Читать книгу Milch und Honig - Tilman Janus - Страница 4

Django italiano

Оглавление

Ich war vom Wege abgekommen. Das ist jetzt nicht moralisch gemeint, denn das wäre mir ziemlich egal. Ich hatte mich tatsächlich total verfahren. Eine schnurgerade Allee erstreckte sich vor meinem betagten Wagen, gesäumt von knorrigen Pinien. Links und rechts lagen Felder und Olivenhaine, dazwischen immer wieder sumpfige Wiesen oder kleine Teiche.

Ich befand mich etwa auf halber Strecke zwischen Livorno und Rom, am südlichen Ende der Toskana. Das bekannte Landschaftsbild mit sanften Hügeln und spitzen, dunklen Zypressen hatte sich verloren. Die Gegend wirkte platt wie ein Tisch, nur am Horizont ragten die Ausläufer der Apenninen auf.

Da ich die Autobahnen und großen Straßen im Urlaub möglichst meide, war ich in dieses wenig bekannte Sumpfland geraten, das Maremma genannt wird. Straßenschilder hatte ich schon lange nicht mehr gesehen. Die Sonne neigte sich bereits dem Horizont zu, die größte Nachmittagshitze war vorbei. Ich hatte zwar einen Schlafsack im Auto, aber ein gemütliches Zimmer zum Übernachten hätte ich vorgezogen.

Wenn ich einmal richtig zu Geld komme, kauf ich mir ein Navi, dachte ich. Dabei musste ich grinsen, denn mir war klar, dass ich Navis hasste. Gerade durch dieses ahnungslose Herumfahren hatte ich die besten Geschichten gefunden.

Ich bin Journalist, Zeitungsschreiber, eine aussterbende Rasse. Viel Erfahrung kann ich noch nicht vorweisen. Jetzt, mit fünfundzwanzig, habe ich endlich meinen ersten Job bei einer Lokalzeitung bekommen, als freier Mitarbeiter. Ich weiß, die Tendenz geht zum Internetblog. Aber mein Chefredakteur – und ich auch – glaubt daran, dass die Papierzeitung nicht aussterben wird. Die Reportagen und Storys müssen nur gut und spannend sein.

Und so streifte ich in diesem Sommer mit meinem alten Fiat durch Mittelitalien, ohne festes Ziel, ohne Hotelbuchungen. Ein Zimmer fand sich meistens irgendwo in einem Dorf, und da ich mich auf Italien spezialisiert habe (ich träume von einer Zukunft als wichtiger Korrespondent in Rom), lerne ich fleißig Italienisch.

Auch an dem Abend machte ich mir nicht viel Sorgen um mein Nachtlager, obwohl wirklich kein Dorf oder Gehöft weit und breit zu sehen war. Ich durchquerte einen lichten Pinienwald. Plötzlich wurde die Straße kurvig. Hinter dem Wäldchen erhob sich überraschend eine kleine Anhöhe. Die Sonne berührte als orangefarbiger Glutball gerade den westlichen Horizont, hinter dem sich irgendwo das Mittelmeer verbarg. Ich hielt an.

Auf der Anhöhe, umflossen vom Licht der Abendsonne, stand ein dunkelbraunes Pferd, und auf diesem Pferd saß ein junger Mann. Kein Hobbyreiter, nein. Er trug hohe, braune Lederstiefel, Jeans und eine Art Lederleggings darüber, dazu ein hell kariertes Hemd und eine dunkle Weste. Seinen Kopf hatte er mit einem breitkrempigen Panamahut bedeckt, unter dem sein dichtes, schwarzes Haar hervordrängte. Unter dem Arm hielt er eine sehr lange Gerte, eher einen Stock.

Ich stieg aus und ging langsam auf den Reiter zu. Dieser Anblick mitten in Italien war so ungewöhnlich und zugleich so romantisch, dass ich einfach nicht vorbeifahren konnte.

