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Kapitel 3
ОглавлениеEin großer Krieger
„Während des Großen Krieges wurde so viel Energon auf diesem verlassenen Felsen versteckt …“, sagte Starscream und ließ auf einer Felsenklippe stehend seinen Arm über die Wüstenschlucht schweifen, die unter dem lag. Sie hatten die Nemesis weit weg im Weltraum zurückgelassen und waren auf die Erde gereist, um den geheimnisvollen „Schüler“, von dem Starscream gesprochen hatte, zu suchen.
Soundwave stand hinter seinem Meister. Auf seinem Rücken war ein Radar befestigt, das gelegentlich piepte. Soweit das Auge reichte, sah die Landschaft um sie herum gleich aus – ausgetrocknete sandfarbene Wüstenberge und Schluchten ohne einen Schimmer Grün oder eine andere Form des Lebens.
„Unser verstorbener Meister hat einige von Cybertrons Besten geschickt, um es zu bewachen: wahre Krieger, die sich jetzt im Stillstand befinden und darauf warten, erweckt zu werden.“ Starscreams Stimme war von Stolz erfüllt beim Gedanken an die mächtige Armee, die schlafend vor ihm lag – eine Armee, die er erwecken und dann sein Eigen nennen konnte. Während er eine Minute innehielt und darüber nachdachte, umspielte ein kleines Lächeln seine Lippen.
„Welch‘ Torheit, dass Megatron so spät im Leben eher in der Ferne nach Kriegern suchte als hier zu seinen Füßen.“ Starscream war zufrieden mit seiner Idee.
In diesem Moment unterbrach Soundwave seinen Meister mit einer Reihe lauter Pings, sein Gesichtsvisier zeigte eine Radarkarte an. „Was meinst du damit, dass du sein Signal nicht genau bestimmen kannst?“ Starscream drehte sich zu ihm um. „Ich weiß, dass wir nah dran sind! Er ist tief im Untergrund – fahr die Leistung deiner Sensoren hoch!“, befahl er wütend.
Als hätte er sich bis dahin zurückgehalten, gab Soundwave einen neuen Ton von sich und sofort begann ein Decepticon-Emblem auf der Radarkarte zu blinken.
Er tippte mit einem seiner langen scharfen Metallfinger auf sein Visier und nickte zufrieden.
„Ja. Dort.“
Beide Decepticons verschwendeten keine Zeit und wechselten sofort in den Jet-Modus. Sie schossen in den Canyon hinunter, in Richtung des Lebenszeichens.
Raf legte ein großes Stück Zeitung über seinen neuen Modellvulkan und trennte eine weitere Seite vom Stapel auf dem Boden heraus. Bumblebee, der schwarz-gelbe Autobot, war neben ihm, piepte und gestikulierte mit den Armen, als er sich mit seinem menschlichen Freund unterhielt.
„Aha. Aha. Aha“, antwortete Raf. Aufmerksam hörte er auf jedes Wort, während er an seinem Pappmaché-Modell arbeitete.
Er hielt einen Moment inne und schaute nach oben zu dem Bot, der sogar in der Hocke um ein Vielfaches größer war als er, aber in Rafs Augen nicht im Geringsten furchteinflößend.
„Wirklich, Bumblebee? Und wie läuft das dann mit dem ‚Kampfunterricht‘?“
Bumblebee piepte und zuckte mit den Schultern.
„Aber ich habe dich in Aktion gesehen - du bist genial!“
Bumblebee senkte den Blick zu Boden, offensichtlich berührt von der Bemerkung seines Freundes, aber auch ein wenig verlegen. Er hatte nicht bemerkt, dass Optimus den Raum betreten hatte, bis er die große Hand seines Anführers auf seiner Schulter spürte.
„Ich stimme dir zu, Raf“, sagte Prime, „aber Autobot-Zyklen sind viel länger als die von Menschen … und obwohl es kaum vorstellbar ist, hat unser junger ‚Pfadfinder` hier noch viel zu lernen.“
In diesem Moment ertönte ein Alarm. Alle drei wandten sich um und fixierten das Display an der Wand, das Ratchet beobachtet hatte.
„Freigesetztes Energon. Und es bewegt sich“, erklärte Ratchet. „Und da wir es nicht sind, die es bewegen, ratet mal, wer es dann ist?“, fügte Bulkhead hinzu und gesellte sich mit seiner kolossalen Erscheinung zu Ratchet.
„Decepticons“, sagte Arcee bestimmt und schloss sich den anderen Bots an, die die Koordinaten beobachteten.
„Ohne Megatron?“, fragte Miko erstaunt und lehnte sich über die Balkonbrüstung über dem Display.
