Читать книгу Der Bulle, seine Frau und noch jemand - Tina Jercee - Страница 4
Kapitel 1
ОглавлениеBernie überlegte, wie lange er nun schon mit Tina zusammen war. Ob er mit ihr einen Jahrestag feiern konnte oder ob sich das irgendwann erledigte. Wie lange saß er überhaupt schon mit ihr und seinem Kollegen Thomas hier? Zumindest war sie seit dieser Andeutung vor ein paar Wochen nie wieder auf das Thema gekommen. Er sollte lieber darauf achten, dass sie den Wein nicht wie Limonade trank. Hatte sie Thomas eingeladen oder hatte der zuerst gefragt? Jetzt tratschte sie immer noch mit ihm.
Die Abenddämmerung war schon weit fortgeschritten, aber es war noch nicht zu kühl, um noch eine Weile hier draußen zu sitzen. Vielleicht verabschiedete der sich ohnehin bald – und er würde seine Freundin dann hineintragen. Er sah sich schon wieder direkt vor ihr, nachdem er sie aus einem halben Meter Höhe kichernd in das Bett geworfen hatte. Während sich bei ihm endgültig alles anspannte und ihr das nicht entging.
Hatte Thomas nicht noch eine Flasche mitgebracht? Ganz zufällig war er an diesem Nachmittag auf dem Badestrand aufgetaucht, der nicht sehr weit entfernt war. Sie hatte sich mit ihm eine Weile unterhalten – und er sie auf eine spezielle Weise angesehen. Fast so, wie das dann zwischen den Damen und ihrer Kundschaft zu abendlicher Stunde ein Stück weiter geschah. Dieses Gespräch kam ihm wieder in den Sinn. Es war nicht so, dass sie am liebsten eine Hure sein und mit allen herummachen würde. Vielleicht noch gegen Bezahlung. Nein, es war in eine etwas andere Richtung gegangen – und er hatte das Thema dann irgendwie abgelenkt.
An diesem Nachmittag und Abend hatte Tina eher herumgeblödelt, sich über das Essen unterhalten, solche Sachen eben. Dass sie anderen Männern nachsah, war Bernie durchaus gewohnt, auch wenn er es stets im Auge behielt. Nun lachte sie wieder laut auf, und erneut kam dieses Gefühl in ihm auf. Ja, er musste zugeben, dass dieser Thomas schon etwas mehr als er zu bieten hatte. Zumindest von seinem Aussehen und Auftreten her. Das war schon ein … geiler Hengst, und sie wusste das genau. Fast die ganze Zeit schon hatte sie sich meisten nur mit dem unterhalten, während die Gedanken von Bernie etwas abgeschweift waren. Bis zu diesem Moment. Na dann …
„Und, trinken wir noch was?“, unterbrach er die beiden.
„Oh, ja, gern!“, kam es von Tina.
Er raffte sich auf, öffnete die Terrassentür und sah sich um. Das Angebot für die zwei Tage hier am See war günstig gewesen, trotzdem hatte es sogar einen gefüllten Kühlschrank umfasst. Zumindest mit zwei Flaschen Wein, und die zweite nahm er nun gerade. Nun ja, er sollte sich was überlegen, wie er diesen Thomas bald zum Gehen bewegen konnte. Schließlich freute er sich schon darauf, wie der Tag mit Tina zwischen Bade- und Schlafzimmer wohl enden würde.
Doch ein ganz anderer Gedanke kam ihm auf einmal in den Sinn. Ein etwas seltsamer. Trotzdem spürte er, wie sich von einem Moment auf den anderen in seinen Shorts eine Erektion aufbaute. Ganz ruhig, ganz ruhig. Es war doch ohnehin so dunkel, dass das kaum zu sehen sein würde. Oder ihm fiel jetzt sofort was ein. Oder war es tatsächlich so, dass …?
Er wartete noch etwas. Atmete ruhig ein und aus und wartete noch ein paar Sekunden, bis er mit der Flasche wieder hinaustrat. Sie fiel ihm beinahe aus der Hand, als er Tina nun direkt neben seinem Bekannten sitzen sah. Lieber wollte er nichts sagen, lächelte seiner Freundin verhalten zu und stellte die Flasche auf den Tisch. Thomas griff sofort zu dem Öffner und schenkte ihr noch ein Glas ein. Sie stieß mit ihm an, während Bernie irgendwie wieder nur danebenstand.
