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Die Eignung zum (erfolgreichen) Gründer

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Es ist nicht sonderlich schwer, selbst mit einer vergleichsweise kurzen und oberflächlichen Internet-Recherche zwischen fünf und 20 Eigenschaften zu finden, die – in weitgehendem Konsens – ein Gründer vorweisen sollte. Tatsächlich ist es nicht ganz falsch, dass es für den Aufbau eines Unternehmens und dessen längerfristigen Erhalt mehr notwendig ist, als Kreativität, um sich eine spannende Geschäftsidee auszudenken. Niemand wird in Abrede stellen wollen, dass es verschiedenste Faktoren gibt, durch die ein Gründer mit seiner Art über Erfolg oder Misserfolg entscheiden kann.

Was es allerdings zu hinterfragen gilt ist, ob sich daraus schon eine Unternehmerpersönlichkeit ableiten lässt, die gewissermaßen der alleinige Maßstab für den Unternehmenserfolg ist. Dazu ist es notwendig, grundsätzlich zu klären, was genau eine Unternehmerpersönlichkeit überhaupt ist. Die Psychologie, genauer gesagt, die ökonomische Psychologie hat darunter solche Eigenschaften zusammengefasst wie Leistungsmotivation, Machtmotiv und Unabhängigkeit. Die Überschneidungen mit der Leistungs-Motivations-Theorie, die zu Beginn der 1960er vom US-amerikanischen Verhaltens- und Sozialpsychologen David Clarence McClelland aufgestellt wurde, sind kein Zufall. McClelland ging davon aus, dass die menschliche Motivation vor allem durch drei Bedürfnisse beeinflusst wird:

• das Streben nach Erfolg

• das Streben nach Macht

• das Streben nach Zugehörigkeit

Das erste Bedürfnis umschreibt das Leistungsmotiv, das unter ökonomischen Gesichtspunkten besonders wichtig ist. Immerhin beinhaltet es etwa das Streben nach Effizienz und Nutzenmaximierung, also Eigenschaften, die ein wahrer homo oeconomicus klassischerweise vorweisen können sollte. Gleichzeitig kann man wohl davon ausgehen, dass Unternehmer hinsichtlich der beiden Ausprägungen dieses Bedürfnisses (Hoffnung auf den Erfolg, Angst vor dem Misserfolg) in erster Linie von der Erwartung des Erfolges getrieben sind. Hinzu kommt häufig ein mehr oder weniger ausgeprägtes Machtstreben, das wie das Leistungsmotiv eine ambivalente Eigenschaft ist. So geht es zwar durchaus um Konkurrenzdenken und den Wunsch nach Überlegenheit, allerdings gehören ebenso Kooperation und Anpassung dazu. Das kann trotzdem nicht über den vorrangigen Wunsch hinwegtäuschen, einen bestimmten Grad der Kontrolle über das Verhalten anderer erlangen zu wollen.

Beinahe gegensätzlich muss es einem vorkommen, dass auch die soziale Initiative, das Streben nach Zugehörigkeit und Gesellschaft einen Teil der Unternehmerpersönlichkeit ausmacht. Natürlich ist Hierarchie- und Konkurrenzdenken nur innerhalb einer Gruppe von Menschen sinnvoll, aber für den Unternehmer geht es schließlich auch darum, die richtigen Leute zu kennen, die richtigen Netzwerke aufbauen zu können. Hierzu ist es wiederum notwendig, mit einem gewissen Hang zur Geselligkeit ausgestattet zu sein. Wie sich das Zusammenwirken dieser Motive auf das Führungsverhalten auswirken kann, ist im Übrigen Thema einer wissenschaftlichen Untersuchung, deren Ergebnisse Marco R. Furtner vom Psychologischen Institut der Universität Innsbruck vorgelegt hat. Eine Arbeit, die für Gründer, die Mitarbeiter anleiten sollen, sicher nicht uninteressant ist.

Charisma und Rhetorik

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