Читать книгу Eine Woche Paris - Thomas Melerowicz - Страница 4
Verkehrte Welten, ein Verbrechen und drei Löwen
ОглавлениеWie? Was? Zehn vor vier. Wieso klingelt jetzt der Wecker? Das Geräusch reißt mich in eine unwirklich frühe Welt hinein, in der ich nicht mehr schlafe, aber auch noch nicht wach bin, und dieses Gefühl sollte anhalten.
… Sie ist mit unzähligen Schlössern gegen Diebstahl gesichert…
Auf dem Weg zum Flughafen Tegel an der Bushaltestelle ein Werbeplakat für Axe: Ein Mann fliegt auf eine Frau. Verkehrt!, möchte ich dem unbekannten Werbedesigner zurufen. Im Flugzeug erlebe ich im Traum erneut eine verkehrte Welt. Himmel und Erde haben ihre Plätze vertauscht und es regnet Tränen auf den Himmel herab. Sehr surreal, aber schließlich fliegen wir auch nach Paris, die Hauptstadt der Surrealisten. André Breton und andere hoben hier diese Kunstströmung aus der Taufe. Da sind solche Träume doch geradezu Pflicht.
Und im Zug vom Flughafen „Charles de Gaulle“ zum „Gare du Nord“, in dessen Nähe sich unser Hotel befindet, trommeln tausend Zwerge von unten einen Begrüßungsmarsch für uns.
Kaum in Paris angekommen begehen wir ein kulinarisches Verbrechen, indem wir bei McDonalds einkehren. Und das in der Hauptstadt des Landes, in dem Kochen zur Kunst erhoben wurde.
Danach flanieren wir an einem kleinen und einem großen Palast vorbei und lassen uns in einem roten Bus zu diversen Sehenswürdigkeiten kutschieren. Wir betreten die Lieblingsbrücke von Ulrich Wickert. Die Brücke muss sehr wertvoll sein, denn sie ist mit unzähligen Schlössern gegen Diebstahl gesichert.
Nachdem wir in einem Internetcafe noch etwas dabei zugeschaut haben, wie ein Inder einen Bulgaren über das Schachbrett hetzt, und nach einem Glas Rotwein in einem petit Bistrot sinken wir abends in einen tiefen Schlaf, der von drei Löwen in einem Bilderrahmen bewacht wird.