Читать книгу Ich will dich | Erotische Geschichten - Trinity Taylor - Страница 4

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Seitensprung

»Möchtest du ein Eis, Manda?«

»Nein danke, Jeff«, sagte seine Frau und zeigte auf ein Schaufenster in der Shopping Mall, »aber sieh mal, da hängen richtig schöne Shorts für dich.«

»Ach, Darling, ich brauche doch keine. Wie oft soll ich dir das noch sagen? Ich hole mir jetzt ein Eis und setze ich mich einen Augenblick auf die Bank dort vorn.«

»Ist gut. Hast du etwas dagegen, wenn ich noch kurz zu ›Blueberrys‹ reinschaue?«

»Mach ruhig. Ich bin froh, wenn ich ein wenig sitzen kann.«

Amanda ging auf ›Blueberrys‹ zu. Sie liebte diesen Laden, da er über ausgefallene Anziehsachen, Schuhe und Assesoires verfügte.

Gerade, als Amanda das Geschäft betreten wollte, kam ihr ein Mann entgegen. Er flanierte allein durch die Shopping Mall. In der einen Hand hielt er eine Tragetüte, in der anderen ein Eis. Aßen denn alle ansehnlichen Männer diesen Sommer Eis, fragte Amanda sich.

Für den Bruchteil einer Sekunde suchte sie in ihrem Gedächtnis nach der Verbindung zu diesem Mann, den sie von irgendwoher kannte. Dann schoss ihr der Name und alles, was mit ihm zusammenhing, durch den Kopf.

Mit Herzklopfen erwartete sie sein Herankommen. Als er auf ihrer Höhe war, blickte er sie kurz an, wie er wohl jede x-belibige Frau ansah, und ging schlendernden Schrittes vorüber.

Amanda konnte nicht glauben, dass er sie nicht erkannt hatte. Es war Roger. Der erotische Roger. Und sie war die Frau mit der er heimlich eine Nacht geteilt hatte. Es war ein Seitensprung. Amandas erster und bislang einziger Seitensprung.

Amanda erinnerte sich an den großen Streit mit ihrem Mann Jeff. Fluchtartig hatte sie damals die Wohnung verlassen und war mit Tränen auf den Wangen ziellos durch die Stadt gelaufen. Ihr Zufluchtsort war eine Bar, die sie nie zuvor besucht hatte. Bars und Kneipen waren ihr normalerweise zuwider. Doch an dem damaligen Abend schien es ihr die einzig richtige Lösung zu sein.

Kaum hatte sie die verrauchte Kneipe betreten, war sie ihr sympathisch und ein großer Trost. Nach drei »Bloody Mary« und zwei »Tequila Sunrise« setzte sich Rodger zu ihr.

Die Kennenlernprozedur war schnell vollzogen. Seine erotische Ausstrahlung zog Amanda in den Bann. Sie war fasziniert von ihm, wobei sie heute nicht mehr sagen konnte, ob es nur an seiner erotischen Ausstrahlung gelegen hatte oder ob der Alkohol sein Übriges dazu getan hatte. Mit dem Alkohol im Blut fiel es Amanda schwer, ihm geistig zu folgen. Sie hing an seinen Lippen und malte sich aus, wie es wäre, mit ihm Sex zu haben.

Entweder hatte ihr Gegenüber gespürt, was sie dachte oder ihre Mimik verriet sie, denn schon nach den ersten Sätzen lenkte er das Gespräch in eine eher frivole Richtung, auf die Amanda mit halb geschlossenen Augenlidern einging. Nach weiteren anrüchigen Sätzen legte er ihr die Hand aufs Knie.

Hätte er Amanda beim Verlassen der Kneipe nicht gestützt, wäre sie wahrscheinlich gestürzt, so schwankte sie. Lachend und glucksend fühlte sie sich in seinen Armen geborgen. Der Gedanke an die noch bevorstehende Nacht mit dem erotischen Prickeln des Fremden und Verbotenen machte sie scharf und ungeduldig. Für diese Nacht wollte Amanda ihren Mann Jeff vergessen. Noch vor zwei Stunden hatte er sie so sehr mit Worten verletzt, dass es ihm jetzt recht geschah, wenn sie sich mit einem anderen Mann vergnügte.

»Haben Sie eine Frau?«, fragte Amanda ihren Begleiter.

