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Haus der Familie Witwicky

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Sam Witwicky packte eilig fürs College. Er stopfte Sachen aus seinem Regal in einen großen Pappkarton.

Die Stimme seines Vaters Ron ertönte aus dem Erdgeschoss. „Na los, los, alle Mann an Deck!“

Sam lächelte, als er die schwere Kiste mit Paketband schloss und nach unten schleppte. Fast wäre er über seinen Chihuahua Mojo gestolpert. Mojo jagte den neuen Hund Frankie, eine französische Bulldogge, im Kreis durch das Zimmer. Vorsichtig stellte Sam die große Kiste auf einen Stapel neben der Tür.

Ron klatschte in die Hände. „Mojo! Frankie! Raus mit euch, raus!“ Er warf Sam einen ernsten Blick zu. „Komm, Junge, wir haben einen strikten Zeitplan!“

„Dad, im Ernst, wieso hast du es so eilig, mich loszuwerden? Hast du mein Zimmer vermietet, oder was?“

„Nein, für dein Zimmer habe ich andere Pläne, und die reimen sich auf Heimkino.“

Sam grinste. Er hätte noch eine schlagfertige Antwort gegeben, doch in dem Augenblick platzte seine Mutter Judy ins Zimmer. Weinend umklammerte sie ein Paar weiße Babyschühchen.

„Sieh mal, was ich gefunden habe – deine Babyschühchen! Ich verliere mein Baby! Komm her, mein kleiner Babybubi!“

Bevor Sam sie aufhalten konnte, zog sie ihn so fest an sich, dass es ihm fast die Luft abschnürte. Über ihre Schulter sagte Sam zu seinem Vater: „Siehst du? So solltest du eigentlich reagieren, Dad.“

Ron verzog keine Miene. „Ja. College. Mir blutet schon das Herz.“

„Du kommst an jedem Feiertag nach Hause, sogar am Presidents‘ Day. Und Halloween“, sagte Judy unter Tränen.

Sam löste sich von ihr und machte einen Schritt zurück. „Mom, wir bekommen an Halloween nicht frei.“

Judys Augen leuchteten auf. „Dann kommen wir zu dir!“

„Nein, das macht ihr nicht—“

Sie redete weiter. „Wir verkleiden uns, niemand wird uns erkennen. Ich bin deine Mutter …“

„Meine Mutter, nicht meine Befehlshaberin“, sagte Sam und legte ihr beschwichtigend eine Hand auf die Schulter. „Bringt mich einfach hin, macht euer Ding, fliegt nach Europa, lass dir die Haare kurz schneiden, wir sehen uns bei meiner Abschlussfeier. Hab dich lieb. Schick mir Geld!“

Ron trat näher an sie heran, als er sah, dass ihre Unterlippe anfing zu beben. „Judy, lass dem Jungen etwas Luft zum Atmen, okay? Und wir haben ganz sicher noch nicht für eine einmonatige Reise gepackt. Na los!“

Judy schaffte es, zwei Stufen hinaufzugehen, bevor ihr zaghaftes Lächeln verschwand. Sie ging zurück zu Ron. „Oh, Ron … wir verlieren unser Baby. Das einzige Baby, das wir je hatten!“ Sie brach erneut in Tränen aus und flüchtete die Treppe hinauf ins obere Stockwerk.

Ron sah ihr nach und schüttelte den Kopf. Er legte Sam den Arm um die Schultern. „Wir sind beide sehr stolz auf dich, Junge. Der erste Witwicky, der aufs College geht. Und wie du es geschafft hast! Über Nacht von soliden Zweien zu glatten Einsen, fast perfekte Zulassungstestpunkte, hin zu einem Ivy-League-College an der Ostküste … Wie du das geschafft hast, werde ich nie begreifen.“

„Danke, Dad.“ Sam runzelte die Stirn. „Ich, ehrlich gesagt, auch nicht.“

Ron zögerte. „Also, du weißt, du wirst an der Uni viele Mädchen kennenlernen.“

Sam lächelte. „Und du weißt, dass ich nur einem Mädchen treu bin, Pop.“

Ron nickte, redete jedoch weiter. „Hör zu, Mikaela ist ganz wunderbar, aber ihr müsst einander Raum zum Wachsen geben. Seht dem Fakt ins Auge, dass ihr auch mit anderen Leuten ausgehen werdet. Ihr seid nicht anders als alle Paare in eurem Alter—“

Sam lachte. „Außer dass wir eine Alienrasse entdeckt und zusammen die Welt gerettet haben.“

