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Das Rentnerdasein

Kein einfacher Übergang

Nehmen Sie den Eintritt ins Rentnerdasein nicht auf die leichte Schulter. Hier ist wirklich Vorsicht geboten. So mancher macht sich darüber keine Gedanken, ganz nach dem Motto: „Es wird schon irgendwie…“. Nein, wird es eben nicht! Sie bereiten sich doch auch intensiv auf Ihr Berufsleben vor. Andernfalls würden Sie schnell scheitern. Genauso verhält es sich mit dem Ruhestand. Es klingt zwar merkwürdig, ist es aber nicht. Die Rente ist ein ganz neuer Lebensabschnitt. Viele Menschen geben sich Illusionen hin.

Vorbereitung ist wichtig

Sie gehen von heute auf morgen in Rente und haben nichts vorbereitet. Mit einem Mal gibt Ihnen das Leben keine Tagesstruktur mehr. Sie haben es während Ihrer langen Beschäftigung schlichtweg verlernt, sich selbst zu strukturieren, weil die Firma das für Sie erledigt hat. Ob Sie am Fließband standen oder im Büro Akten bearbeiteten, als Lehrer den Unterricht gestalteten oder als Zugschaffner die Fahrkarten kontrollierten, sie hatten zwangsläufig immer etwas zu tun. Ihnen wäre es doch nie selbst eingefallen zu organisieren, was Sie am Arbeitsplatz zu tun haben. Dafür gibt es in Firmen eigene Abteilungen: Arbeitsorganisation nennt man das. Diese Fachkräfte finden optimale Strukturen und Abläufe heraus, nach denen Sie dann 30 oder 40 Jahre lang arbeiten. Sie brauchen sich um nichts zu kümmern, nur Ihre Arbeit müssen Sie machen. Was im Arbeitsleben wie ein Paradies klingt, wird mit einem Mal zur Hölle. Sie stehen buchstäblich wie der Ochs vorm Berg. Sie sind nicht einmal fähig, Ihren Tag sinnvoll zu ordnen, einen Plan zu machen. Das erinnert dann ein wenig an den viel beschriebenen Fall eines plötzlich Arbeitslosen, der einfach so tut, als sei er weiter beschäftigt und jeden Morgen weiter sein Pausenbrot einpackt und zur Arbeit geht – nur für seine Umgebung zum Schein, als sei nichts geschehen.

Bis dass der Tod Euch scheidet?

Schlimmer ist es jedoch, wenn Sie unvorbereitet in Rente gehen. Meist sind Sie gar nicht in der Lage, sich selbst zu beschäftigen. Mit der Zeit reißen bei Ihnen völlig öde Strukturen ein, die Sie selbst nicht befriedigen, Sie mürrisch machen und sogar depressiv. Ja, so mancher Rentner ist darüber sogar gestorben: in Gram und Selbstmitleid, durch Suff und Nikotin, Tabletten oder gar Selbstmord. Viele Neu-Rentner sehen sich auch auf der Psychologen-Couch wieder und müssen dann erst einmal üben, ihr neues Leben in den Griff zu bekommen. Nicht selten sieht man Jung-Rentner völlig hilflos. Die einen versinken in Selbstmitleid und kommen da nicht mehr raus. Die anderen üben mühsam erst mit professioneller Hilfe den richtigen Weg, was Sie eigentlich rechtzeitig hätten vorbereiten können. Aber auch das ist leichter gesagt als getan. Man bräuchte viel mehr von den oben beschriebenen Kursen bei der Volkshochschule oder anderswo „Wie ist das, wenn man älter wird?“ Leider nur in wenigen Großbetrieben wird so etwas angeboten – quasi wie der Finanzberater vom Lotto, der dem Neu-Millionär beibringt, wie er mit seinem plötzlichen Reichtum am besten umgeht. Aber hier auch ein Tipp: Fragen Sie mal bei Ihrer Krankenkasse nach, ob die nicht so etwas wie Neu-Rentnerberatung anbietet. Sonst hilft vielleicht nur der „Private Coach“ oder „Personal Trainer“, wenn es ihn für so was gibt (Psychologe). Warten Sie nicht erst bis zum letzten Arbeitstag!

Mit Volldampf in die Rente

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