Noch dazu traf ihn nun der Blick seines Kollegen. Als wollte er etwas sagen wie „Was willst du noch hier? Zisch doch ab in den Eissalon oder so, und ich regle das hier schon“. Egal, Hauptsache war doch, dass sich Tina amüsierte. Stets war er darauf bedacht, dass sie sich wirklich wohlfühlte. Noch eine Flasche Wein würde er sicher nicht für sie auftreiben, aber das ging schon noch. Aber wo wanderten ihre Hände nun bitte immer wieder hin?
Bernie verteilte den restlichen Inhalt der Weinflasche nochmals in die Gläser und stieß mit Tina an. Ja das Glas vertrug sie wohl noch, aber dann war langsam Schluss. Vielleicht sollte er noch deutlicher in ihre Richtung zwinkern. Sie würde Thomas dann schon wissen lassen, dass er langsam oder auch recht schnell aufbrechen sollte. Aber ihr Blick in seine Richtung war ganz anders – und da war es wieder, dieses seltsame Gefühl in ihm. Vielleicht war es gar nicht so komisch. Wenn seine Freundin dabei Spaß hatte und er wusste, was sie machte …
Sein Bekannter aus der Firma ließ nun auch noch seine Hände auf der Tischplatte immer mehr zu ihr wandern. Als seine Freundin diese mit ihren Fingern erfasste, zuckte es erneut in seiner Hose. Das Lächeln zwischen den beiden wurde stärker. Klar, dass hatte sie manchmal so in der Art gemacht, und solche Spielchen spielte sie eben gern. Manchmal fragte er sich, wie er überhaupt zu dieser wirklich heißen Frau gekommen war. Eine, die nun noch näher zu Thomas rückte – und kicherte.
Bernie hielt für einen Moment die Luft an, als sie sich nun wirklich zu seinem Kollegen hinüberbeugte. Der musste auch kurz lachen – doch es schien ihm gleich wieder zu vergehen. Die Hand von Tina war nun endgültig direkt zu ihm gewandert, zu seiner Schulter. Dass er aufstehen und sich befreien wollte, spielte der doch nur vor. Sie zog ihn noch ein Stück näher zu sich, und er schien jeden Widerstand aufzugeben. Bernie war fast erschrocken, als er nun eine komplette, völlig harte Erektion an sich bemerkte. Das bekam doch unter dem Tisch niemand mit, oder?
Er versuchte tief Luft zu holen, atmete langsam ein und aus. Hatte ihm seine Freundin zuerst ein Zwinkern zugeworfen? Oder doch sein Bekannter aus der Firma? Bernie glaube ein fast böses Lachen bei ihm zu erkennen, als sein Kollege nun selbst in Richtung von Tina rückte. Seine Augen schlossen sich zur Hälfte, dafür öffnete sich sein Mund. Bernie erschrak fast wieder, als seine eigene rechte Hand fast von selbst unter den Tisch zu seiner kurzen Hose gewandert war. Oder eher darunter.
Er fragte sich, ob er vielleicht doch zu viel erwischt hatte. Klar, Thomas machte sich gerade an seine Freundin heran, und bei ihm stand alles. Obwohl, wenn es das werden sollte, wonach es aussah, auch gut. Wenn es Tina glücklich machte. Hatte sie nicht einmal angedeutet, dass sie es zu dritt wollte? Vielleicht nicht unbedingt mit ihm. Aber wenn es sich eben so ergab?
Tina schloss die Augen, während Thomas vielleicht nur einen Moment zögerte, und dann seine Arme noch enger um sie legte. Oder sie eher von weiter unten zu ihrem Rücken und ihren Schultern wandern ließ. Sie schien kurz zu nicken – und seine Lippen nahmen Kontakt mit ihren auf. In diesem Moment ging ein heftiges Zucken durch Männlichkeit von Bernie. Er musste schneller atmen und hielt sich dabei zurück, seine Hand noch weiter unter die kurze Hose wandern zu lassen.
