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Vorwort

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Psychoanalyse im 21. Jahrhundert heißt für uns, die zeitgenössische Relevanz psychoanalytischen Denkens herauszustellen, und dies auf argumentierende, nicht apodiktische Weise. Das bedeutet, es auf eine Weise zu präsentieren, welche die Begriffsgeschichte nachzeichnet und dabei berücksichtigt, worauf eine bestimmte konzeptuelle Sicht eine Antwort geben sollte und konnte sowie heute kann. Dabei auf Freud zu rekurrieren, ist eine Eigenart, die die Psychoanalyse zwar mit einigen philosophischen, aber wenigen psychologischen Richtungen teilt. Unser Anliegen ist es dabei, mit Freud über Freud hinauszugehen und die Konzepte – dort, wo das gelingen kann – dazu zu verwenden, eine psychoanalytische Betrachtungsweise vorzuschlagen, die sowohl klinisch relevant ist als auch wissenschaftlich sowie bezogen auf andere therapeutische Richtungen anschlussfähig ist und dabei der Komplexität psychoanalytischer Theorie und Methodik gerecht wird.

Psychoanalyse im 21. Jahrhundert heißt für uns allerdings auch, psychoanalytisches Denken nicht isoliert dazustellen oder als »etwas ganz anderes« zu präsentieren, dessen falsch verstandene Eigenständigkeit dazu führen müsste, die Zusammenarbeit mit anderen methodischen Zugängen, anderen Grundannahmen über die menschliche Psyche oder anderen Konzeptionen von Veränderung durch psychotherapeutische Prozesse als nutz- oder aussichtslos zu diskreditieren. Die Darstellung von »Wahrnehmung und Gedächtnis« sowie von »Denken und Lernen« (im von uns verfassten Band derselben Reihe; Storck & Billhardt, 2021) aus allgemeinpsychologischer und psychoanalytischer Perspektive kann hier als paradigmatisch genommen werden: Die Unterschiede beider Zugänge werden immer wieder deutlich werden. Dass das Grundanliegen beider, bereits zu Freuds Zeiten, jedoch sehr ähnlich ist, wird sich ebenso zeigen.

Deshalb möchten wir mit dem vorliegenden Band einen Beitrag zur interdisziplinären Betrachtung der genannten Gegenstandsbereiche beitragen. Vor allem geht es uns darum, psychoanalytisches Denken auf eine Weise zugänglich zu machen, die Interesse weckt und zu kreativer Weiterentwicklung im klinischen und forscherischen Bereich anregt.

Bedanken möchten wir uns bei Cord Benecke, der den Anstoß für die Zusammenarbeit und die grobe inhaltliche Ausrichtung gegeben hat, sowie ihm und den weiteren Herausgebenden (Lilli Gast, Marianne Leuzinger-Bohleber und Wolfgang Mertens) für die Einladung zur Beteiligung an der Reihe »Psychoanalyse im 21. Jahrhundert«. Ferner gilt Guido Hesselmann unser Dank für eine kritische Durchsicht der Abschnitte zur Allgemeinen Psychologie. Außerdem danken wir Annika Grupp und Ruprecht Poensgen vom Kohlhammer Verlag für die gewohnt angenehme Zusammenarbeit.

Heidelberg und Kassel, im Frühjahr 2021

Wahrnehmung und Gedächtnis

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