»Lassen Sie uns über so etwas nicht reden. Genießen wir doch einfach den Augenblick, okay?«

»Aber warum ...«

Er verschloss ihren nicht schweigen wollenden Mund mit einem tiefen Zungenkuss. Seine Zunge schlängelte sich elegant und geschickt in das erste Zentrum ihrer Lust. So forsch, wie er vorging, hoffte Amanda, auch die Vorhergehensweise auf ihr zweites Lust-Zentrum ableiten zu können.

Als sie im Fahrstuhl des kleinen Hotels in den zweiten Stock fuhren, berührte er sie. Seine Hände legten sich um ihre festen Brüste und seine Finger suchten die Warzen.

»Wissen Sie eigentlich, dass ich einen Mann habe?«, setzte Amanda an. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich es vorhin am Tisch erwähnt habe. Aber mir es wichtig, dass Sie es wissen. Das soll nicht heißen, dass ich es nicht will, was Sie vorhaben ...«

Sofort ließ er von ihr ab. »Ich sagte bereits: Schweigen und genießen!«

Er kam nicht auf ihren Körper zurück.

Verlegen blickte Amanda ihn an. »Tut mir leid, wenn ich den Moment kaputtgemacht habe.«

»Amanda, wollen Sie das hier überhaupt?« Er wurde vorsichtig und zurückhaltend.

Die Fahrstuhltür öffnete sich und Amanda trat heraus. Sie hatte auf einmal das Gefühl, wieder klar denken zu können. »Natürlich will ich. Wie ich schon sagte: Es tut mir leid, den Moment zerstört zu haben. Ich habe zu viel geredet, aber ich weiß genau, was ich will. Allerdings habe ich das Gefühl, dass Sie sich nicht sicher sind, ob Sie es mit einer verheirateten Frau tun wollen.«

Mit diesen Worten ging sie zum Fahrstuhl zurück und drückte auf den Knopf, während sie vor der geschlossenen Tür wartete.

Roger kam ihr hinterher und hielt sie am Arm zurück, drehte sie zu sich um und gab ihr einen heftigen Kuss. Dann nahm er sie in den Arm und führte sie zur anderen Gangseite. 217 stand an der Tür. Dieses Zimmer würde für heute Nacht also ihr Liebesnest sein.

Amanda kam kaum zum Bett. Roger war schnell und stürmisch. Er zog sie in Windeseile aus, saugte an ihren Nippeln, umkreiste die Knospen mit der Zungenspitze und griff ihr ohne Umschweife in den Schritt. Kurz quiekte sie auf.

Diese Schnelligkeit war sie nicht gewohnt. Ihr Mann Jeff nahm sich Zeit, zu viel Zeit, wie sie oft fand. Außerdem kam Sex bei ihnen alle zwei Wochen einmal vor. Aber sie wollte jetzt nicht an Jeff denken. Auch nicht, dass sie seit sieben Jahren recht glücklich verheiratet waren.

Roger packte Amanda und trug sie zum französischen Bett. Nackt lag sie vor ihm. Er betrachtete sie. Mit einer provokativen Geste spreizte Amanda die Beine und er hatte vollen Einblick auf ihre rosige Scham. Als er sich mit flinken Händen die Hose auszog, konnte er seinen Blick von der braunhaarigen Schönheit nicht abwenden. Sein Schwanz presste sich an den knappen Slip und wollte in die Freiheit, um bei ihr einzutauchen. Sein Hemd fiel hinter ihm auf den Boden. Weit öffnete Amanda die Beine, während sie sich auf der Überdecke rekelte. Sie präsentierte sich lustvoll diesem fremden Mann. Seit neun Jahren hatte kein anderer Mann sie mehr gesehen. Sie war nun älter und reifer. Jetzt wollte sie die Erfahrung mit einem Mann, der jünger war als sie: mit Roger.

Mit einem Ruck zog er seinen Slip aus und der Schwanz sprang hervor. Sofort kniete er sich zwischen ihre Beine. Ehe Amanda fragen konnte, was er vorhatte, schnellte seine Zunge heraus und verschwand zwischen ihren Schamlippen.

»Oh, wie wunderbar!« Sie hatte ihren Oberkörper vorgebeugt und sackte sogleich auf die Kissen zurück. Jeff leckte sie selten. Erneut zwang sie sich, nicht an ihn zu denken, eher das zu genießen, was sich so unglaublich zwischen ihren Schenkeln anfühlte. Sie hielt die Augen geschlossen und hatte sich in den vielen Kissen verkrallt.