„Ja, ja, ja, wie lange willst du uns das noch vorhalten?“

Als ob es Sam davor retten wollte, die Frage seines Vaters beantworten zu müssen, klingelte sein Handy. Ein Name leuchtete auf dem Display auf: Mikaela. Sam grinste. „Siehst du? Sie kann nicht genug von mir kriegen. Ich weiß, wie die Chancen stehen, Dad. Aber wir sind die Ausnahme.“ Sam drückte auf das „Annehmen“-Feld, hielt seinem Vater das Handy vor den Mund und sagte: „Sag Hey, Schönheit.“

Ron verdrehte die Augen. „Hey, Schönheit.“

Sam zog das Handy zurück und sprach hinein. „Was sagst du? So klinge ich nämlich in etwa achtzig Jahren.“

Mehrere Kilometer entfernt saß ein hübsches Mädchen mit glänzendem, gewelltem dunklen Haar in der Motorradwerkstatt ihres Vaters und telefonierte über das Headset ihres Handys, während sie arbeitete. Mikaela lackierte ein maßangefertigtes Design auf ein Motorrad. „Ich mache Schluss mit dir“, sagte sie.

Unberührt lief Sam hoch in sein Schlafzimmer. „Ja, ich weiß nicht – ganz ehrlich, das klingt für mich nicht gerade überzeugend.“

„Tja, ich tu’s aber“, sagte Mikaela, „und ich mein’s ernst, also brauchst du gar nicht erst herkommen und dich verabschieden.“

„Wow, dieses Mal klangst du ja fast schon ernst. Rate mal?“

Mikaele setzte die Lackpistole ab. „Du hast deine zukünftige Frau auf der Facebook-Seite der Erstsemester entdeckt?“

Sam betrat sein Zimmer und nahm eine Zigarrenschachtel aus einer Schublade. Dort drin lag eine Webcam, ein paar gebrannte CDs, die berühmte Brille seines Ur-Ur-Großvaters und ein Sektor-Sieben-Abzeichen. Die letzten zwei Dinge waren Andenken an das Abenteuer, das Sam und Mikaela gemeinsam erlebt hatten.

„Nein, ich stelle dir eine Fernbeziehungsausrüstung zusammen, sogar mit Webcam. Dann können wir rund um die Uhr chatten. Die volle Witwicky-Ladung, jederzeit.“

Mikaela setzte sich auf einen Stuhl. „Wie süß. Kann’s kaum erwarten.“ Sie versuchte, nicht zu lächeln. Sams Charme hatte sie überzeugt. Das tat er immer wieder.

„Du könntest immer noch mit mir gehen, weißt du“, sagte er.

Sie seufzte. „Und du weißt, dass ich hierbleiben und meinem Dad helfen muss. Nur für eine Weile.“

„Ja. Aber du kommst heute noch her, oder?“

„Bin in zwanzig Minuten da.“

Sam legte auf und zog ein abgenutztes, zerrissenes und teils verkohltes Shirt aus der Schublade. Das Shirt hatte er getragen, als er Bumblebee kennengelernt hatte … und von Sektor Sieben verhaftet worden war … und gegen den Decepticon-Anführer Megatron um den AllSpark gekämpft hatte.

Sam bemerkte etwas: ein Stück Glut hing am Stoff des T-Shirts. Er berührte es und plötzlich war sein Geist mit abertausenden Bildern erfüllt, die sich wie ein maschinengewehrartiger Informationsschwall veränderten. Seltsame außerirdische Symbole schienen sich in sein Hirn zu brennen.

Die Symbole stammten alle vom AllSpark!

Sam öffnete abrupt die Hand und das Kohlestück fiel auf den Boden. Als es dort lag, erlosch langsam sein Leuchten. Schließlich war es vollkommen dunkel. Sam hob es mit einem Taschentuch auf und ließ es in einen leeren Filmrollenbehälter fallen.

Ein paar Minuten später hielt Mikaela auf einem schnell aussehenden japanischem Motorrad am Bordstein. Sam ging zu ihr, gab ihr einen flüchtigen Kuss und reichte ihr den Behälter. „Versteckst du das für mich? An einem sicheren Ort?“

Sie nickte und steckte den Behälter in ihre Tasche. „Was ist es?“

„Vielleicht nichts. Ich weiß es nicht. Aber jetzt muss ich erstmal einem Freund eine schlechte Nachricht überbringen. Kommst du mit?“

Zusammen gingen Sam und Mikaela in die Garage. Bumblebee, Sams Autobot-Beschützer, saß dort zusammengekauert in Roboterform. Er hielt den Kopf runter, damit er nicht gegen die Decke stieß. Er versuchte zu sprechen, aber es kamen nur elektronisches Pfeifen und Schreie heraus.

