ein leises Kribbeln in
meinem Bauch aus. Als käme es mir sehr darauf an, ordentlich und apart
zu wirken, streiche ich meinen dunkelgrauen Rock auf meinen
Oberschenkeln glatt. Die Knie liegen frei, meine Beine sind in schwarze
Nylons gehüllt. Mit Strumpfgürtel und allem Pipapo. Ich konnte im
Dessousladen einfach nicht daran vorbei. Im Land der Liebe war mir der
Erwerb eine Pflicht. Aber wohin damit, war heute Nachmittag mein
wichtigster Gedanke. Ich konnte unmöglich mit einer überdimensionierten
Papiertüte wieder bei den Schülern erscheinen, auf dem der Name eines
vollkommen übertrieben teuren Dessousherstellers in rosaroten Lettern
prangte. Also, kurzerhand die alte Strumpfhose noch im Laden entsorgt
und das Hurengeschirr angelegt. Ich nannte es so. Halb im Spaß. Ich
fühlte mich seitdem wie die pure Sünde. Zumal ich mir dazu diese
sündhaft teure Büstenhebe geleistet hatte, die ich ebenfalls trug und
der ich meinen lausigen Sport-BH geopfert hatte.
"Bonsoir" sagt plötzlich eine tiefe raue Männerstimme neben mir. Leise
und doch unüberhörbar. Ich blicke nach links. Da steht der Mensch. Der
Fremde. "Bonsoir" sage ich erschrocken und lächele doch. Sein kräftiges
Aftershave steigt mir in die Nase. Wohlwollend nehme ich seinen Duft
auf. Er setzt sich ungefragt auf den Barhocker neben mich, sieht mich
neugierig an. "Comment ca va?" fragte er. "bien" meine unbeholfene
Antwort. Seine grauen Augen ruhen ruhig auf meinem Gesicht. "Est-ce que
je peux me présenter à vous ?" fragt er. Ich sehe ihn fragend an und
entgegne "Je ne vous ai pas compris". Ich spüre, wie ich erröte. "Ah"
sagt er erkennend und lächelt "Sie kommen nischt aus Fronkraisch?" Ich
schüttele den Kopf. "D'où venez-vous?" fragt er "Ah...entschuldi-gen
Sie..." sagt er schnell und legt lachend, wie nebenher seine Hand auf
mein Bein "Wo-er kommen Sie?" "Deutschland" sage ich und lasse seine
Hand dort, wo sie nun einmal ist. "Ah...oui oui...isch hätte es ahnen
müssen". Fragend sehe ich ihn an. "Aine so schöne Frau muss aus
Deutschland sein". Ich spüre abermals, wie ich dunkelrot anlaufe. Ein
mir unbekannter Zustand. Doch irgendwie hat dieser Mann eine besondere
Ausstrahlung, Wirkung auf mich. Er nimmt die Hand von meinem Bein, um
mir kurz mit den Fingerkuppen über die erhitzte Wange zu streichen "Man
sagt, dass die schönste Frauen der Welt kommen aus Allemagne" etwas
leiser, beinahe flüsternd setzt er hinzu "und man sagt, dass sie
sehr....äh...sehr...wie sagt man bei Ihnen...sehr...sans retenue" er
lächelt. Ich verstehe es nicht, verstehe es doch.
"Sie sprechen sehr gut Deutsch" sage ich und spüre, dass ich so oder so
das Gespräch nicht mehr bestimmen und so lenken werde, dass es
irgendwie in anständigen Bahnen verläuft. "Merci. Isch manschmal dort.