Auf einmal tauchte eine hellgraue Kuh mit gewaltigen, geschwungenen Hörnern vor mir auf. Ein Kälbchen lief an ihrer Seite. Die Kuh wirkte urtümlich wie ein eiszeitlicher Auerochse, und sie benahm sich auch so. Offenbar ordnete sie mich als Feind ein, denn sie stürzte direkt auf mich los.

»Achtung!«, hörte ich den Reiter auf Italienisch rufen. Ich sprang schon zurück hinter mein Auto. Der Stoß des spitzen Horns ging in die Karosserie. Das hätte auch schiefgehen können!

»Ho, hoo!« Der toskanische Cowboy kam näher und drängte die Kuh mit seinem Hirtenstab behutsam von mir weg. Vor einem Menschen auf einem Pferd hatte sie mehr Respekt als vor einem Fußgänger.

»Das kann gefährlich werden«, sagte mein Retter und lächelte mich vom Pferd hinab an. Ich sah zu ihm auf. Er war kaum älter als ich. Seine dunklen Augen schimmerten in der Abendsonne. Ich empfand sein Gesicht als schön. Nicht schön wie das eines Models, aber naturhaft schön, unrasiert und ungezupft, frisch, ursprünglich. Sein Körper war schlank und dabei stark, trainiert nicht im Fitness-Studio, sondern bei der Arbeit unter freiem Himmel. Über dem Sattel, zwischen seinen kräftigen Schenkeln, wölbte sich ein Traumpaket, umrahmt von den Lederriemen der Leggings.

Ich musste mich zusammenreißen, um ihm zu antworten. »Danke für die Rettung! Ich hatte keine Ahnung, wie gefährlich es hier ist.« Ich lächelte auch.

Er reichte mir die Hand. »Ich bin Giovanni, aber alle nennen mich Django.«

Was für ein Name für diesen Mann! »Paolo!«, sagte ich. Eigentlich heiße ich Paul, aber in Italien nenne ich mich immer Paolo, passt besser.

Er schaute auf mein Nummernschild. »Du kommst aus Deutschland? Du sprichst gut Italienisch!«

»Danke! Ich mache oft Urlaub in Italien. Aber hier in der Maremma war ich noch nie.«

Django veranstaltete plötzlich einen kleinen Ausfall, weil die Kuh wieder aggressiv werden wollte, dann kam er zu mir zurück.

»Mit den Kühen ist nicht zu spaßen, wenn sie ein Kalb führen«, erklärte er. »Die leben das ganze Jahr über frei, die sind nicht so zahm wie eure Milchkühe. Und jetzt hat dein Auto ein Loch.«

»Das macht nichts. Es ist sowieso alt, das ist nicht die erste Beule.« Ich schaute sehnsüchtig zu ihm hoch. Sag etwas!, baten meine Augen. Lad mich ein! Nimm mich mit!

»Wenn du Zeit hast, komm mit zum Haus«, sagte er tatsächlich. Funkelte sein Blick wirklich, oder bildete ich mir das nur ein? »Da gibt es Kaffee und Wein und Essen. Wenn du die Straße hier weiterfährst, nach dreihundert Metern rechts zweigt ein Weg ab, da siehst du schon unsere Fattoria. Ich komme nach!« Er nickte mir zu, ritt wieder zum Hügel, sah sich oben um und verschwand dann zur anderen Seite.

Ich stand da wie im Traum. Es war anders als sonst. Ich witterte nicht nur eine interessante Story über die Cowboys der Toskana. Ich war verzaubert von Djangos naturhafter Schönheit, von seiner starken Ausstrahlung, die mich mitriss wie ein Gebirgsbach in einer Klamm. Giovanni! Django! Ich ahnte, dass er schwul sein könnte. Nein, wenn ich ehrlich war, ahnte ich es nicht, sondern hoffte es nur. Aber selbst wenn er es nicht war – sein Anblick allein konnte mich schon beglücken. Wie seine ledergeschützten Schenkel den Pferdeleib umklammerten …

Rasch klemmte ich mich wieder hinters Steuer und grübelte darüber nach, ob meine Vorliebe für Italien daher kam, dass es in diesem Land besonders viele schwarzhaarige, gut aussehende Männer gibt. Ich selbst bin blond und habe blaue Augen. Vermutlich sehe ich nicht schlecht aus, jedenfalls hatte ich nie Schwierigkeiten, Männer kennenzulernen.

