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ОглавлениеMassage vom Ex-Freund von Trinity Taylor
Pamela zog ihren Schal enger. Es war kalt auf den nächtlichen Straßen Manhattans. Erschrocken zuckte sie zusammen, als die Metro über ihrem Kopf die Gleise entlang polterte.
Pamela musste trotz des Schrecks lächeln, denn sehr gut konnte sie sich daran erinnern, wie sie auch früher bei dem Metro-Lärm ständig zusammengezuckt war. Früher, das war vor etwa fünf Jahren, als sie noch mit Marc zusammen gewesen war. Dem gut aussehenden Jungen, den alle Frauen haben wollten und den sie, Pamela, als Freund hatte.
Wie würde er jetzt reagieren, wenn sie vor ihm stehen würde? Sauer, genervt, erfreut, überrascht oder gleichgültig?
Pamela blinzelte und tauchte aus ihren Gedanken auf. Sie machte sich bewusst, dass sie nur einen dieser Klingelknöpfe drücken musste, um zu wissen, wie ihr Ex-Freund jetzt auf sie reagierte. Wenn sie erst mal geklingelt hatte, gab es kein Zurück mehr – außer weglaufen, bevor er sie sah.
›Marc Jefferson‹. Ihr Finger presste sich auf den Klingel-Schalter. Im Stillen betete sie, er würde nicht da sein, doch der Summer ertönte. Sie atmete tief durch, lehnte sich mit ihrem Gewicht gegen die Tür und betrat das Treppenhaus.
Im dritten Stock öffnete Marc die Wohnungstür. »Pamela?«
Pamelas Herz klopfte laut. Bei seinem Anblick zog es in ihren Brüsten. »Hi, Marc!«
»Was machst du denn hier?«
»Ich … ich wollte mal ›Hallo‹ sagen.«
»Aha, welch Überraschung!«
War es das wirklich? Pamela war sich nicht ganz sicher. Seine Reaktion war noch eher verhalten.
Tatsächlich zögerte er kurz, bevor er ihr anbot: »Komm doch herein.«
»Ich wollte ... also ... ich möchte nicht stören. Eigentlich wollte ich dich anrufen, aber dein Telefon … Die Nummer … also, sie funktioniert nicht.«
»Stimmt. Ich habe eine Neue. Aber, komm doch herein.«
»Störe ich wirklich nicht?«
»Nein, überhaupt nicht.« Er lächelte sie an und machte eine einladende Armbewegung.
Pamela war erleichtert. Anscheinend war er doch angenehm überrascht. Sie fühlte sich auf einmal wohl und an alte Zeiten erinnert. Wobei sie feststellte, dass er damals wesentlich wortkarger und insgesamt unzufriedener mit sich und seiner Welt gewesen war. Sein Job gefiel ihm nicht, seine Vorgesetzten gingen ihm auf die Nerven, und er hatte an seiner Figur ständig etwas auszusetzen. Pamela konnte gar nicht mehr zählen, wie oft sie ihn aufgefordert hatte, doch mal über Details mit ihr zu sprechen, damit er sich seinen Frust von der Seele redete. Aber er wich ihr immer nur aus und warf sich mit einem Bier in der Hand vor den Fernseher. Das war das Aus für beide gewesen. Zwar hing sie immer noch an dem Mann, als sie ihn verließ, aber er musste erst mit sich ins Reine kommen.
Als Pamela jetzt hinter Marc herging, blickte sie auf seinen hübschen, knackigen Po, der in hellblauen Jeans steckte. Am liebsten hätte sie ihn angefasst.
Er bot ihr das Sofa an, als sie das Wohnzimmer betraten.
Pamela genoss den Panoramablick über Manhattan durch die große Fensterscheibe. Auch wenn sie einige Details vergessen hatte, dieses Bild war ihr im Gedächtnis geblieben.
Marc hantierte in der angrenzenden Küche und kam mit zwei Drinks zurück. »Hey, du hast dich ja immer noch nicht gesetzt. Hier, dein Martini. Magst du den noch?«
Pamela lächelte: »Ja, klar, danke.« Dann setzte sie sich.
