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Wie definiert man Egoismus?

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„Ego“ stammt aus dem Lateinischen und Griechischen und bedeutet „Ich“ – Egoismus ist also die Ich-Bezogenheit (Eigennützigkeit) im positiven Sinn, die Ichsucht im negativen Sinn dagegen, Selbstsucht bis hin zur Selbstverliebtheit – im kranhaften Sinn auch Narzissmus genannt. Dabei ist ethisch nichts einzuwenden gegen Egoismen, wenn man selbst seinen eigenen Vorteil sucht, zugleich aber dabei auch den Vorteil anderer im Blick behält. Nur den eigenen Nutzen haben dagegen die Egomanen im Radar. Man spricht dann auch von Raffgier-Egoisten, die sich selbst mehr Freiheiten einräumen als sie anderen zugestehen möchten. Man sieht das im Allgemeinen als unanständig und wenig solidarisch an.

Dagegen spricht man philosophisch gesehen vom ethischen Egoismus, wenn er positiv und gesund ist: Alle Menschen handeln de facto egoistisch.

Noch ein erstaunliches Kriterium: Man grenzt Egoismus vom Egozentrismus dadurch auch ab, dass Egoismus sich in einer mehr oder weniger gewollten und bewussten Haltung vollzieht – Egozentrik dagegen unbewusst. Sie spult sich instinktiv ab, ist im Unterbewusstsein so fest verankert, dass sie automatisch ohne Nachdenken funktioniert. Der positive Egoist denkt sich was dabei.

Allerdings ist Egoismus auch schwer genau zu definieren, weil er von verschiedenen Menschen unterschiedlich verstanden und definiert sowie angewendet wird. Man muss deshalb nach weiteren Kennzeichen für Egoismus suchen und ihn so näher bestimmen. Dabei findet man dann sogar vier Formen: Egoismus im engeren und im weiteren Sinn, positiver wie negativer Egoismus.

Im weitesten Sinn: Grundsätzlich ist erst mal jedes menschliche Verhalten an und für sich als egoistisch einzustufen. Denn alles, was Sie bewusst tun, wägen Sie ja individuell nach dem Eigennutz Ihres Handelns ab. Selbst wenn Sie altruistisch (uneigennützig, selbstlos, rücksichtsvoll anderen gegenüber) handeln sollten, können Sie dies unter dem Egoismus einordnen, denn Sie bewerten subjektiv Ihr Handeln als vorteilhaft.

In engerem Sinn: Wenn Sie bewusst einen Nachteil zu Lasten eines anderen einkalkulieren und nur auf Ihren Vorteil aus sind. Dabei könnten Sie bei alternativem Verhalten das gleiche Ziel erreichen und sogar noch den Kriterien von Gerechtigkeit und Moral genügen. Wenn Sie gar kein Bewusstsein für die tatsächlich entstandenen Nachteile gegenüber jemand anderem durch Ihr eigenes Tun oder Unterlassen verspüren, dann kann auch nicht mehr von Egoismus in engerem Sinne gesprochen werden – dann nämlich haben Sie die Grenze zum Egozentriker schon überschritten.

Positiver Egoismus: Die Auswirkungen eines selbstbezogenen Handelns müssen objektiv gesehen auch einen allgemeinen Nutzen haben und dürfen anderen dabei nicht schaden - auch unter Wettbewerbsgedanken; man verbindet ihn mit der positiven Auswirkung von Egoismus, die Wohlstand und Allgemeinwohl fördern. Dazu passt dann auch der kooperative Egoismus, den man insbesondere in den Vereinigten Staaten von Amerika beobachtet: Personen, die sich am meisten für Karriere und Selbstverwirklichung einsetzen, verbringen gleichzeitig einen Großteil ihrer Freizeit für andere.

Negativer Egoismus: Man ordnet hierunter Formen eines selbstbezogenen Denkens und Handelns unter, dessen Folgen nicht dem Allgemeinwohl dienen und sogar Einzelnen Schaden zufügen. Folgen eines solchen Egoismus können sogar bis hin zu Kriegen und menschlichen Katastrophen gehen; geprägt ist negativer Egoismus von Rücksichtslosigkeit.

Sie erkennen also schon an der Definition den Unterschied zwischen gutem und schlechtem Egoismus. Knapp auf den Punkt gebracht: Guter Egoismus hat die eigenen Interessen und Ziele im Auge, ohne anderen dabei zu schaden, während ein schlechter Egoismus quasi „über Leichen geht“ und den Schaden für andere billigend in Kauf nimmt, ja sogar sucht.

EGOISTEN leben glücklicher!

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