„Hast du immer noch Probleme mit deiner Stimme?“, fragte Mikaela mitfühlend.

Bumblebee nickte traurig. „Hör zu, Bee“, sagte Sam. „Äh … was das College angeht. Ich wollte mit dir darüber reden …“

Bumblebee, der aufgegeben hatte, normale Sprache einzusetzen, ließ nun aus seinem Radio einen sehr fröhlichen Song spielen.

Sam versuchte, mit ihm zu reden, doch Bumblebee spielte weiter den Song.

Schließlich wurde Sam laut. „Ich nehme dich nicht mit!

Der Song verstummte und Bumblebee riss seine blauen Augen weit auf.

„Äh, ich warte dann mal draußen“, sagte Mikaela und verließ die Garage.

Sam hatte Mühe, dass seine Stimme nicht versagte. „Hör zu, ich wollte es dir schon vor einer Weile sagen, es ist einfach … Erstsemester dürfen nun mal keine Autos besitzen. Das ist eine Vorschrift.“

Bumblebee wandte sich ab und seine Schultern sackten nach vorn. Sam seufzte, streckte eine Hand aus und drehte Bumblebees Gesicht wieder zu sich. „Aber du brauchst deine Freiheit, oder nicht? Damit du bei den anderen Autobots sein kannst. Du hast eine größere … Aufgabe. Nicht wahr?“

Bumblebee wechselte von Songs zu einer schnellen Abfolge von Werbeclips. „Was … ist … deine … Aufgabe … Sam?“

Sam ging einen Schritt zurück und zuckte mit den Achseln. „Ich weiß es nicht. Normal zu sein. Aufs College zu gehen und herauszufinden, was ich will. Und das muss ich … allein machen.“

Bumblebee seufzte – es war ein langes, einsames Geräusch. Ein melancholischer Song spielte in seinem Radio.

„Bee, hey, komm schon. Es ist ja nicht so, dass wir uns nie wieder sehen … Du wirst immer mein erstes Auto sein.“ Bumblebee nickte traurig. Sam sah ihn ein letztes Mal an. Dann verließ er die Garage.

Draußen wartete Mikaela an der Einfahrt auf ihn. Er trat hinter sie und legte die Arme um sie. „Du weißt, du bist das Beste, was mir je passiert ist“, flüsterte er.

Sie lächelte, aber zog eine Augenbraue ein wenig hoch. „Und?“

„Und … ich würde alles für dich tun.“

Und?

„Ich … vergöttere dich.“

„Vergöttern?“, fragte sie jetzt ungeduldig.

„Was? Vergöttern ist die höchste Form der … Anbetung! Das ist im Grunde dasselbe wie dieses andere Wort. Und wenn ich es jetzt sage, wäre es erzwungen. Außerdem hast du das andere Wort auch nie gesagt, also halt mir nicht vor—“

Sie verdrehte die Augen. „Weil Jungs immer weglaufen, wenn man es zuerst sagt.“

„Das tun Mädchen auch! Vor allem Mädchen wie du. Mit Optionen. Vielen Optionen.“

Mikaela drehte sich zu ihm um. „Also ist das alles – aufs College gehen, den starken und ruhigen Typen markieren – nur ein ausgeklügelter Plan, um mein Interesse an dir wach zu halten?“

Sam grinste. „Könnte sein.“

Sie zog einen Schmollmund. „Ich hasse, dass es funktioniert.“

Sie küssten sich, bevor Sam sie losließ und zum Wagen an der Straße vor der Einfahrt ging, in dem seine Eltern auf ihn warteten. „Wir schaffen das“, sagte Sam zu Mikaela. „Versprochen.“

Zwei Minuten später, nachdem der Wagen die Straße hinuntergefahren war und Mikaela sich eine Träne weggewischt hatte, spähte ein winziger ferngesteuerter Truck hinter einem Reifen eines geparkten Wagens am Ende der Straße hervor.

Der Truck, Wheels, war ein Decepticon-Spion. Er sah zu, wie Mikaela auf ihr Motorrad stieg und fuhr mit seinem Teleskopsensor näher an ihre Tasche ran. Der Sensor ging in den Röntgenmodus und durchleuchtete die Tasche, wo er die Scherbe entdeckte, die Sam ihr gegeben hatte.

„Ziel anvisiert“, flüsterte Wheels in Decepticon-Sprache und folgte ihr.

Transformers - Prime - Bumblebee in Gefahr

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