Читать книгу Unbox your Life! - Tobias Beck - Страница 5
Prolog
Оглавление»Normalerweise ist die Lufthansa auf dieser Strecke immer zu spät.« Ich blicke meinen Sitznachbarn im Flugzeug verdutzt an und starre in die toten Augen von Rom. Vor gerade einmal einer Minute habe ich mich hingesetzt. Ich habe diesen Menschen neben mir noch nie zuvor gesehen, aber sein Satz bringt mich dazu, augenblicklich nach der Stewardess zu klingeln. Sie werden sich fragen, warum, und dazu möchte ich Ihnen gerne eine Frage stellen: Kennen Sie auch solche Menschen, bei denen immer alles furchtbar und grauenvoll ist? Menschen, die das Haar in der Suppe suchen und denen es im Sommer zu heiß und im Winter zu kalt ist? Bei denen das Biowetter im Apotheken-Blättchen immer negativ ausschlägt und der Tag sofort gelaufen ist? Menschen, die einfach nur irgendwie ihren Körper mitbringen, um Ihnen augenblicklich alle Lebensenergie zu entziehen?
Wissen Sie, was ich meine? Wunderbar. Und wissen Sie, wie ich diese Menschen nenne? Dann passen Sie mal auf: Ich drücke also das Knöpfchen über meinem Sitz und die Stewardess erscheint. Was denn los sei, fragt sie mich. »Neben mir sitzt ein Bewohner«, antworte ich ihr schockiert. »Ein was, bitte?« »Ein Bewohner«, entgegne ich, ohne die Miene zu verziehen. Gleich darauf bekomme ich einen neuen Sitzplatz.
Wieso ich diesen Aufwand betreibe? Weil mein Sitznachbar sonst die gesamte Strecke von Frankfurt nach München genutzt hätte, um mir von seinem extrem schweren Leben zu berichten. Denn genau das tun »Bewohner« – und zwar mit großer Begeisterung! Kennen Sie diese Situationen, in denen Sie Ihren Gesprächspartner am liebsten mit einem Eimerchen Kreide nach draußen zum Malen schicken würden – in der Hoffnung, dass sich das Problem von selbst erledigt? Leider funktioniert das meistens nicht. Ich habe herausgefunden, wie man sich diese unangenehmen Zeitgenossen am besten vom Leib hält – und genau das können auch Sie in Zukunft mit Bewohnern machen!
Lassen Sie uns Klartext sprechen: Was genau sind Bewohner? Bewohner googeln Krankheiten, wenn ihnen langweilig ist. Bewohner leben nach dem Mondkalender und richten sich nach dem Biowetter, um eine Erklärung für ihre Beschwerden zu haben. Bewohner regen sich darüber auf, dass man das Viereck bei Tetris nicht wenden kann. Wenn Bewohner von Zielen sprechen, meinen sie den Feierabend. Mit längerfristigen Zielen meinen sie das Wochenende – und regen sich dann noch darüber auf, dass ein Tag zwischen Samstag und Sonntag fehlt.
An sich wäre es überhaupt kein Problem, dass diese Menschen ständig vor sich hin jammern, aber sie haben nun mal diese nervige Angewohnheit: Sie sprechen! Zum Beispiel darüber, dass ihr Cousin dritten Grades mütterlicherseits sich den kleinen Zeh an der Regentonne gestoßen hat. Und wissen Sie, warum diese Menschen das tun? Sie betteln gierig nach Aufmerksamkeit und Anerkennung. Aber die Sache mit der Aufmerksamkeit hat einen Haken: »Je mehr Aufmerksamkeit man einer Sache schenkt, desto größer wird sie«, heißt es nicht umsonst. Ich vergleiche das gerne mit einer Fächerbewegung. Stellen Sie sich vor, Sie fächern mit einem Stück Karton Luft in Richtung Lagerfeuer. Was passiert? Der Bereich, dem Sie Ihre Aufmerksamkeit widmen, wird größer und größer.
Genau so ist es mit Ihnen und den Bewohnern. Diese Spezies vermehrt sich, indem sie mit Ihnen spricht. Was folgt daraus? Wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit zu sehr auf Bewohner richten, dann? Richtig, dann werden Sie selbst einer! Wollen Sie das? Sicherlich nicht. Und genau deshalb schreibe ich dieses Buch. Ich möchte, dass Sie und ich in einer Welt leben, in der es weniger Menschen gibt, die sich über das Loch im Donut beschweren. Denn im Grunde möchten die meisten Menschen, die ich treffe, nur eines sein: erfolgreich und glücklich. Eine Geheimformel dafür habe ich nicht. Aber ich beschäftige mich seit über 15 Jahren damit, was Menschen wirklich erfolgreich macht. Und alle diese erfolgreichen Menschen haben eines gemeinsam: Sie führen ein Leben ohne … na, ahnen Sie es? Ohne Bewohner!
Dieses Buch erzählt Ihnen von einer bunten Reise. Es berichtet von meinen Begegnungen mit Bewohnern, Ameisen, Diamanten und Superstars. Davon, wie ich meine Passion fand und auch Sie Ihre Passion finden können. Ich zähle mich nicht zu den erfolgreichsten Menschen. Aber ich fühle mich innerlich reich. Weil ich jeden Tag meine Passion leben und ein Stück davon weitergeben darf, um den Menschen da draußen zu helfen, erfolgreich zu werden. Wenn Sie ein Teil davon sein möchten, sind Sie hier richtig. Ich wünsche Ihnen viel Freude mit diesem Buch.
Eine Sache noch: Wir werden uns in den nächsten Stunden ein bisschen näher kennenlernen. Wäre es für Sie okay, wenn ich solange »Du« sage? Wenn wir uns eines Tages draußen, im echten Leben, treffen, können wir ja noch einmal darüber sprechen, ob es beim »Du« bleibt.