Roger war geschickt und er schien geübt. Er leckte eine Frau heute nicht zum ersten Mal. Sanft glitt er über die Klitoris, saugte sie wie einen kleinen Phallus in den Mund, drückte seine Zunge dagegen und saugte wieder. Das brachte Amanda fast um den Verstand. Als sie ihren Orgasmus kommen spürte, hörte er auf, ganz abrupt.

»Oh, Roger, bitte mach weiter«, flehte sie.

Diesen Ton kannte sie an sich nicht. Jeff war es sonst, der bettelte. Als sie zu Roger aufblickte, bemerkte sie ihn neben sich. Sein Schwanz war dicht bei ihrem Gesicht.

»Nun bist du erst mal dran!« Er fasste ihr mit der einen Hand in den Nacken und hielt ihr mit der anderen seinen Schwanz hin. Amanda richtete sich auf und nahm seinen Penis der Länge nach in den Mund. Er war voll und glatt. Kein einziges Haar bekam sie zu fassen. Er war rasiert und roch gut. Es war eine Wonne ihn zu kosten, ihn mit der Zunge zu umrunden, zu probieren. Noch mehr Freude bereitete es ihr, als Roger leise anfing zu stöhnen. Es beflügelte ihr Werk und sie wurde forscher. Noch immer hatte er die Hand ihn ihren dunklen Haaren, doch die Führung hatte er aufgegeben. Sie machte es wunderbar allein, wusste genau, wann sie wie viel Druck ausüben musste, um ihm das höchste Maß an Lust zu schenken. Als ihr Mund routiniert über seinen hoch erigierten Schwanz sauste, kam es ihm. Sein Körper verkrampfte sich, während er in vollen Zügen seine Befreiung genoss.

Amanda schenkte ihm ein paar Minuten der Besinnung. Dann machte er sich über ihre steifen Nippel her. Saugte, zupfte, tupfte, dass die Gefühle nur so durch ihren Körper flogen. Seine Hand fuhr auf ihren Unterleib zu und testete ihre Feuchtigkeit. Als ein Finger in sie eintauchte, seufzte Amanda leise. Sie war mehr als nass. Schnell drehte er sie, und seine Zunge kehrte zu dem zurück, was er zuvor so gern erforscht hatte. Ihr Seufzer verwandelte sich in ein lang gezogenes Stöhnen. Amanda griff nach ihm, suchte einen Körperteil, egal welchen, irgendeinen zum Festhalten. Sie bekam seine Hüfte samt Hintern zu fassen und krallte sich hinein.

»Au!«, rief Roger und blickte sich nach ihr um.

Amanda blinzelte erschrocken. Dann lachten beide spontan. Roger tauchte augenblicklich wieder in ihr Geschlecht, was ihr das Lachen nahm und ihre Augen schließen ließ. Nie gekannte Punkte wurden von ihm berührt, die sie fast um den Verstand brachten. Amanda konnte nicht mehr sagen, wie lange die süße Qual dauerte, sie spürte nur noch die Welle des Höhepunktes auf sich zurasen, als er seine Zunge immer wieder in sie stieß. Als sie kam, saugte er an der geschwollenen Klitoris. Nach Luft schnappend, die Brustwarzen kirschrot, genoss sie das einzigartige Gefühl. Ihre Hoffnung war, dass er zu ihr aufs Bett käme und sie in den Arm zöge. Genau das tat er, und so wurde diese Nacht bei dem fremden, Atem beraubenden Mann unvergesslich.

***

»Amanda, was ist mit dir?«

Wie ein gehetztes Tier blickte sie sich um.

Jeff stand mit einem halb aufgegessenen Eis vor ihr. »Schatz, du stehst schon seit etwa zehn Minuten so vor dem Geschäft. Wolltest du nicht hineingehen?«

»Jeff, oh, ich, ich habe ...«

»Ja?«

»Ich weiß auch nicht mehr so genau, was ich habe. Auf jeden Fall möchte ich nicht mehr hinein.«

»Ist mit dir alles in Ordnung, Liebling? Das ist doch sonst nicht deine Art.«

»Kann sein, aber ich habe es mir eben anders überlegt. Komm, lass uns nach Hause fahren.«

Jeff blickte seine Frau irritiert an. Diese wandte sich um und ging los.

