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Indien ist Weltmeister beim Teekonsum
ОглавлениеObwohl der Tee wie gesagt ursprünglich aus China kommt, hat Indien mittlerweile den ersten Platz im Tee-Konsum eingenommen. Überhaupt ist Tee bis heute Volksgetränk, Genussmittel und Medizin. Er hat aber auch die Politik beeinflusst und sogar Geschichte geschrieben. Teetrinken ist damit ein Stück Kulturgeschichte und hat unser Leben, die christliche Seefahrt, aber auch die Wirtschaft und den Handel stark mitgeprägt.
Es war im Jahr 1610, als die erste Teelieferung aus Japan auf Segelschiffen über Java nach Amsterdam kam. Von da an waren die Holländer für viele Jahre die einzigen Tee-Importeure, die ganz Europa versorgten. Knapp 50 Jahre später, 1669, stiegen die Engländer mit in dieses Geschäft ein. Sie gründeten die East India Company, die fast 200 Jahre das Monopol für Teeimporte hatte. Aber nicht nur über den Seeweg, auch über Land gelangte der Tee nach Europa. Ein beschwerlicher Weg, der von Peking durch die Wüste Gobi, quer durch Sibirien, vorbei am Baikalsee und weiter zur Wolga führte, als Mitte des 17. Jahrhunderts mit einer Karawane 200 Pakete Tee aus der Mongolei als Geburtstagsgeschenk an Michael I., den ersten russischen Romanow-Zaren kamen. Weil der Tee, der mit Schiffen befördert wurde, in feuchten, geteerten und dumpf riechenden Laderäumen gelagert war, sagte man dem auf Kamelen beförderten Tee eine bessere Qualität nach. Was aber wohl nur ein Gerücht war. Das hielt sich immerhin noch bis ins 19. Jahrhundert. Getrunken wurde der „Schiffs-Tee“ natürlich trotzdem.
Noch bevor die Engländer richtig ins Teegeschäft eingestiegen waren, gab es 1662 am Hofe des englischen Königs Karl II bereits eine offizielle Teestunde.
Damit wurde Tee auch in Europa gesellschaftsfähig und eine wichtige Handelsware. Ungefähr zu dieser Zeit brachten englische Einwanderer den Tee auch mit in die USA. Wer damals etwas auf sich hielt, besonders natürlich in den gehobenen Schichten, veranstaltete so genannte Tea Partys.