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Symptome der Prüfungsangst

Viele Menschen können die Prüfungsangst kaum einordnen. Denn sie hat erstaunlich viele Gesichter. Wann und wie macht sie sich bemerkbar? In vier Bereichen können wir sie fassen:

1 In der seelischen Befindlichkeit: Dann fühlen Sie sich unsicher, ängstlich, ja sogar reizbar. Sie leiden plötzlich unter Stimmungsschwankungen und haben Unlustgefühle.

2 In Ihrer geistigen Leistungsfähigkeit: Plötzlich haben Sie Denkblockaden, Selbstzweifel und fangen an zu grübeln. Ihre Konzentration lässt nach. Sie haben Aufmerksamkeitsstörungen und Ihre Merkfähigkeit lässt nach.

3 Im körperlichen Bereich: Innere Unruhe befällt Sie. Sie leiden unter Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Verstopfung oder Durchfall. Müdigkeit befällt Sie, Schwindelgefühle, Herzstechen, ein Kloßgefühl im Hals. Heißhungerattacken wie auch Appetitlosigkeit können weitere körperliche Merkmale sein.

4 Im Verhalten: Sie flüchten sich in unwichtige Routinearbeiten wie Aufräumen oder putzen, nehmen Beruhigungstabletten oder trinken Alkohol. Sie essen mehr, als Sie wirklich brauchen.

Warum reagieren wir verstärkt auf Prüfungsangst?

Prüfungsangst wird nicht vererbt, sondern wir erlernen sie durch Erfahrungen oder Vorbilder. Meistens prägen wir uns Prüfungsangst in der Kindheit ein. Wir können dabei fünf Faktoren ausmachen:

1 Der elterliche Erziehungsstil: Ängstliche Kinder hatten meistens Eltern, die weniger mit ihrem Nachwuchs gesprochen haben und sich auch weniger um ihre emotionalen Bedürfnisse gekümmert haben. Das ist das Ergebnis wissenschaftlicher Untersuchungen. Solche Eltern sehen zudem ihre Hauptaufgabe darin, Regeln und Verbote beizubringen. Dabei überfordern sie häufig ihre Kinder. Sie unterstützen sie auch wenig verbal und praktisch. Erfüllen die Kinder die Leistungsansprüche der Eltern nicht, dann bestrafen sie sie häufiger. Das führt dazu, dass die Kinder später selbst die Rolle ihrer Eltern übernehmen und sich selbst ablehnen, wenn sie einen Misserfolg haben. So entwickeln sie sich zu einer Person, die jede Leistungssituation als eine persönliche Bedrohung empfinden.

2 Die Persönlichkeit der Eltern: Viele Verhaltensweisen erlernen wir von unseren Eltern und schauen uns das am Modell der Eltern ab. Wenn die Eltern zum Beispiel sehr leistungsorientiert sind, verhalten wir uns auch dementsprechend. Die Eltern sind ja unser großes Vorbild. Genauso ist es, wenn die Eltern ängstlich sind – etwa in der Angst vor einem Hund. Dann übernehmen wir das ungeprüft ohne die Chance einer eigenen persönlichen Erfahrung.

3 Gesellschaftliche Normen: Wir alle kennen den Spruch: „Nur wer gut ist, gilt etwas und hat etwas zu sagen!“ Leistung und Bedeutung von Erfolgen werden in unserer Leistungs-Gesellschaft sehr stark betont. Der Einzelne lernt, sein Selbstwertgefühl in Abhängigkeit von seiner Leistung zu definieren. Das Problem dabei ist: Je mehr man diese Einstellung selbst verinnerlicht, umso stärker leidet man auch unter der eigenen Angst bei der Prüfung durchzufallen.

4 Frühere Erfahrung mit Prüfungen: Die Angst vor Prüfungen wird verstärkt durch ungerechte Prüfer oder negative Erfahrungen auf Misserfolge und so weiter.

5 Soziale Faktoren: Studenten, die sich ihr Studium selbst finanzieren müssen und weder durch Bafög oder Eltern unterstützt werden, stehen eher unter Druck. Sie müssen ihr Studium möglichst schnell abschließen und oft auch noch nebenbei arbeiten. Außerdem verspüren sie den Druck, gute Noten zu produzieren, um nach dem Studium schnell überhaupt eine Stelle zu bekommen oder gar eine attraktive. Für sie hat das Bestehen der Prüfung somit eine besondere Bedeutung.

Worauf fusst Prüfungsangst genau?

Die Prüfungsangst kann sich auf vier ganz unterschiedliche Bereiche beziehen:

1 Die Angst vor der Prüfungsvorbereitung

2 Die Angst vor der Prüfungssituation selbst.

3 Die Angst vor den Folgen des Versagens in der Prüfung und Angst vor möglichen Selbstanklagen oder der Blamage bei Nichtbestehen der Prüfung.

4 Ja, auch die Angst vor den Folgen einer bestandenen Prüfung kann möglich sein: Man hat Angst davor, den Leistungsanforderungen nicht gewachsen zu sein, die nach bestandener Prüfung folgen, etwa nach der Führerscheinprüfung sich im Straßenverkehr allein nicht zurechtzufinden.

Das Ende der Prüfungsangst

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