***

Die Erinnerung an Roger ließ Amanda die ganze Woche nicht mehr in Ruhe. Obwohl seit dem Seitensprung drei Jahre vergangen waren, so blieb er ihr doch bildlich vor Augen. Seitdem hatte sie sich nie wieder an einem anderen Mann vergangen. Jeff und sie sprachen sich damals über den Streit aus und alles war wieder beim Alten. Fast alles!

»Manda, alles okay? Du wirkst verträumt.«

Amanda blickte zu Jeff. Dieser schob sich gerade eine volle Gabel Truthahnschnitzel mit grünen Bohnen in den Mund.

Sie stocherte in ihrem Essen. »Ja, Darling, alles bestens. Ich dachte nur gerade über etwas nach.«

»Worüber?«

Über Roger, schoss ihr durch den Kopf.

»Über den Garten«, kam ihre Antwort.

»Wieso, was ist mit ihm?«

»Er ist völlig verwildert.«

»Dann sollten wir uns einen Gärtner zulegen. Warum hast du mir das noch nie gesagt?«

»Ich hatte gehofft, dass es dir auffällt.«

Jeff blickte sie ratlos an, dann schob er sich eine weitere volle Gabel in den Mund. »Nein, Liebling. Du weißt doch, dass mir so etwas nie auffällt. Ruf morgen gleich einen Gärtner an, das Geld muss drin sein.«

Amanda seufzte. Es wäre auch ein Wunder gewesen, wenn Jeff ihr den Wunsch nicht erfüllt hätte. Er war so unglaublich aufmerksam und großzügig. Sie sah ihn von der Seite an und streichelte über seine Wange. Oft dachte sie, dass er einfach zu nett zu ihr war und der Wunsch nach einem von sich mehr als überzeugten Macho drängte sich auf. Das wäre genau die Mischung Mann, die sie haben wollte, die ihr vielleicht guttun würde. So ein Mann wie Roger! Amanda konnte nicht begreifen, dass sie sich nach so einem Typ Mann sehnte, wo sie doch den Engel in Person hier am Tisch hatte, sogar geheiratet hatte. Aber wahrscheinlich wünscht man sich immer das, was man nicht hat, dachte Amanda.

»Liebes, du bist heute so still. Ist wirklich alles in Ordnung? Liegt dir vielleicht etwas anderes auf der Seele?«

»Nein, Jeff, wirklich nicht. Tut mir leid, wenn ich heute schweigsamer bin als sonst.«

»Schon gut, kommt ja mal vor.«

Amanda ärgerte sich im Stillen, dass Jeff für alles, was sie tat, eine Entschuldigung hatte. Wobei es jede andere Frau auf diesem Erdball mit Sicherheit gefreut hätte.

Amanda seufzte. »Ach, Jeff, du bist mir das Liebste, was mir je untergekommen ist.«

»Danke. Ich glaube, ich kann dir noch eine kleine Freude machen.« Er lächelte geheimnisvoll.

Verwundert, aber interessiert blickte Amanda ihn an. »Was ist es denn?«

»Wahrscheinlich hast du das Gefühl, ein wenig einsam zu sein, da die meisten unserer Freunde verreist sind und niemand zum Reden da ist. Deswegen wird es dich bestimmt freuen, wenn ich dir sage, dass wir am Sonntag zu einem Brunch eingeladen sind.«

»Oh, wirklich? Von wem denn?«

»Du kennst ihn nicht, einem gewissen Roger Forbes.«

Amandas Herz machte einen Satz. Sie wusste nicht, wie ›ihr‹ Roger mit Nachnamen hieß, aber vielleicht konnte er es sein. Begegnete man sich bekanntlich nicht immer zwei Mal im Leben?

»Wer ist das?«, fragte sie eine Spur zu schnell.

»Er ist der Freund eines Arbeitskollegen und Geschäftsführer einer Firma, die Lebensmittelfarben herstellt. Wir sind vorgestern das dritte Mal zusammen beim Lunch gewesen. Und da ich Roger das Mittagessen ausgegeben habe, hat er mich gestern als Wiedergutmachung gefragt, ob ich mit meiner Frau nicht zum Brunch am Sonntag kommen würde.«

»Ich habe auf jeden Fall Lust.«

»Wunderbar.«

***

Diese Woche konnte Amanda an nichts anderes mehr denken, als an den Sonntag. Sie war innerlich nervös und nach außen hin fahrig. Jeff war morgens zum Glück so sehr auf seine Arbeit konzentriert und abends auf gemütliche Fernsehstunden aus, dass er die Anspannung seiner Frau nicht bemerkte.