Beruflisch". Ich spüre, wie sein starker französischer Akzent mir den
Saft in die Lenden schießen lässt. Alles an mir geht in eine
unersättliche Bereitschaftsfunktion. Ehe ich mich versehe, hat er uns
zwei neue Cocktails bestellt. Kurz und neckend unterhält er sich mit
der jungen und unverschämt schönen Barkeeperin. Seltsam, etwas wie
Eifersucht umklammerte mein Herz. "Was machen Sie?" fragt er, endlich
wieder zu mir gewandt. Ich sage ihm, ich sei Lehrerin für Deutsch und
Musik und mit meiner Klasse hier. "Ah...ah...olala...aine Lehrer-in"
seine Reaktion. Wieder beugt er sich zu mir und flüstert "Sind Sie denn
aine strengä Lehrer-in?" "Manchmal bin ich streng" lache ich. "Oui,
oui" er lacht und schiebt mir den Cocktail zu, da ich noch nichts
getrunken habe. Dieser scheint mir noch etwas stärker und gehaltvoller
zu sein, als der vorherige. "Das ist auch gut so" fährt er fort und
wieder trifft seine Hand mein Bein. Diesmal liegt es mit kräftigem
Druck dort, wo der Rock endet, das Knie beginnt. "Ist es nischt sähr
anstreng-gend, immerzu streng zu sein?" fragt er. Ich nicke und merke
zum einen, wie sich seine Hand unter meinen Rock arbeitet und zum
anderen, dass meine Zunge gewaltig schwer geworden ist "Doch. Sehr
sogar" sage ich und habe das Gefühl, dass ich ungehörig stark lalle.
Sicherlich täuscht das. "Isch hatte früh-er auch eine strenge
Lehrer-in" sagt er "Da gab es noch diese ....äh...roseau....äh" nervös
schnippst er mit den Fingern. "Rohrstock?" helfe ich ihm, mich vage an
Vokabeln erinnernd. "Ah...oui...oui" lacht er. "Aber das gibt es heute
nicht mehr" sage ich beruhigend mit leicht zitternder Stimme, da die
Hand des Fremden inzwischen unter dem Rock den Rand meines Strumpfes
erreicht hat. "Sie h'auen mir nischt auf die Finger?" fragt er
plötzlich. Für mich vollkommen überraschend. Unsere Münder sind nur
einige Finger breit voneinander entfernt. "Sollte ich?" frage ich
leise. "Man sagt bai uns, wenn eine Frau die Hand eines Mannes bis
dorthin lässt, lässt sie ihn über'all hin" sagt er lächelnd. "Sagt man
das?" frage ich und spüre schon seinen Atem. "No" sagt er "Habe isch
mir eben ausged'acht".
Ich nähere mich mit meinen Lippen seinem Ohr und flüstere "Bei uns sagt
man, wenn eine Frau ein solches Hurengeschirr anzieht und in eine Bar
in einer fremden Stadt in einem fernen Land geht, dann ist sie eh für
alles zu haben". An seinem Gesicht sehe ich, dass er das Wenigste
verstanden, aber das Wesentliche begriffen hat. "'urengeschirr?" fragt
er. "La Bride de la jument" übersetze ich reichlich frei und gewagt.
Ein breites Lächeln zieht sich über sein Gesicht. "Oui, oui" seine Hand
schiebt sich ein Stück höher "Dann bist Du aine ... äh.... wie sagt man
...poulinière?" fragt er lächelnd. Ich weiß zwar gerade nicht, was das
heißt, doch verstehe ich den Fremden sehr genau. Er schiebt mir wieder
mein Cocktailglas zu. Ich trinke einen großen Schluck. Spüre, wie der
Raum sich leicht und sacht schwankend um mich bewegt. Unauffällig öffne
ich einen weiteren Knopf meiner Bluse und lüfte den Stoff soweit, dass
Jaques, wie ich ihn intern für mich nenne, sehen kann, aus was mein
Hurengeschirr noch besteht. Erstaunt und erfreut gleitet sein
Kennerblick in meinen Ausschnitt. Die schwarze Hebe präsentiert meine
ungeschützten Brüste in voller Pracht. Unauffällig blicke ich um mich,
um zu sehen, ob wir in irgendeiner unangenehmen Form auffällig sind.
Jaques lacht leise "Mach dir kaine Sorgen" flüstert er "Niemand sieht
uns". Ich bezweifle das allerdings, denn wenn man sich mitten an der
Bar gegenseitig befummelt, ist es unwahrscheinlich, nicht bemerkt zu
werden. "Aber isch wohne gleisch um die Ecke" sagt Jaques mit einem
weiteren Blick auf meine Brüste "Es ist nur wegen der ...äh....
èvelage...das geht h'ier natürlisch nicht". Ich verstehe ihn. Seltsam,
welche Worte ich kenne und welche nicht. Seine Direktheit erregt mich
zunehmend. "Wenn ich Ihnen bis jetzt nicht auf die Finger gehauen habe"
sage ich leise "dann stehen die Chancen gut, dass es mit der Zucht
klappt...". "Glauben Sie mir" sagt er ebenso leise "Sie werden mir
nischt mehr auf die Fing-er hauen, wenn wir erst bei mir sind".
