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Forward Looking Statement

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Eine in die Zukunft gerichtete Aussage.

Jeder, der bereits einmal in einem amerikanischen Unternehmen gearbeitet hat, weiß, dass man solche Aussagen als Absichtserklärungen sehen kann und jemand darauf spekulieren könnte. Schalte ich das Licht doch nicht ein, dann kann der Spekulant mich dafür in Haftung nehmen.

The documents provided on this website contain statements related to our future business and financial performance and future events or developments involving Siemens that may constitute forward-looking statements. (Disclaimer auf der Siemens Seite)

Beim Stromnetz muss zu jedem Zeitpunkt soviel Energie vorhanden sein, wie gerade benötigt wird. Möglich wird dies durch Prognosen und durch ein Verfahren, welches regeln soll, dass diese Balance immer gehalten wird.

Wie auch bei den “Forward Looking Statements” ist derjenige haftend, der die Aussage getroffen hat, nur etwas indirekter. Letztendlich zahlen muss immer der Letztverbraucher (Stromkunde), wobei er auf den eigentlichen Prozess nur bedingt Einfluss nehmen kann. Von der Möglichkeit die Kosten zu senken ganz abgesehen…

An dieser Stelle muss ich selbst einen Disclaimer anbringen, denn seit vier Jahren beschäftige ich mich auch beruflich mit den Möglichkeiten der Erstellung von Prognosen und Modellen. Dieser Beitrag entspricht meiner persönlichen Wahrnehmung und nicht der von Dritten.

Es scheint kaum Interesse zu geben, die Qualität der Prognosen nachhaltig zu verbessern, dabei soll im Zuge der Stromwende verstärkt auf schwankende Erzeugung aus Wind und Sonne gesetzt werden. Auf der anderen Seite sind die Verbraucher, deren Abnahme zwar stetig steigt – die Qualität der Vorhersage, aber im gleichen Zug zurück geht. In der Natur der Dinge liegt es, dass Stromkunden nicht selbst Prognosen ihres Verbrauchs erstellen. Umgekehrt sollte es aber auch nicht zum Schaden der Kunden sein, dass man die schwächelnden Prognosen selbst zum Geschäftsmodell erklärt.

Sieht man von einigen Forschungsinstituten auf Fördergeldmission ab, dann scheint nur wenig Interesse daran zu bestehen die Prognosequalität zu verbessern. Von Investitionen in diesem Bereich in geeignete Lösungen mal ganz abgesehen. Es zahlt der Stromkunde, ohne in die Wertschöpfungskette der Fehlprognose einbezogen zu sein.

Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion beschreibt die Kostenfalle, die aus den Prognosefehlern entsteht wie folgt:

Trotz verbesserter Windprognosen trägt die Windeinspeisung nennenswert zu den Kosten bei und verteuert damit die Netzentgelte: Allein der Anteil des Windausgleichs an den Netzkosten beträgt nahezu ein Fünftel. Hinzu kommen EEG-bedingte Kosten für Redispatch und den Netzausbau. (Quelle Porträt Amprion)

Der Netzausbau ist für die Kosten, wenn das Licht in 30 Stunden bei mir angeht irrelevant. Die anderen Punkte jedoch schon. Im Rahmen dieser Artikelserie werden wir sehen, dass mangelnder Wettbewerb und auch das Fehlen von politischem Druck weit mehr die Verbraucher belastet, als die Windeinspeisung. Windige Argumente, die eigentlich ein Systemversagen durch fehlende Kontrolle beschreiben. Schrittweise soll an der Aussage “In 30 Stunden schalte ich das Licht ein” gezeigt werden, wie die ökonomischen Prozesse im Hintergrund ablaufen.

Der zweite Teil der Serie beschäftigt sich mit den zwei Anbietern, die für den Strombezug im eigenen Haushalt verantwortlich sind und die erste Stufung der Planung durchführen. Die Stromanbieter auf der einen Seite und die Verteilnetzbetreiber auf der anderen Seite. Beim dritten Teil wird die Rolle der Übetragungsnetzbetreiber beleuchtet, bevor es im vierten Teil um die Übertragungsnetzbetreiber geht. Den Abschluss macht ein Fazit im fünften und letzten Teil der Serie.

In 30 Stunden schalte ich das Licht ein…

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