Immer wieder versuchte Amanda sich mit dem Gedanken zu beruhigen, dass sie am Sonntag nicht den Roger treffen würde, mit dem sie fremdgegangen war. Auch versuchte Amanda, sich auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, indem sie sich sagte, dass es hunderte, ja vielleicht sogar tausende von Rogers hier in der Umgebung gab.

Trotzdem malte sie sich aus, wie er reagieren würde, wenn er es wäre und sie sich beide gegenüberstünden. Automatisch setzte ihr Herzklopfen ein. Würde er nervös werden? Wo war Jeff zu dem Zeitpunkt? Würde er anhand der Reaktion Rogers erkennen, dass etwas zwischen Roger und seiner Frau gelaufen war? Wie würde dann Jeff reagieren?

Bald war Amanda soweit, dass sie gar keine Lust mehr hatte, zum Brunch zu gehen. »Jeff, würdest du es mir sehr übel nehmen, wenn ich am Sonntag nicht mitkomme?«

Amandas Mann ließ die Zeitung sinken. »Was? Aber wieso das denn?«

Amanda zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, ich kenne diese Leute doch gar nicht und außerdem ...«

»Manda, Darling, wir können da nicht einfach absagen. Beruflich hängt einiges davon ab.«

»Wir wollen ja auch gar nicht absagen. Es geht um mich. Ich möchte nur nicht mitkommen. Du kannst ja gerne fahren.«

»Aber, Liebling, wenn, dann kreuzen wir doch beide gemeinsam auf, ich möchte nicht ohne dich fahren. Wo ist denn das Problem? Nur, weil du die Leute nicht kennst? Ich bitte dich!«

»Tut mir leid, Jeff.«

»Aber, Schätzchen, woher kommt denn dieser plötzliche Sinneswandel? Du kannst nicht einfach wegbleiben. Es ist mir wichtig, dass er uns beide zusammen sieht. Du musst ja nicht mit ihm reden. Das Brunch findet übrigens im Hotel ›Sheraton‹ statt. Da werden wir kaum auffallen. Aber ich werde auffallen, wenn ich meine Frau nicht dabeihabe.«

Amanda schaute auf eine Topfpflanze, die Wasser brauchte. »Na schön, dann komme ich eben mit.«

»Wunderbar!« Strahlend stand Jeff auf und nahm seine Frau in den Arm.

»Jeff, ich möchte dir nur noch mal sagen, wie lieb ich dich habe und wie glücklich du mich in den vergangenen Jahren gemacht hast. Ich werde dich immer lieben, egal, was ist.«

Jeff schob Amanda ein Stückchen von sich ab und blickte ihr prüfend in die Augen. »Manda, was ist das jetzt wieder? Ist etwas vorgefallen?«

»Nein, ich wollte dir zwischendurch einfach sagen, dass ich dich liebe. Findest du das nicht richtig?«

»Doch, schon, aber es hat allerhöchsten Seltenheitswert und das macht mich ein wenig stutzig.«

»Soll ich es nicht mehr sagen?«

»Doch, doch, behalte es bei, es ist schön. So, nun möchte ich mir die News ansehen.«

»Ich gucke mit, man muss schließlich wissen, was um einen herum los ist.« Jeff blickte sie kurz von der Seite an und nahm dann langsamer als sonst die Fernbedienung in die Hand.

***

Das typische, alte Frauenproblem beschäftigte auch Amanda heute Morgen: Was sollte sie nur anziehen? Am Vorabend hatte sie versucht, ein paar Sachen herauszusuchen, doch sie war zu keiner Entscheidung gekommen, und hatte sie somit auf den heutigen Morgen vertagt. Sollte Roger es wirklich sein und sollten beide die Möglichkeit haben, aufeinanderzutreffen, dann wäre es angebracht, ihre schönste Unterwäsche aus dem Schrank zu holen. Oder sollte sie keine tragen?