Als ich die Anhöhe umrundet hatte, sah ich Django in der Abenddämmerung über das trockene Grasland reiten. Er trieb mehrere der urzeitlichen Kühe und Kälber vor sich her. Sein Pferd bewegte sich flüssig und gelassen. Django saß wie mit ihm verschmolzen im Sattel. Er wirkte erfahren und ruhig. Ich spürte, dass mein Schwanz wuchs. Dabei ist der gar nicht so ein Stehaufmännchen, das bei jeder Gelegenheit die Hose ausbeult, er will schon richtig rangenommen werden. Aber Django, Django hatte ihn wohl verzaubert – so wie mich.

Ich fuhr zur Fattoria. Mehrere gelblichbraune, lang gestreckte Gebäude lagen dicht gedrängt zwischen eingezäunten Grasflächen. Die braunen Maremmen-Pferde, die Maremmanos, weideten dort. Daneben gab es ein paar Ställe und Pferche. Eine blecherne Windmühle lieferte Strom und betrieb eine Wasserpumpe. Alles wirkte etwas heruntergekommen. Dies war keine Touristenfarm, es handelte sich offenbar um eine ursprüngliche Fattoria, in der noch die alte, wehrhafte Rinderrasse der Maremma gezüchtet wurde. Nichts war fein gemacht. Allerlei Gerätschaften, Wagenräder und leere Tonnen standen herum. Ich parkte auf einem Sandplatz, auf dem bereits zwei alte Kleinwagen standen. Mein verbeulter Fiat passte ganz ausgezeichnet hierher.

Ein älterer Mann kam auf mich zu, ähnlich gekleidet wie Django.

Ich grüßte höflich und stellte mich vor. »Ich bin ein Neuling in der Maremma. Giovanni, also Django, hat mich vor einer wilden Kuh gerettet. Er meinte, ich könnte hier etwas zum Abendessen bekommen.«

Der Alte lachte, wobei sich seine Zahnlücken zeigten. »Setz dich zu uns, Paolo. Ich bin Tito, der Vormann. Django ist mein bester Buttero. Er kommt sicher auch bald. Er sollte noch die versprengten Kühe auf die westliche Weide zurückbringen.«

»Buttero?« Ich sah den Alten fragend an.

»Ja, so heißen die Kuhhirten hier. Wie sagt ihr? Cowboys?« Er lachte wieder und schob mich ins Haus.

Wir betraten eine riesige Wohnküche. In der Mitte stand ein großer, dunkler Holztisch, der Jahrhunderte alt zu sein schien. Auch die Stühle wirkten sehr rustikal. An der Wand gegenüber der Tür befand sich ein antikes, massiges, fast schwarzes Buffet. Links gab es einen gewaltigen Kachelherd wie aus Uromas Zeiten, allerdings nun mit Propangas-Kochstellen aufgerüstet. Der Fußboden bestand aus den typischen roten Tonfliesen. Die weiß getünchte Decke wurde von mächtigen, dunklen Balken getragen. Eine einsame, nackte Glühbirne baumelte von dort herab. An der rechten Wand hingen alte Fotos und Gemälde. Reiter waren darauf abgebildet, die Häuser der Fattoria, die Menschen, die sie seit Generationen bewohnt hatten, die Pferde, die Rinder.

Ein junger Mann wirtschaftete am Herd. Es duftete nach gebratenem Gemüse mit Zwiebeln. Er drehte sich um, als wir eintraten.

