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Vers 9
ОглавлениеGegen Ende des 2. Kapitels zeigt Paulus auf, dass jemand aus den Nationen, der Gott folgt, besser dran ist als ein gebürtiger und beschnittener Jude, welcher das Gesetz nicht achtet (Verse 28. 29). Im Vers 2 dieses Kapitels gesteht er den Juden trotzdem Vorzüge ein. Und in diesem Vers wiederholt er wieder die Aussage, die Juden hätten keinen Vorzug vor Gott. Wie ist das zu verstehen, was ist damit gemeint?
Die Juden hatten einen Vorzug, weil Gott direkt mit ihnen gesprochen hatte. Sie kannten sein Gesetz. Gott handelte auch mit ihnen und zeigte ihnen seine Macht und Herrlichkeit. Sie waren sozusagen an vorderster Front. Vers 2 zielt auf diese Vorzüge. Doch im Blick auf den rechten Wandel vor Gott haben die Juden keinen Vorzug. Denn Gott achtet nicht auf äußerliche Dinge beim Menschen, sondern auf die inneren Werte. Wer Ihm folgen will, ist Ihm angenehm, ganz gleich aus welcher Rasse er stammt. Daher ist Ihm jemand aus den Nationen, der seinen Willen tun will, lieber als einer aus Israel, der sein Wort verwirft.
Was lernen wir daraus? Hier wird einem aufs Deutlichste vor die Augen geführt, dass es bei Gott kein Ansehen der Person gibt. Der Professor hat neben einem Fabrikarbeiter keinen Vorzug bei Gott. Es zählt für beide das Tun des Willen Gottes. Gottes gerechtes Richten schließt mit ein, dass Er den Geringen wegen seinem Geringsein nicht bevorzugen, wie Er gleichwohl den gut ausgebildeten Menschen wegen seinem Wissen nicht voranstellen wird (3. Mose 19, 15).