Vor dem großen Spiegel im Schlafzimmer betrachtete Amanda lange ihren nackten Körper. Dann nahm sie die weiße Spitzenunterwäsche und zog sie an. Sie hob ihre Brüste in die Körbchen und ließ ihre Finger ein wenig länger als nötig auf den Knospen. Langsam, als wenn sie aus dem Schlaf erwachten, richteten sie sich auf und versuchten, sich durch die Spitze zu pressen. Von außen rieb Amanda ihre empfindlichen Warzen und stellte sich vor, es wäre Roger, während sie die Augen schloss. Ein verlangendes Gefühl nach Nähe, Berührung, Genommenwerden und Befreiung setzte ein.

Ihr Herzklopfen ließ nach und sie öffnete die Augen. Auf einmal wusste sie, was sie anziehen sollte. Den langen schwarzen Rock, darüber eine weiße Bluse, die der einer Piratenbraut glich. Ihre langen, braunen Haare ließ sie offen und locker darüber fallen. Die passenden hohen Riemchenschuhe durften nicht fehlen. Zufrieden betrachtete Amanda sich abermals. Ihre Wangen waren durchblutet und schimmerten rosig.

Sie ging ins Bad, um sich zu schminken, wo Jeff gerade aus der Dusche stieg. »Wow, Manda, du siehst ja toll aus!«

»Danke, Darling. Sag mal, wieso hat das Duschen heute so lange gedauert?«

Ihr Mann machte ein Gesicht, als fühlte er sich ertappt. Die schwarzen Haare im Abflusssieb sagten ihr, dass er sich rasiert hatte.

»Weil ich ...«

»Hab ich schon bemerkt.« Mit einem verführerischen Lächeln ging sie auf ihn zu. Sie mochte es, wenn ihr Mann sich für sie rasierte und es nicht zugeben wollte. Auch liebte sie das Gefühl, seinen seidigen Schwanz zu berühren. Mit einem Ruck zog sie ihm das weiße Handtuch von den Lenden.

»Manda, was hast du vor?«

»Wirst du gleich sehen!«, lächelte sie.

***

Nervös stieg Amanda neben ihrem Mann aus dem Auto. Dieses Hotel kam ihr sehr bekannt vor. Hier hatte sie es in Zimmer 217 mit Roger getrieben. Ihrem Mann gegenüber hatte sie ein sehr schlechtes Gewissen und kam sich wie eine Betrügerin vor.

»Alles in Ordnung mit dir, Darling?«, fragte Jeff mit besorgtem Blick.

»Ja, sicher. Ob wir die Ersten sind?«, fragte sie schnell, um von sich abzulenken.

»Das glaube ich weniger, denn wir haben uns um fünfzehn Minuten verspätet. Wahrscheinlich sind wir die Letzten.«

Seite an Seite betrat das Ehepaar die Eingangshalle. Suchend blickte Amanda sich um. Sie gingen an die Rezeption und fragten nach dem Restaurant, wo der Brunch stattfinden sollte. Ein Page wies ihnen per Handzeichen den Weg.

Warme Atmosphäre, leise Musik und ein angenehmer Duft nach gebratenem Frühstücksspeck schlug ihnen entgegen.

Eine Gruppe von gepflegten, gut gekleideten Leuten im mittleren Alter stand beisammen, redete und ließ ab und an einen Lacher hören. Eine Dame begutachtete Jeff. Ein Mann der Gruppe folgte ihrem Blick. War es Eifersucht? Er war ein schlanker, großer, gut aussehender Mann, der Amanda und Jeff zulächelte, und es war Roger – ihr Roger!

Für einen kurzen Augenblick setzte bei Amanda die Atmung aus, sie glaubte, ohnmächtig zu werden und hielt sich an Jeff fest. Dieser tätschelte ihr beruhigend den Arm. Mit ausgestreckter Hand kam Roger ihnen entgegen. »Mein lieber Jeff!«

Als er dicht genug heran war, um Amanda erkennen zu können, stutzte er. Verwundert blickte Jeff ihn an, dann Amanda und wieder zurück. »Was ist? Kennt ihr euch schon?«

»Aber ja! Ja, wir kennen uns«, nickte Roger langsam.

»Ach, wirklich? Woher?«, hakte Jeff nach.

Nachdenklich schüttelte Roger der schweigsamen und geschockten Amanda die Hand. »Tja, wenn ich das nur wüsste, wo wir uns schon mal begegnet sind ...«

Dieser Satz enttäuschte Amanda oder war er nur ein guter Schauspieler? Aber warum hatte er nicht gleich gesagt, dass er sie nicht kennen würde?

