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ОглавлениеZum Geleit Ein Vorwort
"You do what you can. Getting caught is the sin!"
(“Man tut, was man kann. Aber erwischt zu werden,
das ist eine Sünde!“) Richard Helms, ehemaliger CIA-Direktor.
Mit diesem heutigen konditionierenden Credo der Risikofreudigen legt sich der Plot für außergewöhnliche Situationen, für Fiaskos, wie man es in der Geheimdienstbranche gerne zu bezeichnen pflegt. Wie viel hat man nicht schon von manchen Pussierern gehört, die unheimlichsten Geschichten lassen sie kursieren. So kommt man dann mit zweifelhaften Vorstellungen in derlei Lebensumstände. Im folgenden Werk liefere ich eine Beschreibung von Erfahrungen, die im Allgemeinen einen realistischeren Einblick gewährt, natürlich sehr subjektiv, aber glaubhafter und womöglich reizvoller. Da die ersten Eindrücke für mich eher eine witzige Niederschlagung fand beschloss ich die auffälligsten komödiantischen, oft wider Willen, Hergänge optimistischer zu beschreiben. Die euphemistische Grundnote ist ganz absichtlich gewählt. Denn die Zeit kann ein harter Widersacher sein, besonders wenn sie zu einer Disziplinierung gebracht wird. Mir kam diese Gelegenheit zwar recht, jedoch dem sehr überwiegenden Anteil wird es ein schlimmer Albtraum gleichbedeutend sein. Um die gänzlich andere Sicht auf die allüberspannende Gezwungenheit einmal zu beleuchten und die unweigerliche subjektive Experimental-Psychologie festzuhalten, fing ich an mein gratis Kugelschreiber zu schwingen. Da ich ein unverbesserlicher Optimist bin kann ich mich nicht enthalten, wenn die Situation von vorne herein eine Dynamik inne besitzt, die jeder als katastrophal einschätzt, der Widerspruch, dass noch nicht alle Tage Abend ist zwang mich dazu den ganzen komischen Komplex zu verarbeiten. Den vielen kleinen ehrbaren Kleinganoven ist dieser Abschnitt im Leben zwar leidig, aber manchmal lernen diese auch neue Leute und Perspektiven erst in der Anstalt. Man benutzt so oft die derbe Bezeichnung „im Knast enden“, das klingt nicht nach Leben und Frohsinn, selbstverständlich. Es würden viele Berühmtheiten wie Voltaire, de Cervantes, Castro oder gar Schiller über diese Lage ein wohl produktiveres Urteil fällen. Obschon Voltaire mit seinem Dank an den König für seine Verköstigung und Unterbringung eine typische sarkastische Variante lieferte. Unvergessen auch Fidel Castros Aussage: „Das Gefängnis war mein größter Lehrmeister!“. Ja, von de Cervantes tradieren die Annalen, dass dieser fertigte seinen berühmten archetypischen Roman der Weltliteratur „Don Quijote“ und da schrieb, wer anfinge in der Gefangenschaft zu schreiben um nicht zu verzweifeln, dem gelänge vielleicht bei dem Weg dahin ein großes Werk. Nun, Schillers kurze Zeit prägte sich mit Inspiration und Bekanntschaft.
Demnach gibt es also per se keine Endstationssituation, sondern auch eine große Phase des „drüber Schlafens“ und damit die Möglichkeit einmal der Gedrücktheit unserer Tage zu entfliehen, bei unmündiger Unterbringung, über seine eigne Art des persönlichen Lebensentwurf zu sinnieren, vielleicht auch eine erfolgreiche Reformation seiner Verhältnisse zu erreichen. Kaum jemand ist wohl scharf darauf mutwillig wieder einzukehren, deshalb ist vielleicht die Haft ein Anlass zur Bewusstwerdung, nicht nur zum tadellos Guten, weil für die die es schaffen steht das Tor weit offen.
Die bewusste verarbeitete Drittperson-Perspektive kann als Ausdruck der Ansicht sein, dass man sich eigentlich nicht an diesem Orte hin gehörig sah, denn für Normalmenschen ist es nicht angemessen in der Blüte seines Lebens gefangen, unabkömmlich, zu sein. Außerdem ist ein so grundlegender Grundumschwung wie eine epische „falscher Film“-Sequenz, daher die Distanz mit einer dritten Person eingesetzt, eine echte Unwirklichkeit.
Ferner betrifft die stilistische Andersartigkeit so etwas wie eine „Aprosdoketon“ und soll dem sich hebenden weitenden Wörterpool schmeicheln, nachgerade wie eine Hommage an die SciFi bzw. Star Trek-Generation gelten, mit ihrem entwickelten Futurespeech-Heranwachsen, oder einfach intellektuelle Gelüste berühren. Weiterhin stellt die überakkurate Ausdrucksweise eine amtliche protokollierende Symmetrie da. Mancher Stellen bedarf es wohl einer lästigen Entschlüsselung durch Nachschlagen, aber das gefühlsmäßige süffisante Hintertreffen des Momentes soll entlohnt sein mit einem eigentlich gemeinten Amüsement.
Aus der Notgedrungenheit eine Tugend machen hieß mein Motto, von Miesepetern ließ ich mich noch nie anstecken und suche Mut zu spenden, frei nach der Losung eines Gentlemen in Bedrängnis: Sei standhaft und anständig.
Ganz der Selbstoffenbarungsannahme einer, aus Mangel an Alternativen, Suche nach sich selbst, unterliefen gewisse pseudo-philosophische Ständchen die lebhaften Momente…
Der Verfasser
Imprint
"Stammheim Note - Dort wo die Nachtsonne erleuchtet"
Tommsen Klaus
published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
Copyright: © 2012 Tommsen Klaus
ISBN 978-3-8442-4507-3
...auch als üppigere PDF oder klassischer Buchdruck erhältlich