»Wir haben einen Gast, Lessio! Das ist Paolo!«, rief ihm Tito zu. »Mach ein bisschen mehr Wasser ins Essen!« Er lachte schallend über seinen Witz.

Ich ging zu Lessio hin und schüttelte ihm die Hand. Er war sehr jung, höchstens neunzehn. Er grinste mich freundlich an. »Hallo, Paolo! Die nutzen mich hier immer als Küchenmädchen aus!« Dabei schnitt er blitzschnell noch mehrere Tomaten klein und warf sie in die große Pfanne.

»Wie viele Leute seid ihr auf der Fattoria?«, erkundigte ich mich.

»Nur wir drei«, sagte Lessio.

»Und wie viele Kühe müsst ihr hüten?«

»Viele!«, gab Lessio zurück, und Tito ergänzte: »Sehr viele! Der Patron lebt in Grosseto, er will immer nur sparen, sparen, sparen, und wir müssen sehen, wie wir fertig werden.«

Sofort hatte ich eine Idee. »Ich suche eine Unterkunft für ein paar Tage … oder länger. Ich zahle natürlich dafür.«

Titos müde Augen wurden plötzlich groß bei der Aussicht auf Bares. »Aber natürlich kannst du hier wohnen! So lange wie du willst!«

Wir einigten uns auf einen Preis, und schon war ich einen Schritt weiter – ich hatte ein Quartier in Djangos unmittelbarer Nähe gefunden!

In diesem Moment wurde die Küchentür aufgerissen – Django trat ein. Ich wusste sofort, warum sie ihn Django nannten. Es war wie in einem Italo-Western. Die Ahnungslosen standen im Saloon, und der furchtlose Revolverheld kam herein, groß, stark, gut aussehend, in staubbedeckten Stiefeln, die Beine leicht gegrätscht.

Er schleuderte seinen Hut auf einen Haken an der Wand, fuhr mit den Fingern durch seine dichten, schwarzen Locken, sah sich in der Küche um, entdeckte mich und ließ ein Lächeln über sein schönes Gesicht huschen. Das unterschied ihn deutlich von einem Kopfgeldjäger, zum Glück.

»Kommst du endlich, Django!«, meckerte Lessio. »Die Zucchini sind schon total zerkocht.«

»Wenn jemand mal die Löcher im Zaun an der Westweide reparieren würde, müsste ich nicht immer abends die Kühe suchen«, fauchte Django zurück.

»Vielleicht kann ich euch helfen mit dem Zaun«, warf ich ein. Ich hatte keine Ahnung von dieser Arbeit, aber zusammen mit Django würde ich alles machen.

»Suchst du einen Job, Paolo?«, fragte Django und lachte. Der Streit mit Lessio war schon vergessen.

»Ich wohne jetzt hier!«, verkündete ich.

Leuchteten Djangos Augen auf? Ich konnte es in der funzligen Beleuchtung nicht richtig erkennen.

»Kannst du reiten?«, fragte Tito mich.

»Klar!«, gab ich zurück und hoffte, meine mäßigen Reitkünste würden ausreichen.

»Also gut«, sagte Tito. »Morgen wirst du mit Paolo den Zaun reparieren, Django, und ich werde mit Lessio den Kühen Ohrmarken verpassen, die noch keine haben.«

Mein Herz schien in der Brust zu singen!

Wir setzten uns an den bäuerlichen Tisch und aßen. Zu dem Gemüseragout gab es das typisch italienische Weizenbrot und luftgetrockneten Schinken. Alles schmeckte besser als im teuersten Restaurant.

Ich erfuhr von den Männern vieles über ihre Arbeit, denn in Italien redet man gerne und viel beim Essen. Zwischendurch himmelte ich möglichst unauffällig Django an. Eine Flasche mit Wein aus der Maremma wurde leer getrunken.