»Amanda, kannst du dich denn nicht an Roger erinnern?«

»Doch, dass kann ich, ich wollte bloß mal sehen, wie gut sein Gedächtnis ist.«

Für einen kurzen, kaum sichtbaren Moment wurde Rogers Gesicht aschfahl.

»Nun, woher?«, fragte Jeff.

»Er hat sich beim Bäcker vorgedrängelt. Als mir das Geld herunterfiel, hat er sich nicht einmal gebückt.«

Ein Lächeln legte sich auf Rogers hübsches Gesicht. »Stimmt. Nur darf ich vielleicht zu meiner Verteidigung dazu sagen, dass ich als Erster im Laden ankam, der Dame dann den Vortritt ließ. Außerdem war ich schwer bepackt mit Tüten und Taschen. Es war mir also unmöglich, mich gentlemanlike zu bücken, Madame.« Er knickte ein Bein ein, hielt das andere gestreckt und beugte sich in der Hüfte, um ihr in Mozart-Haltung einen Kuss zu geben.

Jeff lachte und klatschte in die Hände. Amanda war erleichtert, dass ihr Mann es mit Humor nahm und nicht hellhörig wurde.

Roger geleitete beide zu den anderen, wobei die Männer sich sofort in ein Gespräch vertieften. Nach und nach kamen immer mehr Gäste. Amanda zählte an die fünfzig Leute. Als sie ihren Platz eingenommen hatten, und Amanda ihren Tischnachbarn begrüßt hatte, flüsterte sie Jeff zu: »Wie kann dieser Mann nur so viele Leute einladen, läuft seine Firma denn so gut?«

»Anscheinend. Als Geschäftsführer sollte man schon über ein gewisses Budget verfügen. Außerdem kann er dieses Essen ja absetzen.«

Amanda bewunderte Roger. Sie hätte nicht gedacht, mit so einem erfolgreichen Mann im Bett gewesen zu sein. Das Buffet wurde eröffnet und die ersten Leute gingen los.

»Komm, Manda, geh du schon mal, ich passe so lange auf deine Handtasche auf.«

»Aber, Liebling, hier kommt doch nichts weg in solch einem feinen Etablissement.«

Jeff lachte über ihren Ausdruck und auch, weil sie bei dem Wort Etablissement einen Knicks machte. Sie zwinkerte ihm zu und ging zum Buffet.

Es war reichhaltig und versprach einige Tage Diät danach. Amanda nahm sich einen Teller und fing klein an. Später lief sie ein paar Mal zum Buffet, bis ihr Magen kapitulierte.

Ihr Nachbar ergriff die Gelegenheit beim Schopf, während Jeff beim Buffet stand. Er war ein älterer Mann mit angegrauten Schläfen, aber keines Falles unattraktiv. Er legte seine Hand auf Amandas Oberschenkel und ließ sie dort eine Zeit lang ruhen. Geschickt zog er langsam den Stoff ihres Rockes nach oben und lag bald mit seiner Hand auf ihrem Straps. Kundig verfolgte er sein Ziel und glitt mit den Fingern auf ihrer nackten Haut, bis sie ihren Höschenrand erwischten. Amandas Brustwarzen stellten sich auf und drängten gegen den Stoff, genau, wie die ungeduldigen Finger gegen ihr Höschen. Sie blickte sich gespielt gelangweilt in der Runde um, doch niemand schien Notiz von ihr oder ihrem Tischnachbarn zu nehmen. Er schaffte es auch, mit der linken Hand von seinem Lachsbrötchen abzubeißen. Vorsichtig drehte Amanda den Kopf nach Jeff um, aber er war mit Roger im Gespräch.

Inzwischen war ihr forscher Nachbar weiter vorgedrungen, hatte den Rand des Höschens zur Seite geschoben und massierte gekonnt ihre Schamlippen. Ein verlangendes Gefühl stieg in Amanda auf. Sie wollte sich in seine Arme stürzen und die Brüste an ihrem Peiniger reiben, wollte, dass er tiefer in sie eindrang. Auch er schien bemerkt zu haben, dass Jeff für eine Weile abgelenkt war und nutzte das aus, um sich Zeit für Amanda zu lassen. Er musste ihre Feuchtigkeit gespürt haben, denn er holte sie vom Eingang ihres heißen Loches und verteilte sie in der Länge der Spalte. Gleichmäßig glitt er zwischen ihren Lippen hin und her und die Wellen der Lust durchzuckten Amandas ganzen Unterleib. Sie gab sich Mühe, sich nichts anmerken zu lassen, biss die Zähne aufeinander und legte ihre Melonenscheibe auf den Teller zurück. Ihr Tischnachbar hörte mit seiner Tätigkeit auf und nahm sein Sektglas.

