Читать книгу Die Geschichte von einem kleinen Kuckuck, der nicht einsehen wollte, warum er seine Geschwister aus dem Nest werfen sollte - Thomas Barsch - Страница 3

Der Plan

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Es war kalt an diesem Abend. Und still im Wald. Und dunkel. Bäume knarrten im Wind. Und alle Vögel schliefen. Nur eine Kuckucksdame fand keine Ruhe und war froh, als jemand an den Strohhalmen ihres Nestes zupfte. Die Nachbarin - auch eine Kuckucksfrau, vom Baum gegenüber - kletterte auf den Nestrand. „Wie geht es Ihnen?“, wollte sie wissen.

Und dann erzählte sie, dass sie am nächsten Tag ein Ei legen wollte. „Ein Ei?“, fragte die alte Kuckucksdame, „Das trifft sich gut. Auch ich werde morgen ein Ei legen. Lassen Sie uns einfach zusammen fliegen und ein schönes Nest suchen!“

„Fliegen? Ein Nest suchen?“, fragte die junge Kuckucksfrau, und kratzte sich am Kopf. „Aber wir haben doch ein Nest, in das wir unsere Eier legen können?“ Die alte Kuckucksdame riss ihren Schnabel weit auf und lachte so laut wie sie konnte. „Ja, wollen Sie denn etwa die ganze Zeit selber brüten? Tagelang im Nest herumsitzen? Auf den Eiern?“

„ Ja“, gab die junge Kuckucksfrau zu, „Ja, das wollte ich.“

„… und dann etwa auch Ihr Junges füttern? Wissen Sie, wieviel Arbeit das ist? Wissen Sie, wie viel Hunger so ein Kuckuck hat! Jeden Tag nur herumfliegen und Futter fangen? Nein, nein, nein. Wir Kuckucke machen das anders: Kommen Sie mal her, ich flüstere es Ihnen ins Ohr!“

Die beiden rückten eng zusammen. Und während die alte Kuckucksmutter der jungen Kuckucksmutter das Geheimnis der Kuckucke verriet, senkte sich die Nacht über die Bäume. Und es wurde noch dunkler und noch ein bisschen kälter im Wald.


Am nächsten Morgen. Zwei Kuckucksmütter verlassen den Tannenwald.

Die Geschichte von einem kleinen Kuckuck, der nicht einsehen wollte, warum er seine Geschwister aus dem Nest werfen sollte

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