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Auf gute Nachbarschaft!
ОглавлениеHand aufs Herz: Sie haben sich doch auch schon über Nachbars Hecke aufgeregt – oder? Wir stehen uns doch oft selbst im Weg. Warum ärgern wir uns über das Laub, das der Wind vom Baum auf dem Grundstück nebenan zu uns geweht hat? Niemand kann etwas dafür und macht es mit Absicht – allenfalls Wind und Wetter, die wir weder beeinflussen noch bestrafen können. Was stört uns an dem hohen Zaun? Können wir ihm nicht auch positive Seiten abgewinnen, etwa solche wie „Danke, nun kann ich mich auch mal endlich in meiner Freizeit ungezwungen gehen lassen und barfuß rausgehen oder mich in Unterhose auf den Liegestuhl legen!“ Wir selbst verkomplizieren durch unsere Reaktionen das Verhältnis zu unseren Nachbarn. Wir sind engstirnig, rechthaberisch und gönnen anderen zu wenig.
Neid, Missgunst, Eifersucht und Geltungsstreben zerstören eine gute Nachbarschaft. Man gönnt dem anderen nicht das größere Auto, den schöneren Rasen, den Swimmingpool oder auch dessen nette Freunde.
Dabei wissen wir doch alle: Miteinander zu reden, ist doch die Geheimwaffe, um jeden Streit im Keim zu ersticken. Und das geht so: „Hallo Herr Nachbar, wir feiern heute Abend meinen Geburtstag. Es könnte also etwas lauter und länger werden. Was halten Sie davon, einfach mit uns gemeinsam Spaß zu haben? Sie sind herzlich eingeladen.“ Oder wie es in einer typischen Kaffee-Werbung so schön heißt: „Hallo Frau Meier, Ihr Sohn hat mit dem Fußball meine Scheibe zerschlagen!“ – „Wollen Sie nicht erst einmal rüberkommen und mit uns eine Tasse Kaffee trinken?“ ist die entwaffnende Antwort. Oder man bringt dem Nachbarn einen Korb Äpfel vorbei. Er kann sich einfach künftig nicht mehr über Laub und Fallobst aufregen. „Den Wind aus den Segeln nehmen“ nennt man das. Sie wissen doch rechtzeitig vorher, wo der Sturm weht. Also bereiten Sie sich geschickt auf das Donnerwetter vor, wie es ja auch Flug- und Schiffs-Kapitäne machen. Dann wird die Nachbarschaft auch nicht mehr so kompliziert.