Читать книгу Schreibaby! Warum schreit es, was kann ich dagegen tun - Tina Goch - Страница 4
1. Was ist ein Schreibaby - Definition und allgemeine Informationen
ОглавлениеSchreibaby ist ein Baby per Definition, wenn es mindestens 3 Stunden täglich an mindestens 3 Tage die Woche schreit und dies länger als 3 Wochen.
Es gibt verschiede Meinungen, ob die obige Definition wirklich sinnvoll ist. Viele sind der Meinung, dass an erster Stelle die Belastung durch das Schreiverhalten für Eltern und Familie im Fordergrund stehen soll. Es wird dennoch zumindest als Anhaltspunkt für die Eingrenzung gesehen.
Laut schreiambulanz.de sind noch folgende Merkmale bei Schreibabys zu beobachten:
- Anhaltendes, sich steigerndes Schreien
- Ein durchgedrückter Rücken
- Rot anlaufender Kopf
- Unterbrechungen in der Atmung
- Beruhigung ist meist nur durch Ablenkung möglich
- Das Baby kann nicht entspannen
- Übermüdung
- Überreizung
- Schlaf ist nur bei totaler Müdigkeit möglich
- Schreckhaftes Aufwachen
- Stillprobleme
- Die Babys sind sehr wachsam bis schreckhaft
- Hohe Muskelanspannung
Nicht jedes Schreikind hat alle Symptome und nicht jedes Baby schreit genau
die Zeit der Definition. 1
Es wird geschätzt, dass ca. 20% der Babys Schreibabys sind. Auf urbia.de wird darauf hingewiesen, dass dieser Anteil laut Studien seit 40 Jahren gleich geblieben ist. 2
In den meisten Fällen beginnt das übermäßige Schreien um die zweite Lebenswoche und nimmt bis zur sechsten Woche zu. Beim Großteil hört es nach dem dritten bis vierten Monat auf. Bei ca. 8% dauert dieses Verhalten auch über den dritten Monat hinaus.
Meistens beginnen die Schreiattacken in den Abendstunden. Schreikinder schlafen tagsüber oft nicht länger als 30 Minuten am Stück. Auch insgesamt scheint es, dass sie weniger als andere gleichaltrigen Babys schlafen. Meist wirken sie sehr interessiert an ihrer Umwelt. Schreibabys schreien stundenlang ohne erkenntlichen Grund und reagieren kaum auf Tröstversuche. 3
Es kursieren im Netz Aussagen von Fachleuten und sogar von Müttern von Nicht-Schreibabys, es gäbe eigentlich keine Schreibabys. Alles wäre darauf zurückzuführen, dass die Eltern die Signale des Babys nicht deuten können und/oder das Baby nicht genug Nähe/Liebe bekommt. Ich denke, dass dies nur jemand behaupten kann, der noch nie ein Schreibaby hatte. Weil man keine eindeutige Erklärung dafür finden kann, sagt man einfach, dass ein Fünftel der Eltern unfähig ist? Dies zu hören, ist für eine übermüdete Mutter, die Tag und Nacht alles Erdenkliche für ihr Schreibaby macht, damit es ihm ein wenig besser geht, sehr verletzend. Ob manche es glauben oder nicht, es gibt Babys, die genug zum Essen bekommen, trocken sind, Körpernähe haben, einen ruhigen Tag haben und trotzdem schreien. Es gibt auch Familien, wo eins der Kinder ein Schreibaby ist und das andere nicht. Es kann sein, dass das vierte oder fünfte Kind ein Schreibaby ist. Dann kann man aber einer Mutter von vier Kindern nicht erzählen, sie wüsste nicht die Signale von Ihrem Kind zu deuten?
Jedes Kind ist anders, auch kein Schreibaby ist wie das andere. Es gibt zwar Möglichkeiten, die Situation zu verbessern, aber das heißt noch lange nicht, dass diese Kinder nur deshalb Schreibabys sind, weil die Eltern sich nicht richtig kümmern können. Die Schreibabys sind so, weil sie so sind.