Kaum hatte Marc ihr gegenüber Platz genommen, sprang er wieder auf: »Wie unaufmerksam von mir. Möchtest du deinen Mantel ausziehen?«
»Eigentlich wollte ich ja nur kurz …«
»Ich weiß, aber ein paar Minuten wirst du doch bleiben ...«
Pamela nickte.
»Na also, dafür lohnt es sich schon«, er zwinkerte und half ihr aus dem Mantel. Darunter trug sie einen engen, weinroten Angorapullover mit V-Ausschnitt, der sich um ihre Brüste legte, dazu einen schwarzen, mittellangen Rock, der ihre schlanke Figur umschmeichelte. Außerdem hochhackige weinrote Pumps.
»Wow«, entfuhr es Marc. »Du siehst toll aus!«
»Danke.« Pamela war sich dessen bewusst. Sie hatte es extra seinetwegen angezogen. Als sie die Wohnung betrat und ihn in seinem locker, legeren dunkelgrünen Pullover sah, war sie unsicher geworden, zu aufgedonnert und provozierend vor ihm zu erscheinen. Doch anhand seiner Reaktion stellte sie fest, dass sie es richtig gemacht hatte.
Nicht nur Pamela hatte damals bei der Trennung etwas an Marc auszusetzen gehabt, auch Marc an ihr. Er hatte sich ständig von ihr gewünscht, dass sie auch mal Röcke oder ein Kleid tragen würde. Das hatte Pamela auf die Dauer wütend gemacht, weil sie dachte, es käme ihm nur auf ihr Äußeres an. Heute wusste sie genau, was er mit seinen Wünschen gemeint hatte.
Schweigend prosteten sie sich zu.
Pamela war sich ihrer Anspannung bewusst und spürte nun auch seine. Für einen Moment dachte sie, dass es keine gute Idee gewesen war, hierher zu kommen und ärgerte sich im Stillen. Wie sollte sie bloß einen Small Talk beginnen, wenn sie so befangen war? Und wie, wenn er Gefühle in ihr auslöste, von denen sie nie erwartet hätte, dass sie ausgerechnet wieder von ihm ausgelöst würden?
»Und, Pamela, was machst du so? Erzähl doch mal …«, beendete er die peinliche Pause.
»Ich bin jetzt Eheberaterin.«
»Wie bitte? Eheberaterin?«
»Genau. Ich habe den Job gewechselt.«
»Das gibt es doch gar nicht!«
»Warum? Was ist so schlimm daran?«
»Na ja, ich weiß nicht, du als … Das kann doch nicht deine Welt sein! Viel zu spießig.«
»Vielleicht ändern wir uns alle irgendwann. Die einen früher, die andern später.«
Er lächelte. »Und, gefällt es dir?«
»Ja, es macht Spaß.«
»Unglaublich! Und – hast du schon viele Ehen gerettet?«
»Das kann ich nicht beurteilen, denn letztendlich gebe ich Tipps und Ratschläge, helfe den Paaren auf die Sprünge. Was sie in ihren vier Wänden daraus machen und auch zukünftig machen, das weiß ich einfach nicht. Es gibt da keine Rückmeldungen.
