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1997 ~ Erleuchtung

Herzöffnung

Es gibt immer zwei Möglichkeiten: Entweder du handelst gemäß deinem persönlichen Bewusstsein, deinem Verstand, deiner Intelligenz und auch deinen Gefühlen, die eine große Spanne vom Zweifel bis zum Mut einschließen. Oder du vertraust in eine Art von überpersönlicher Bewusstheit, auf Eingebungen, die von einem größeren Ganzen her stammen und jenseits der Kapazität deines persönlichen Verstandes liegen. Wenn du so willst, aktivierst du im ersten Fall die eine und im zweiten die andere Gehirnhälfte. Beides hat seine Vorteile und ihr solltet niemals das eine über das andere setzen. Es brauchst beide Seiten, um ein vollständiges Wesen zu sein. Aber in eurer Welt ist die rechte Hälfte doch noch sehr unterentwickelt und ihr bezieht die geistige Antriebskraft für euer Handeln zumeist aus der linken Hälfte.

Liebe und Bewusstsein sind zwei zentrale Aspekte eures Seins, der eine ist nicht vorstellbar ohne den anderen. Öffne dein Herz für die Schönheit des Seins, für dein eigenes Sein ebenso wie für das größere Ganze, das dich umgibt, für deine Erfahrungswelt, die dein Herz nährt oder auch schmerzt. Öffne dein Herz für alles, was ihm begegnet, und beschränke die Erfahrungen, die es machen soll, nicht auf die sogenannten guten, während du die schlechten abwenden möchtest. Das Herz hat eine große Kapazität zur Transformation. Einmal im Herzen angekommen, kann scheinbar Negatives in Positives umgewandelt werden, kann aus Leiden Freude entstehen. Das Herz heilt alle Dinge, einschließlich sich selbst, wenn du es zulässt. Hast du aber Angst, verschließt du es vor bestimmten Erfahrungen, Menschen und Gefühlen, dann kann dieser Umwandlungsprozess nicht stattfinden. Die Energie der Gefühle und der Erfahrungen bleibt dann am Leidvollen hängen und kann nicht in Freude transformiert werden.

Ostern, Pfingsten, Weihnachten, alle eure Feiertage sind Tage der großen Freude, an denen ihr eure Einheit mit den größeren Prozessen im Universum zum Ausdruck bringen sollt. Dies wird leider oft verkannt in eurer Welt, selbst bei den Kirchen. Freude ist euer elementares Lebensrecht und es gibt keine Erbsünde, die euch davon trennt, auch kein altes Karma, das ihr erst abarbeiten und auflösen müsstet. Ihr könnt euch jederzeit auf diese höhere Schwingung einstimmen, wenn ihr es möchtet und wenn ihr bereit seid, wenigstens für einen kürzeren Zeitraum – sozusagen zum Ausprobieren und um einen Geschmack davon zu bekommen – alles Begrenzende aus eurem doch so emsigen Alltag hinter euch zu lassen.

Wenn ihr euer Herz öffnet, werdet ihr zunächst ein tiefes Durchatmen fühlen, so als würde jahrelanger Ballast von euch abfallen. Ihr könnt den sprichwörtlichen Stein, der auf eurem Herzen liegt, förmlich schmelzen oder zerbrechen spüren. Das ist ein wundervolles Geschenk, plötzlich diese Weite und Unbegrenztheit zu fühlen, so als würdet ihr die ganze Welt umarmen. Mit dieser Qualität des Herzens lassen sich leicht neue Erfahrungen erschaffen. Du siehst also, dass die Transformation des Bewusstseins sehr eng mit dem Öffnungsprozess im Herzen zusammenhängt, sonst bliebe sie gewissenmaßen einseitig und nur teilweise wirksam.

„Öffne dein Herz“ heißt auch Vergeben. Dir selbst zu vergeben, das ist das Allerwichtigste, und dann auch all den anderen Menschen. Es gibt Menschen in deinem Leben, von denen du meinst, du könntest ihnen niemals vergeben. Zwinge dich nicht dazu, aber beginne damit, dir selbst immer mehr zu vergeben, und dann wirst du eines Tages auch jene ohne Anstrengung und Druck in dein Herz aufnehmen können. Du wirst ihnen danken können, weil sie dich um eine wichtige Erfahrung bereichert haben, und du wirst die Entdeckung machen, dass sich dein Herz danach viel besser und gesünder fühlt. Darum beginne bei dir selber und schätze dich für alles, was du erfahren und erreichst hast. Schau, was du bedauerst, und befreie dein Herzensgefühl von dem dauerhaften Schmerz, der damit verbunden ist. Lass ihn einfach gehen!