Tito gähnte. »Du kannst in dem Zimmer schlafen, wo früher unser vierter Mann gewohnt hat«, erklärte er mir. »Aber sehr komfortabel ist es nicht.«

»Das stört mich nicht«, erwiderte ich. Wo würde Django schlafen?

Tito führte mich durch den langen, dunklen Flur zu den Schlafräumen. Mein Zimmer war wirklich nur ein Kämmerchen mit einem einfachen Bettgestell, auf dem ein paar Pferdedecken lagen.

»Klo ist im Hof!«, sagte Tito. »Waschen kannst du dich daneben in dem kleinen Schuppen, da ist noch ein Wasserhahn.«

Ich nickte. »Wo schläfst du? Und die anderen beiden?« Ich musste es einfach wissen!

Wortlos stieß Tito drei andere Türen zu ebenso kleinen Kammern wie meine auf. Wenigstens hatten die drei Männer keinen Gemeinschaftsschlafsaal! Ich sah sofort, in welchem Zimmer Django wohnte, denn an den Wänden hingen Fotos von ihm hoch zu Ross. Es war der am gemütlichsten eingerichtete Raum, sofern man bei der kargen Möblierung von gemütlich sprechen konnte. Doch für mich war es das schönste Zimmer der Welt. Leider lag es ganz am Ende des Flurs, am weitesten von meiner Kammer weg. Und alle Türen knarrten und quietschten ganz furchtbar.

Ich holte meinen Rucksack aus dem Auto und durfte als Gast zuerst das Plumpsklo im Hof und den Wasserhahn im Schuppen benutzen. Nach dem Waschen streifte ich nur eine dünne Jogginghose über, sonst nichts, es war ja auch nachts noch warm. Ich zog mich in meine Kammer zurück, legte mich auf das dürftige Bett und lauschte auf die Geräusche. Die drei Männer gingen hinaus und kamen zurück, einer nach dem anderen. Draußen schnaubte ab und zu ein Pferd. Unaufhörlich zirpten die Zikaden.

Ich griff nach meinem heißen Ständer und wichste sehnsüchtig. Wie sollte ich jemals an Django herankommen? Mein Samen spritzte mir auf die Haut. Es war ein Ventil, das sich unter Druck öffnete, mehr nicht. Morgen!, dachte ich. Morgen werde ich neben dir arbeiten, Django! Dicht neben dir!

*

Ich wachte ziemlich früh auf. In meiner Jogginghose tappte ich über den schummrigen Flur zur Hoftür. Das gleiche Programm wie am Abend – Plumpsklo und Katzenwäsche im Schuppen. Als ich über den Hof zum Haus zurückging, begegnete ich Tito. Wir begrüßten uns überschwänglich, als hätten wir uns Jahre nicht gesehen.

Im Flur traf ich Django. Er trug nur einen Slip. Sein Oberkörper war ein Traum, muskulös und sehnig, perfekt geformt durch körperliche Arbeit. Ein paar kurze, schwarze Härchen verzierten seine Brust. Die Nippel waren groß und dunkel. Seine Schenkel sahen genau so aus, wie ich es liebte, stark, aber nicht dick, sanft geschwungen. Und in diesem unmodischen, grauen Slip steckte ein anbetungswürdiges Schwanzpaket. Ich starrte darauf, ohne es richtig zu merken.

»Guten Morgen, Paolo!«, sagte er.

»Guten Morgen, Django!«

Wir lächelten einander an. Schon war er vorbei und auf dem Weg zum Hof.

Ich zog mich an. In der Küche traf ich auf Lessio, der das Frühstück zubereitete. Als Tito und Django dazukamen, setzten wir uns wieder gemeinsam an den Tisch. Mir war, als ob ich schon Jahre hier gelebt hätte. Dieses Haus war wie Heimat für mich.