»Prost, Madame!« Er hielt es hoch und blickte Amanda in die Augen. Sie nahm gezwungenermaßen auch ihr Glas und tat es ihm nach. Kaum hatte sie das Glas an die Lippen gesetzt, fuhr er mit seinem Rotieren in ihrer Scham fort. Sanft schob er einen Finger in ihr williges Loch, wobei Amanda die Beine weiter spreizte und ihn hineinließ. Fast hätte sie sich am Sekt verschluckt. Sie hustete kurz. Besorgt drehte er sich zu ihr um und legte ihr ohne Umschweife die Hand auf den Busen. Sie spürte den Druck auf ihren Warzen und die nicht aufhören wollende Hand in ihrem Geschlecht. Er hatte sie in der Hand. Sie spürte, wie sie von ihm abhängig war und presste sich seiner gleichmäßig kreisenden Hand entgegen. Er beschleunigte sein Tempo, als er sich seinem zweiten Lachsbrötchen zuwandte. Amanda schnappte nach Luft, als die Welle kam. Dieser fremde Tischnachbar, der eine Frau zu seiner Linken hatte, von der sie nicht einmal wusste, ob es die Ehefrau war, brachte sie vor etwa fünfzig Leuten zum Orgasmus. Amanda pumpte mit ihrem Becken den wissenden Fingern entgegen, nahm rasch ihre Serviette und presste sie sich gegen den Mund, um ihr schnelles, unterdrücktes Atmen zu vertuschen.

Jeff kam mit einem vollen Teller an den Tisch zurück.

»Na, Liebling, möchtest du noch einen Nachtisch?«

»Ich glaube, ihre Gattin hatte schon einen«, mischte sich der Nachbar ein.

»Wirklich? Ach, komm, hol dir doch noch einen. So ein leckeres Essen bekommt man nicht alle Tage geboten.«

»Du hast recht, Jeff, ich besorge mir noch etwas.«

Mit wackeligen Beinen stand sie auf, hatte sich aber schnell im Griff. Amanda hatte zwar soeben einen gewagten Höhepunkt erlebt, doch befriedigt war sie noch nicht. Sie sehnte sich nach mehr Erfüllung. Ihr Körper war bereit, einen zweiten und dritten Höhepunkt zu empfangen.

Mit glühenden Wangen ging sie zum Buffet. Roger stand auf und folgte ihr, was sie aus den Augenwinkeln bemerkte. Erst lief sie zur Begutachtung der Desserts um den Tisch herum und blieb dann vor einer Zitronencreme stehen. Auf der anderen Buffetseite stand Roger und blickte ihr fest in die Augen. »Was machen Sie hier?«, wollte er wissen.

»Ich hole mir einen Dessert.«

»Ich meine, warum Sie bei diesem Brunch sind!«

»Warum? Sie haben doch meinen Mann und mich eingeladen.«

»Ich wusste ja nicht, dass Sie es sind.«

»Oh, danke, Roger. Ich konnte auch nicht ahnen, dass Sie es sind und vor allem, dass Sie so unfreundlich sind!«

Er blickte sich schnell um. »Verzeihung. Amanda.«

»Außerdem bin ich seit etwa einer Stunde hier und nun fangen Sie mit mir einen kindischen Streit an?«

»Amanda, hören Sie, Sie dürfen Jeff auf gar keinen Fall ...«

Mit funkelnden Augen blickte sie ihn über eine Kirschtorte an und fiel ihm ins Wort: »Wer wohl von uns den Mund nicht halten konnte! Sie konnten es sich doch nicht verkneifen, unbedingt zu sagen, dass Sie mich kennen würden.«

»Das lag daran, dass ich Sie anfänglich wirklich nicht einordnen konnte.«

»Hätten Sie bloß geschwiegen!«

»Geschwiegen? Stellen Sie sich mal vor, Sie wären eine wichtige Person und ich hätte mich nicht an Sie erinnern können ...«

»Aha, ich bin also keine wichtige Person in Ihren Augen. Was bin ich denn bitte? Das Flittchen, das für eine Nacht gut ist?«

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