Liebe und Bewusstheit: In jedem Augenblick präsent sein für ALLES-WAS-IST drückt eure Liebe aus, eure Liebe für die gesamte Existenz, so wie sie euch gerade entgegentritt – egal, ob als äußere oder als innere Erfahrung. Euer Bewusstsein ist wie ein großer Speicher, ein lange Zeit gereifter Schatz aus vielen Existenzen. Wenn euer Herz offen ist für alle Erfahrungen, ohne Angst und ohne begrenzende Werturteile, dann kann euer Bewusstsein sich ausdehnen und sich erweitern. Habt ihr dagegen Angst vor bestimmten leidvollen Erfahrungen und verengt eure Herzen deswegen, dann begrenzt ihr auch euer Bewusstsein und programmiert es auf Elemente, die mit dieser Angst zusammenhängen. Den Impuls „Ich möchte nicht … erleben“ versteht es als Interesse und öffnet einen Raum eurer Erfahrungen genau für das, was ihr vermeiden möchtet, bis ihr es akzeptiert habt, als einen Teil des weiten Stroms eurer Selbst.

Liebe zu ALLEM-WAS-IST und Öffnung eines großen Raumes in eurem Bewusstsein – das sind zwei Seiten einer einzigen Medaille. Die erweiterte Struktur eures Bewusstseins ermöglicht es, alle Dinge von einer höheren Warte aus zu sehen, und erleichtert es dem Herzen, alle Erfahrungen durchzufiltern, so lange bis ihr alles in Dankbarkeit und Freude annehmen könnt. (05.08.1997)

Eigene Bestimmung

Stell dir vor, alles Bisherige in deinem Leben ist nur eine Vorbereitung gewesen und du bist jetzt an der Schwelle zu deiner eigentlichen Bestimmung angekommen. Was könnte das sein? – Sicherlich nichts ganz Neues, nicht ganz Fremdes. Es wird sich ganz vertraut anfühlen. Du brauchst dich nicht übermäßig anzustrengen. Du bist schon viele Wege gegangen in diesem Leben, du hast vieles ausprobiert und hast einige alte Knoten aufgelöst. Jetzt geht es weiter und du bist noch lange nicht am Ende, auch wenn du dich manchmal müde und erschöpft fühlst. Das ist lediglich ein Zeichen für einen Umbruch, eine sich anbahnende Veränderung. …

Fixiere dich nicht zu sehr auf bestimmte Zielvorstellungen, alles wird sich harmonisch weiterentwickeln. Bereite dich vor allem innerlich auf die Zukunft vor. Du wirst lernen, Dinge ganz anders als früher wahrzunehmen, und du wirst Menschen ganz anders als früher anleiten können. Dazu brauchst du keinen festen Rahmen einer Organisation oder eines Lehrgebäudes. Folge vielmehr deiner Intuition und kombiniere die besten Elemente, die dir zur Verfügung stehen. Dein Platz ist da, wo du jetzt bist. Und die Menschen, die dich brauchen, kommen von allein. Du wirst immer besser fühlen und sehen, was sie brauchen. Öffne dein Herz, mache dich innerlich ganz leer und fühle ihre Energie. Dann wirst du alles Nötige wissen. … Nutze all deine Fähigkeiten, die du in den fast fünf Jahrzehnten deines Lebens erworben hast, und erschaffe deinen eigenen Ausdruck dafür. Wir werden dich nicht allein lassen. (10.10.1997)

Weihnachten

Es ist gut, wenn du dich öfter an Situationen aus deiner Kindheit erinnerst, zum Beispiel an Weihnachten und die Vorweihnachtszeit. Wie hast du dich damals gefühlt? Wie mit acht Jahren, wie mit zwölf Jahren? Das hilft dir zu verstehen, wie andere Kinder sich fühlen oder sich fühlen möchten. Lass deine Gedanken und Gefühle nicht nur um die Kinder kreisen, die euch nahestehen, sondern auch um die Millionen und Milliarden anderer Kinder, von denen viele in großer Not leben. Dies öffnet dich für mehr Mitgefühl. Normalerweise kümmern sich die Menschen vor allem um ihre eigenen Kinder. Leider ist es bei euch so, dass Geschenke nicht immer mit Liebe beantwortet werden. Liebe ist oft dort mehr präsent, wo die Menschen sehr bescheiden leben müssen. … Die Erde ist ein großes fühlendes Wesen. Sie umfasst nicht nur Menschen und ihre Kinder, sondern auch Tiere, Pflanzen und andere Lebewesen. Auch diese freuen sich, wenn Weihnachten naht, wenn die Menschen Lichter anzünden und ihr Herz öffnen. Leider ist das nicht überall der Fall. Darum helft mit bei diesem Prozess. (08.12.1997)