Django nahm mich dann mit auf die Koppel am Haus. Er fing sich mit einem Seil sein Pferd für den Tag ein. Ich stand etwas hilflos daneben. Er schmunzelte, aber schließlich fing er auch ein Pferd für mich ein. Tito hatte bereits die Sättel auf den Holzzaun gelegt. Django half mir beim Satteln und Aufzäumen. Der Maremmano wird mit Schweifriemen gesattelt, und ich wusste nicht, wie ich den Schwanz durch den Riemen ziehen sollte …

Ein Maremmano ist ein Arbeitspferd, ausdauernd und besonnen, aber kein sanftes Lamm. Ich schwang mich in den Sattel und merkte sofort, dass mein Gaul kein Anfängerpferd war. Aber irgendwie kam ich zurecht. Der Wille, vor Django eine gute Figur zu machen, trieb mich zur Höchstleistung an. Nach ein paar Runden auf der Koppel brachen wir zur Westweide auf.

Django sprach nicht viel, anscheinend war er es nicht gewöhnt, bei der Arbeit zu reden. Meistens ritt ich hinter ihm her. Wir durchquerten öde Sandflächen und trockene Wiesen, dann wieder ein Olivenwäldchen oder eine sumpfige Senke.

»Womit soll der Zaun repariert werden?«, fragte ich, um mal etwas zu sagen.

»Das Holz liegt schon lange da«, erwiderte mein Buttero. »Wir sind bloß nie dazu gekommen. Drei Leute sind einfach zu wenig für die große Fattoria.« Er klopfte auf seine flache Satteltasche. »Hammer und Nägel habe ich hier drin.«

Die Westweide war nicht etwa ein eingezäuntes Stück Wiese, sondern ein weitläufiges, unübersichtliches, trockenes Grasland. Die anderen Zäune konnte man gar nicht erkennen, so riesig war das Gebiet. Auch Kühe sah ich nicht, sie verliefen sich in dieser Weite.

»Die Zäune auf den anderen Seiten sind neuer und noch nicht so kaputt«, erklärte mir Django. »Nur hier, zwei Kilometer von der Straße, das ist der älteste Zaun, und der zerfällt langsam. Und die Viecher wissen das!« Er lachte. Seine Zähne waren nicht so regelmäßig gerichtet wie die eines Filmstars. Ein Naturbursche, durch und durch, und das machte mich einfach verrückt. Seine Lippen waren vollendet schön. Mein Schwanz wuchs schon wieder, von allein, ohne Berührung.

Django stieg ab und band sein Pferd im Schatten an einen Pinienstamm. Ich machte es genauso. Von einem großen Stapel Holzlatten trugen wir einige zum Zaun und nagelten sie, so gut es ging, quer an die noch relativ gut erhaltenen Pfosten. Die Sonne stieg höher, es wurde heiß. Die Arbeit war nicht schwierig, aber schweißtreibend. Und sie ließ sich nur zu zweit machen. Meine Armmuskeln erlahmten irgendwann einfach.

»Pause!«, bat ich.

Django sah mich an. Auch auf seiner Stirn glitzerten kleine Schweißperlen. Um seine Mundwinkel zuckte es.

»Lach nicht!«, sagte ich.

»Stadtmensch!«, gab er zurück. Dann lachten wir zusammen. »Komm!« Er ging in den Schatten zu den Pferden. Wir hatten Wasserflaschen in den Satteltaschen und etwas Brot. Durstig tranken wir. Ich sah, wie Djangos Adamsapfel sich beim Trinken bewegte.

Ich bekam den Riemen meiner Satteltasche nicht mehr zu. Irgendwie zitterten mir die Finger.

Wortlos trat Django hinter mich. Er griff um meine Schultern herum und half mir. Dabei lehnte er sich an meinen Rücken. Innerlich bebte ich vor Erregung. Ich spürte seinen ganzen Körper. Etwas Hartes drückte sich an meinen Hintern. Ich glaubte es nicht. Kaum wagte ich zu atmen. Ich stand still, ganz still.

»Magst du das?«, flüsterte Django mir ins Ohr und drückte sich fester an mich.