»Klar, verstehe.«
»Es ist sehr unterschiedlich, wie die Ehepartner bei mir auftreten. Alleine oder als Paar, eher zurückhaltend oder alles ausplaudernd. Bei manchen merkt man, dass es nie wieder einen gemeinsamen Nenner geben wird. Bei anderen spürt man schon einen gewissen Willen, ein ›An-einem-Strang-ziehen-wollen‹.«
»Hätten wir das damals auch tun sollen?«
»Was?«
»Zur Eheberatung gehen.«
»Nein, ich denke nicht.«
»Warum? Vielleicht hätte es was gebracht, und wir hätten heute vier Kinder!«
Pamela lachte: »Das glaube ich kaum. Außerdem waren wir beide noch jung. Ich denke, es ist wichtig, sich die Hörner abzustoßen und in jungen Jahren herauszufinden, was man wirklich möchte, welchen Partner man braucht.«
»Was meinst du damit, dass wir jung waren? Denkst du, es gibt keinen Grund, auch wenn man noch jung ist, eine Beziehung zu retten?«
»Schon, aber man sieht die Dinge anders. Man ist noch nicht reif, um zu begreifen, was es bedeutet, den Partner halten zu wollen. Es gibt einfach zu viele Möglichkeiten, sofort einen neuen kennenzulernen, weil man nicht weiß, wen man wirklich braucht. Es gibt, wenn man jung ist, noch nicht das Gefühl der Verantwortung.«
»Bei mir gab es das schon.«
»Vielleicht. Aber es ist erwiesen, dass es bei jungen Leuten noch nicht so ausgeprägt ist. Durch die vielen Möglichkeiten macht man sich einfach nicht die Mühe, jemanden halten zu wollen.«
»Ich wollte dich halten, Pamela. Ich habe dich geliebt.«
»Marc, bitte …«
»Doch, ich will, dass du das weißt! Ich habe gelitten wie ein Hund. Ich wollte nie wieder ein Wort mit dir sprechen. Ich wollte dich nie wieder ansehen, wollte, dass es dir schlecht ging. Ich wollte letztendlich, dass du wieder zu mir zurückkommst.«
»Marc, es tut mir leid. Ich …« Ihr fehlten die Worte. Sie hatte tatsächlich nicht gewusst, dass es ihm so dreckig gegangen war. So hatte sie es nicht gewollt.
»Schon gut.«
Die Situation wurde nicht einfacher dadurch. Pamela nahm schnell einen Schluck Martini, dann noch einen. Marc lehnte sich im Polster zurück und betrachtete sie. Er hatte einen Arm nach hinten gezogen, so dass sein Ellenbogen geknickt über dem Rückenteil der Couch hing, in dieser Hand hielt er locker sein Martiniglas.
Um seinem durchbohrenden Blick auszuweichen, der ihr Herzklopfen verursachte und ihre Brustwarzen hart werden ließ, stellte sie ihm schnell eine Frage: »Und, was machst du so? Arbeitest du noch bei Joey in der Autowerkstatt?«
»Joey, pah!«, war alles, was Marc dazu sagte, bevor er sein Glas wieder ansetzte. Als er ihren interessierten Blick auffing, begann er zu erzählen: »Ich habe mich etwa ein halbes Jahr nach unserer Trennung mit Joey verkracht. Ich sollte die ganze Arbeit machen, während er gemütlich im Büro saß, seinen Kaffee trank, stundenlang am Telefon hing und mir beim Arbeiten zusah. Kannst dir ja vorstellen, wie ich mich gefühlt habe. So konnte es auf keinen Fall weitergehen!