„Leider lebt Megatrons Vermächtnis weiter und andere werden sich erheben, um seinen Platz einzunehmen.“ Optimus nickte weise. Sein Ton änderte sich, als er einen Befehl erteilte: „Autobots, ihr habt Projekte abzuschließen“, sagte er und deutete auf die unfertigen Schulprojekte. „Ratchet“, wandte er sich entschlossen an den älteren Bot, „ich könnte Hilfe gebrauchen …“
Ratchet, der völlig darin versunken war, Raf bei der Arbeit an seinem Modell-Vulkan zu beobachten, war sich nicht so sicher, dass dies die beste Entscheidung war. „Die ‚Naturwissenschaftsausstellung‘ macht einen großen Teil ihrer Note aus“, kommentierte er. Offensichtlich hatte Ratchet seine Einstellung zu den Schulprojekten der Kinder radikal geändert. „Vielleicht sollte ich lieber hierbleiben und ihnen helfen?“
Optimus dachte kurz darüber nach und nickte zustimmend. „Sehr gut. Bumblebee, lass uns dieses Energon in Bewegung mal unter die Lupe nehmen.“
Bumblebee sammelte sich und erhob sich zu voller Größe. Er war einsatzbereit.
Die beiden Decepticons zerrten an dem riesigen Steinsarg, der sich aus der Felswand vor ihnen schält. Schließlich war der Sarkophag frei.
„Ausgezeichnet, Soundwave.“ Starscream klang erfreut, als sein Blick auf dem Sarg ruhte, der über ihnen aufragte. Seine Vorderseite zierten cybertronische Symbole. „Der Würfel“, sagte er und streckte seine Hand aus, als Soundwave den Deckel einer Metallkiste öffnete und einen Energon-Würfel herausnahm, der Türkis leuchtete.
Umgehend setzte Starscream das Energon in die quadratische Aussparung in der Sarkophag-Tür. Es glitt hinein und der Decepticon trat wissend einen Schritt zurück. Er lächelte.
„Die Energon-Infusion – sie funktioniert!“, sagte er, als ein gleißendes Licht herausschoss und beide niederknien und ihre Augen bedecken ließ.
Zur gleichen Zeit erschein direkt um die Ecke ein grüner Lichtwirbel und Optimus und Bumblebee traten aus dem Portal der Erdbrücke, das sich sofort hinter ihnen schloss und verschwand.
Der kleinere Bot sah sich um und piepte besorgt. „Nein, Bumblebee, das sieht nicht gut aus“, stimmte Prime zu. „Bleib in Position und warte auf meinen Befehl.“
Bumblebee sah seinem Anführer voller Sorge nach.
Das Schloss am Sarg drehte sich und verschwand. Als sich die Tür schließlich teilte, trat Starscream mutig vor.
„Erwache, Krieger!“, rief er aus. „Erhebe dich und diene deinem neuen Meister!“
Ein riesiges Monster von einem Roboter stieg aus dem Sarkophag – dunkelgrün mit vor Energie rot glühenden Augen schlug er seine Fäuste über seinem Kopf zusammen. Dann krümmte er sich zusammen, um von Angesicht zu Angesicht mit Starscream zu sprechen, der weit unten stand.
„Skyquake dient nur einem Meister“, rumpelte seine volle Stimme.
„Ausgezeichnet“, sagte Starscream zufrieden. „Deine Loyalität und Hingabe werden den Truppen ein Vorbild sein. Sei nicht schüchtern, Skyquake. Du darfst dich verbeugen.“
„Du missverstehst die Bedeutung meiner Worte“, entgegnete der Krieger langsam, aber bestimmt, als er sich wieder zu voller Größe aufrichtete. „Ich folge hier einer Mission, auf die mich mein alleiniger Meister geschickt hat: Megatron.“
„Ja, Megatron. Leider ist er nicht mehr unter uns.“ Starscreams Stimme triefte vor Sarkasmus.
„Unmöglich“, antwortete Skyquake ungläubig. „Und doch ist es so. Dein ‚alleiniger Meister‘ wurde ausgelöscht.“ Starscream sprach wie zu einem kleinen Kind, das Verständnisprobleme hatte. Zunehmend frustriert fuhr er fort: „Warum ist das für alle so schwer zu akzeptieren?“ Inzwischen war er ziemlich wütend und ging mehrere Schritte auf den riesigen Krieger zu, um klarzustellen: „Skyquake, ich habe dich gefunden. Ich habe dich geweckt. Also bin ich, Lord Starscream, jetzt dein Meister!“
Skyquake knurrte heftig und schritt auf Starscream zu. Was er vorhatte, war unverkennbar …