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Sorgen – wozu?
ОглавлениеZunächst einmal, weil wir von Natur aus spontan erschrecken und nicht adäquat mit sorgenvollen Situationen umgehen. Das ist den meisten Menschen so eingeimpft, und manchmal ist es auch gut so. Denn es ist ein natürlicher Abwehrmechanismus gegen Gefahren. Beispielsweise, wenn ein naher Verwandter oder gar der Partner gestorben ist, helfen uns Sorgen dabei, unsere Trauer zu bewältigen und nachzudenken. Wir grübeln darüber, wie es weitergehen soll, planen Veränderungen und stellen uns neu auf. Das sind Sorgen, die wir nicht beeinflussen können, mit denen wir aber auch lernen können umzugehen. Oder nehmen wir die Sorgen nach einem schweren Unfall, bei schlimmer Krankheit. Sie sind durchaus berechtigt. Würden wir sie einfach hinweg wischen, dann hielte man uns für kalt und gefühllos. Mit diesen zwangsläufigen Sorgen müssen wir besonnen umzugehen lernen. Solche Sorgen kommen von außen auf uns zu; das steuern andere; wir können nur ausweichen.
Und dann machen wir uns Sorgen über Krankheiten, die zu Ängsten werden – Folge: Magengeschwüre. Sorgen über Krankheiten machen uns nämlich erst krank. Wir bekommen allein aus Sorgen Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Rückenschmerzen – ja sogar Lähmungen. Solche Krankheiten haben einen psychosomatischen Ursprung, also sind entstanden aus Ängsten aufgrund von Sorgen.
Dann überfallen uns auch Sorgen, die eigentlich gar keine sind. Wir sorgen uns über unser Geld, die Währung, den Euro, was wir sowieso nicht beeinflussen können. Sie kennen doch Hypochonder: Das sind Menschen, die beim ersten Räuspern gleich einen Herzinfarkt vermuten und dauernd zum Arzt rennen. Im Grunde genommen sind es arme Geschöpfe, weil sie ständig vom Wahn besessen sind, schwer krank zu sein. Alle Menschen, die sich grundlos Sorgen machen, sind Hypochonder. Sie ziehen quasi die Sorgen an wie der Honig Bienen. Oder es gibt ja durchaus die „Mutter Teresa-Typen“, die Kümmerer: Sie müssen ihre Nase überall hineinhängen und sich um alles in der Welt kümmern – nach der Devise: Sorge, wo bist Du? – Ich komme schon! Diese Menschen, von denen es nicht zu wenige gibt, sind Gefangene ihres Beschützer-Instinkts. Sie machen sich Sorgen um alles, nur nicht um sich selbst. Statt auf ihren eigenen Blutdruck zu achten, helfen sie lieber anderen und erhöhen damit ihren eigenen. Sie schauen mehr auf andere als auf sich selbst. „Denk an Dich selbst“, und dann ist man auch kein Egoist.
Dabei kommt es ja beim Thema Sorgen darauf an, endlich einmal den eigenen Bedürfnissen freien Lauf zu lassen. Schauen Sie, was Ihnen gut tut und gefällt, womit Sie glücklich und zufrieden werden. Dann reduzieren sich die Sorgen automatisch. Wichtiger Tipp gegen Sorgen ist also, eigene Wünsche zuzulassen und sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen.
Natürlich gibt es auch Egozentriker, die immer nur für sich alle Vorteile ausschöpfen und mit Ellenbogen durchs Leben marschieren. Das ist aber krankhaft, und es macht auch krank. Nicht wenige Egozentriker bekommen Magengeschwüre oder Bluthochdruck, weil ihre Hetze nach Vorteilen, immer in der ersten Reihe sitzen zu wollen und immer als erster das beste Stück abzubekommen Stress bedeutet. Diese Menschen leider unter einem gesteigerten Geltungsbedürfnis; sie wollen immer mehr sein als sie können. Sie dürfen egoistisch für Ihre eigenen Bedürfnisse kämpfen, aber nicht immer egozentrisch krankhaft mehr haben wollen, als Ihnen zusteht und guttut. Genau das ist der feine Unterschied.