Читать книгу Schnittkonstruktion in der Mode - Teresa Gilewska - Страница 5

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Allgemeines

Mit diesem ersten Band über die Schnittkonstruktion in der Mode erlernen Sie die Grundlagen für die Erstellung von Schnittmustern.

Die Technik für das Anfertigen von Musterzeichnungen wird in allen Details gezeigt. Zu den Modellen gibt es zahlreiche Zeichnungen mit Beschreibung, damit Sie die Struktur des Kleidungsstücks kennen und verstehen lernen.

Die hier entwickelte Methode können auch nicht professionelle Schneider nachvollziehen.

Aber bevor wir in das Thema einsteigen, also Schnittmuster konstruieren und die Modelle Schritt für Schritt beschreiben, zunächst ein paar allgemeine Informationen : Körpermaße, Größentabelle und Begriffe für die Schnittbogen.


Körpermaße


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Ganz gleich, welches Modell oder welche Größe – auf jeden Fall sollte man zunächst einen Grundschnitt fertigen und dann die gewünschten Änderungen vornehmen. Bevor man mit der Schnittkonstruktion beginnt, müssen die Maße sorgfältig genommen werden.

Zunächst wird der Sitz der Taille mit einem leicht gespannten Band in der Vertiefung oberhalb des Beckenknochens gemessen.

Diese Taillenlinie dient auch als Bezugspunkt für die Längenmaße.

Die Maße werden ohne Zugaben gemacht ; die Vergrößerung erfolgt später auf der Konstruktion des Grundschnitts, wenn das Muster abgewandelt wird.


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1. Brustweite – Maßband um die stärkste Stelle der Brust legen.

2. Taillenweite – gemäß dem Maßband.

3. Obere Hüftweite – etwa 10 cm unterhalb der Taillenlinie.

4. Hüftweite – etwa 20 cm unterhalb der Taillenlinie.


BILD 3

5. Rückenlänge – von der Schulter am Halsansatz bis zur Taille.

6. Vordere Taillenlänge – von der Schulter am Halsansatz bis zur Taille, über die Brustspitze.

7. Brusthöhe – von der Schulter am Halsansatz bis zur Brustspitze.

8. Obere Hüfthöhe – etwa 10 cm unterhalb der Taillenlinie nach unten.

9. Leibhöhe – etwa 20 cm unterhalb der Taillenlinie nach unten.

10. Brustzugabe – von einer Brustspitze zur nächsten.

11. Rückenweite – von einem Arm zum nächsten, gemessen an den Armansätzen.

12. Oberbrustweite – von einem Arm zum nächsten, gemessen an den Armansätzen.

13. Halsweite – gemessen am Halsansatz.

14. Schulterbreite – vom Halsansatz bis zum Armausschnitt.

15. Armlänge – gemessen am gebeugten Arm, von der Schulter bis zum Ellbogen und dann vom Ellbogen bis zum Handgelenk.


BILD 4


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16. Ellbogenhöhe.

17. Oberarmweite – an der stärksten Stelle des Armes.

18. Handgelenkumfang.

Größentabelle

Die ursprüngliche Größentabelle basiert auf den Durchschnittsmaßen von 1000 bis 10 000 Frauen, die vom IFTH (Institut français du textile et de l’habillement) gemessen wurden.

Auf diesen Standardgrößen basieren die Grundschnitte.

Diese Tabelle ist aber nicht allgemeingültig. Viele Hersteller haben für den Bedarf ihrer Kundinnen bei bestimmten Kleidungsstücken eigene Größen oder Zwischengrößen.

Auch über die einzelnen Maße herrscht keine Einigkeit. So wird die Länge des Oberkörpers hinten vom Halsansatz an gemessen – manchmal in der Mitte und manchmal an der Schulter. Das gibt natürlich wegen der Vertiefung zwischen den Schulterblättern unterschiedliche Maße.

Daher gibt es nicht nur eine Größentabelle. Jede Tabelle ist für eine bestimmte Nutzung bestimmt und es gibt dann entsprechende Konstruktionsmethoden für die Grundschnitte.

Die Messungen der Jahre 2003 bis 2004 haben deutliche Unterschiede zu den Messungen um 1950 ergeben.

Die Größentabelle gilt für Körpergrößen von 168 bis 172 cm.


Schnittbogen – Begriffe


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Grundschnitt

Der Grundschnitt ist die Übertragung der Körperformen und Proportionen und die Verteilung der Abnäher auf eine zweidimensionale Fläche nach den ermittelten Maßen.


Die perfekte Anpassung des Modells an den Körper (ohne Kneifen und unerwünschte Falten) hängt von der Qualität des Grundschnitts ab.

Es ist nicht besonders schwer, ein Schnittmuster für ein modisches Kleidungsstück zu entwickeln. Das wahre Problem liegt in der Anpassung an den Körper. Man kann die Technik oder die Methode für die Konstruktion eines Schnittmusters aber nicht durch bloßes Ausprobieren erlernen. Um sie wirklich zu beherrschen, muss man verstehen, was man gerade tut, und sich die einzelnen Schritte einprägen.

Es gibt drei Methoden für die Konstruktion eines Schnittmusters :

1. Schnittmuster auf der Grundlage der Standardgrößen.

2. Schnittmuster nach Maß – das Schnittmuster wird nach den Maßen der Person konstruiert, für die das Kleidungsstück bestimmt ist.

3. Schnittmuster für Haute Couture – die Konstruktion des Schnittmusters erfolgt nach einem Toile in den Körpermaßen der Kundin. Zu diesem Zweck wird ein Abguss vom Körper genommen und daraus eine Kunststoffbüste angefertigt.

Ein paar notwendige Anmerkungen

Der menschliche Körper ist in ständiger Bewegung. Um den Grundschnitt für ein bequemes Kleidungsstück zu konstruieren, muss man daher die Bezugspunkte und -linien in der Bewegung ermitteln.

In der Regel ist das Kleidungsstück vorn länger als hinten (wegen der Wölbung der Brust). Bei kleineren Größen macht das etwa 2 bis 3 cm aus, bei Größe 42 sind es aber über 4 cm. Diese Zugabe wird durch das Volumen der Brust ausgeglichen. Wenn man aber die horizontalen Konstruktionslinien auf der Grundlage der vorderen Länge zieht, wird der Rücken zu lang, ohne dass man ihn durch Abnäher verkürzen kann. Daher geht die Konstruktion des Schnittmusters stets von der mittleren Rückenlinie (vertikal) und der Taillenlinie (horizontal) aus.


Achtung !

Nicht die Armausschnittlinie mit der Brustlinie verwechseln ! Die Brusthöhe wird unter dem Armausschnitt angenommen. Bei großen Größen oder einer voluminösen Brust ist dieser Unterschied markant.


Schnittkonstruktion in der Mode

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