»Ja!«, sagte ich heiser. »Sehr!«

»Dachte ich mir. Du hast mir auf den Schwanz gestarrt, heute früh, im Flur.« Er rieb seine Beule fest an meinem Arsch.

»Ja!« Ich atmete tief ein.

»Tito und Lessio, die sind hinter den Weibern her, wenn sie mal in die Stadt fahren. Und ich … Verdammt, du gefällst mir, Stadtmensch!« Er knabberte an meinem Ohr.

»Du gefällst mir auch, Cowboy!« Ich erwiderte den Druck. Langsam schnallte ich meinen Gürtel auf und öffnete die Jeansknöpfe. Mein Teil war schon fast hart. Kein Mensch war weit und breit zu sehen außer uns beiden. Nur die Zikaden schrien. Ich schob die Hose nach unten.

Sofort griff Django nach meinen Hinterbacken und massierte sie durch den dünnen Slip. »Dein Arsch ist super!« Ungeduldig zerrte er am Slip. Ich zog das kleine Stück Stoff ganz nach unten. Mein Ständer wippte nach vorne.

Django seufzte leise. »Das ist so lange her … Komm, streck mir deinen Arsch entgegen!«

»Gleich!« Ich drehte mich um und öffnete meinem Buttero die Hose. »Lass das an!«, sagte ich leise und strich über das Leder und die Riemen der Leggings. Nur seinen Hosenstall machte ich weit auf. Sein fettes Teil kam mir entgegen wie ein hungriger Abruzzen-Wolf. Leicht gebogen, prall und dunkelbraunrosa ragte es aus dem Hosenschlitz. Ich umfasste den harten Kolben und massierte ihn. Ein Honigfaden lief ihm aus der Eichel. Mit einer geschickten Bewegung holte Django seine Eier heraus. Sein großer Sack lag verlockend über dem blauen, verwaschenen Stoff.

»Nimm das!« Ich gab Django ein kleines Päckchen Gel, von denen ich immer eines in der Hemdtasche habe. Dann wandte ich mich wieder um. Ich hielt mich am Sattel fest und präsentierte dem Buttero meine Hinterfront. Es kribbelte heiß in meinem Loch.

Django hielt sich nicht mit Vorspielen auf. Er war wild und notgeil, ich spürte es sofort. Kaum hatte er das Gel auf seiner dicken Kuppe verteilt, packte er mich an den Hüften und presste seinen Harten gegen meinen Lusteingang. »Ja! Ja!«, stöhnte er.

Ich musste mich nicht extra locker machen, ich war schon so geil, dass Djangos Pinienstamm fast wie von selbst in mein Innerstes glitt, tiefer und tiefer. Ich stöhnte laut auf. Es war gut, es war so gut!

Er fickte mich hart durch, ohne Anlauf, ohne Zartheit. Genau so, wie ich es brauchte! Mein Pferd stand geduldig still, nur der Schweif schlug ab und zu. Überall war Hitze, außen und innen.

Ich griff mit der Rechten nach meinem Ständer und wichste im Rhythmus mit. Es war das Beste, das ich je erlebt hatte. Django stieß noch wilder zu. Unter leisem Ächzen kam er tief in meinem Kanal. Ich fühlte sein Pumpen und genoss es. Gleich danach ließ ich meine Sahne ins Gras spritzen, und es war viel mehr als ein Ventil, es war pures Glück.

Django stand hinter mir, sein Schwanz in meinem Innern war immer noch fast hart. Er atmete tief. Zärtlich küsste er mich auf den Nacken. »Ich war zu grob«, sagte er. »Aber es war so schön …«

»Du warst nicht zu grob.« Ich griff nach hinten und streichelte seine ledergeschützten Oberschenkel.

»Du musst lange hierbleiben, Stadtmensch«, sagte er, und es klang sehr sehnsüchtig.

»Ja, Cowboy!«, sagte ich und schmiegte mich dicht an ihn.

* * *

Milch und Honig

Подняться наверх