Als Tina leise und dann lauter zu stöhnen begann, machte er es doch. Sollte sie ruhig, wer würde es hier schon hören? Aber wo hatte Thomas seine Hände? Die zwei schienen so zu tun, als wären sie hier völlig allein. Vielleicht wäre es nun besser, wenn sie das wären. Oder sollte er vielleicht zu ihnen auf die andere Seite des Tisches gehen und seine Hände um Tina legen? Er beschloss, noch ein wenig zu warten. Darauf, was das hier überhaupt werden sollte.
Tina lächelte kurz und schob seinen Kollegen sanft weg. Sollte es das gewesen sein, und würden sie dann nie wieder darüber reden? So wie damals bei diesem Gespräch, wo sie ein Treffen mit anderen Männern irgendwie angedeutet hatte? Alles, das sich seither aufgestaut hatte … entlud sich nun bei ihr. Und bei seinem Kollegen.
Vielleicht sollte er dann wirklich gehen und darauf hoffen, dass sie ihm später alles genau erzählte. Aber er konnte sich noch nicht losreißen, musste noch ein wenig zusehen. Seine Freundin machte sich nun daran, ihr knappes Kleidungsstück auszuziehen, das an ihrem Oberkörper kaum etwas verhüllte. Wann hatte sie das bitte gekauft? Dass sie an diesem Tag einen BH eingespart hatte, sollte Bernie nicht wundern. Thomas schien jedoch große Augen zu machen.
Wieder zögerte er ein wenig, um dann die weibliche Ausstattung von Tina mit seinen Händen zu erkunden. Wenn bei Bernie schon alles völlig aufgerichtet war, wie sah es dann in diesem Moment bei Thomas aus? Ob es die beiden mitbekommen hatten, wie sich seine Hose Stück für Stück nach unten geschoben hatte, und er nun zögerlich an sich selbst herumspielte? Verdammt, er konnte doch hier nicht … aber der Druck wurde nun endgültig zu groß.
Bernie bekam für einen Moment keine Luft mehr, als Tina nun auf Thomas geklettert war. Sie hielt sich an ihm fest, sah ihn an – und kicherte, als er so tat, als würde er sie mit seinen Stößen durchnehmen. War da ein Geräusch gewesen? Waren die Nachbarn doch da? Er konnte ja einmal nur einen kleinen Kommentar machen und sehen, wie die beiden darauf reagierten. Zu viel sollte er sich nicht erlauben, sonst würde das mit dieser geschäftlichen Sache nächste Woche womöglich doch nicht so glattgehen. Obwohl er mit Thomas besprochen hatte, dass das praktisch schon alles fertig eingefädelt war.
„Ähm …“, meldete er sich kurz, und alle zwei blickten fast erschrocken zu ihm.
„Ja?“, fragte seine Freundin.
„Vielleicht … sollte ich dann noch ein bisschen … weggehen. Oder …“
„Oh, eine sehr gute Idee“, meinte Thomas. Seine Freundin sagte überhaupt nichts.
Bernie sah den beiden noch nach, als ihn dieses Kribbeln immer stärker überkam. Es zwang ihn fast in die Knie, als er die Gartentüre erreichte. Aber in seinen Gedanken lief alles einfach weiter. In frühestens einer Stunde würde er eben zurückkehren, einmal sehen, ob sein Kollege anscheinend noch da war. Stellte sich schon vor, wie seine Freundin dann im Bett lag und ihm vielleicht alles erzählte – oder schon schlief. Wie sich vielleicht am nächsten Morgen beim Frühstück alles entladen würde.
Was, wenn sich der schon länger mit ihr traf? War er die ganze Zeit so blöd gewesen, das nicht zu merken? Aber warum erregte ihn das nun so? Er sollte sich beim Fenster verstecken und sehen, was er mitbekam. Aber wenn das sein Kollege dann merkte? Dann war das Geschäft gelaufen. Was sich wieder meldete, war dieses heftige Zucken. So konnte er doch nicht auf der Straße herumlaufen! Ach, er sollte … und glaubte gerade etwas aus dem Haus zu hören.