Jaques schiebt mich durch die Tür in die Altbauwohnung. Seine Küsse
schmecken nach dem Cocktail und ich weiß, dass auch ich eine Fahne
habe, nicht mehr ganz sicher auf den Beinen bin. Ich finde mit dem
Rücken Halt an der Wand. Jaques drängt sich an mich und schiebt, zieht
meine Beine auseinander. Ich spüre seine Erektion an meinem Bauch.
Durch seine Hose drückt sich ein Prachtschwanz. Seine Hände greifen an
meinen Beinen herum, fahren zwischen meine Schenkel, massieren kurz und
heftig meine Möse, untersuchen sie auf Aufnahmebereitschaft. Das ist
kein Vorspiel, das ist nur der Hengst, der in mich will. JAQUES, LASS
MICH DEINE ZUCHTSTUTE SEIN! Denke ich wild und viel zu betrunken. Was
hat der Mensch mir da bestellt. Ich schwanke heftig seitwärts.
POULINIÉRE!!! schießt es mir durch den Kopf. Ich weiß wieder, was es
heißt und keuche wieder meinen lauten Gedanken in seine Brust, während
seine Finger meine nasse Spalte teilen. Wir treiben keuchend durch
irgendeine Tür in irgendein Zimmer, auf irgendein Sofa oder was auch
immer das sein soll. Im Dunkeln erkenne ich nichts, kenne mich nicht
aus, lasse mich einfach hierhin, dorthin stoßen, schubsen, halb tragen,
torkeln. Ein flacher Tisch. Stoße mir das Schienbein, als ich auf allen
Vieren auf das Sofa komme. Kräftige Hände schieben mir den Rock über
den Rücken. Einfach so. Begreifen meinen Strapsgürtel, die Strümpfe.
"'URENGESCHIRR" grunzt es lustvoll in meinem Rücken. Ich strecke diesen
Händen meinen Hintern entgegen. Brünstig biete ich mich an. Es schiebt
mir den Slip erst mit hinein. Was für eine Eichel, denke ich. Doch das
geht so nicht. WIE DER STÖSST!!! Will er mir das Höschen da mit
REINRAMMEN? frage ich mich. Mit einer Hand greife ich nach hinten. Mit
der anderen muss ich mich halten, was nicht gelingt. Es stößt mein
Gesicht in ein dickes Kissen. Ich fingere irgendwie meinen Slip da
raus, befreie den dicken Schwanz von dem störenden Ding. Urplötzlich
losgelöst rammt es sich ganz in mich. Ich öffne mich und ein rauer
Schrei entfährt mir in das Kissen hinein. MEIN GOTT!!! denke ich und
schreie es auch. Aber gedämpft vom Kissen, kann sich mein Schrei kaum
entfalten. Der vergisst sich da hinter mir, der vögelt drauflos, wie
ein cheval entier, denke ich und denke doch schon gar nicht mehr.
Plötzlich aus mir raus. Zu heftig. Und STÖSST WIEDER ZU! Falsch, Falsch
schreit es in mir, als er eine Station höher in mich dringt. Da ist
mehr Widerstand, doch bin ich enthemmt und lasse es zu. Tausend
Nervenbündel senden Alarmsignale der Lust mein Rückgrat hinauf. Spüre,
wie er meine Haare packt und meinen Kopf nach hinten zieht und tiefer
in mich fickt und fickt und fickt. Das hält er nicht so lange aus. Ich
aber auch nicht. Brünstig helfe ich mir mit einer Hand und bald, bald
bin ich zuckend, winselnd, stöhnend unter ihm. Breche zusammen,
kraftlos, ganz meiner LUST ERGEBEN. Da kommt er. Ist schon wieder aus
mir geglitten und ich spüre das Alles auf meinem Po, meinem Rücken sich
ergießen. Warm. Nein, nicht warm, das ist HEISS, kochend HEISS. Stößt
ihn für den letzten Schub noch einmal in mich und gibt mir ein
Geschenk, ein Andenken, Souvenir mit nach Hause. MERCI JAQUES!!!