Irgendwann habe ich ihm an den Kopf geknallt, dass er seine Drecksarbeit selber machen sollte und bin gegangen. Ich habe lange Zeit Gelegenheitsjobs ausgeübt, bis mir der Gedanke kam, mich selbständig zu machen. In der Baltimorestreet war gerade ein Ladenlokal zu vermieten.«
»Du hast ein Lokal aufgemacht?«
»Nein, das eigentlich nicht gerade. Eher einen Salon.«
»Ein Friseur-Geschäft? Aber du hast doch keinerlei Erfahrung damit.«
»Nein, Herzchen. Ich habe einen Massage-Salon eröffnet.«
»Massage-Salon?« Für einen Augenblick glaubte Pamela, er würde sie auf den Arm nehmen. »Ich verstehe nicht …«
»Was gibt es denn da nicht zu verstehen? Das ist doch ganz einfach. Man mietet einen Laden, zieht mehrere Trennwände, streicht diese in einem warmen Apricot-Ton, baut ein paar Regale, stellt jeweils eine Liege hinein und voilá! Fertig ist der neue Arbeitsplatz.«
»Das hört sich ja ganz nett an, aber kannst du denn auch massieren?«
»Das hört sich ja ganz nett an, sagst du? Danke für das überschwängliche Kompliment!«
»Tut mir leid, so meinte ich das nicht. Ich dachte nur …«
»Schon klar! Um auf deine Frage zurückzukommen: ja, ich kann massieren – inzwischen. Ich habe diverse Kurse belegt und mich voll und ganz auf diesen Job konzentriert.«
»Muss man das nicht über längere Zeit erlernen?«
»Nein, warum denn? Ich habe in den Kursen nicht nur gezeigt bekommen, wie man einen Menschen durch Massage entspannen kann, sondern auch, wo welche Muskelstränge verlaufen und was wichtig ist, zu beachten, wenn man kraftvoll und gekonnt massiert.«
»Hört sich gut an.«
»Ich muss gestehen, dass ich anfänglich auch ein bisschen unsicher war, doch im Laufe der Zeit ließ dieses Gefühl ganz und gar nach. Meine Massagepraxis ist gut besucht. Ich kann mich nicht beklagen.«
»Das freut mich für dich. Aber, das soll jetzt nicht abwertend klingen, als wir damals zusammen waren, konntest du nie massieren. Es war echt ein Krampf.«
»Aha, da kommt es heraus.«
»Sorry, dass ich das so sage. Aber, ich denke, es ist dir bestimmt nicht in den Schoß gefallen.«
»Kommt darauf an, wie man es sieht, oder mag.«
»Also, ich mochte es so nicht.«
»Wer sagt denn, dass ich mich nicht verbessert habe«, raunte er ihr mit tiefer Stimme zu.
Pamela bekam eine Gänsehaut. Sie fühlte sich auf einmal wie elektrisiert von ihm. Sie stellte sich vor, wie es wäre, wenn er die Tür abschließen, sie ins Schlafzimmer bringen und ans Bett fesseln würde. Dann würde er über sie herfallen und zeigen, dass er der Mann im Haus war.
»Pamela.«
Sie zuckte zusammen. »Ja?«
»Was ist mit dir?«
»Wieso?«, fragte sie unsicher. Konnte er ihr ansehen, was sie dachte? Mit klopfendem Herzen versuchte sie, sich auf eine passende Antwort zu konzentrieren. Doch ihr fiel nichts ein. Stattdessen stand Marc auf, blickte auf sie hinab und ging um die Couch herum. Als er hinter ihr stand, wurde Pamela nervös.
»Was machst du da?«
»Hast du Lust auf ein kleines Spiel?«
»Kommt darauf an.«
»Ich tue dir nicht weh.«
»Ich weiß nicht …«
»Komm, Pamela, du kennst mich. Würde ich etwas tun, was dir nicht gefällt? Und wenn es so ist, dann hören wir sofort auf zu spielen, okay?«
»Na schön.« Atemlos wartete Pamela auf sein Spiel.
Plötzlich wurde ihr von hinten ein samtenes Tuch um die Augen gelegt. Wo hatte Marc es her, schoss ihr durch den Kopf. Eine Antwort blieb er ihr schuldig, denn sofort verdrängten neue Gedanken die alten. Ihr wurde heiß und kalt. »Marc, was ist das für ein Spiel?«
»Pst, vertraue mir, es wird dir gefallen.«
Als er ihre Augen verbunden hatte, legte er seine Hände auf ihre Handgelenke, sie spürte die Nähe seines Kopfes an ihrem. Langsam strich er mit den Händen über ihre Arme und landete bei ihrer Schulter. Dann wanderte er plötzlich nach unten und Pamela zog scharf die Luft ein, denn seine Hände legten sich auf ihre Brüste. Die Nippel verhärteten sich und ein lange nicht mehr da gewesenes Ziehen in ihren Lenden machte sich bemerkbar. Ihre Atmung ging stoßweise. Kindisch, dachte sie, denn Marc war ihr doch vertraut und als sie ihn damals verließ, gab es kein Ziehen irgendwo. Wie war es möglich, dass er es jetzt schaffte?