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Pavillon selbstgebaut

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Im Internet gibt es reichliche Aufbauanleitungen für Pavillons namhafter Hersteller. Doch was ich gesucht habe gab es nicht. Ich wollte einen runden Pavillon aus Holz mit 3,40 m Durchmesser und einem 8-eckigen Dach, der exakt auf eine vorhandene Betonplatte passt, auf der früher mal ein Pool stand und die nun verwaist war weil wir einen neuen, größeren Pool gekauft hatten. Zuallererst wollten wir einen fertigen kaufen um uns die Arbeit zu ersparen doch einerseits kosten solche Pavillons in dieser Größe 3.000 – 5.000 € und zweitens müssen die auch aufgebaut werden. So war es naheliegend, dass wir den Entschluss gefasst hatten alles selbst zu machen.

Meine Frau machte nach einer ausführlichen Diskussion Zeichnungen, wie er exakt aussehen sollte und erstellte eine Materialliste.


Für diesen Pavillon machte das:

5 Kg Nägel 120 mm, 2 Kg Nägel 200 mm, 32 Schrauben 160 mm

9 Balken 10*10cm mit einer Länge von jeweils 4m (für die 8 Füße, den Kranz und die Träger)

8 Balken 5*15cm mit einer Länge von 3m (Dachbalken)

35 Bretter 2,5*15cm mit einer Länge von 4m (zum Dachdecken)

8 Winkeleisen 10*10cm und 5 cm breit

2 Rollen Bitumenpapier (Teerpappe) mit Folie beschichtet und 1 mm Stärke (a 10 qm)

5 L Holzschutzlasur (Eichefarben) und 2 Pinsel (schmal und breit)

Der Pavillon wurde mit einer Fußhöhe von 2,22m – 2,23m erstellt. Diese Ungleichheit kommt daher, dass der Betonboden nicht perfekt im Lot ist. Durch die 8 Füße ist eine achtelung (8/8) vom Kranz und daher auch vom Dach vorgegeben. Wir haben uns für die achtelung entschieden weil der Eingang immer die Breite zwischen 2 Füßen ist und bei einem Durchmesser von 3,40m ergibt sich ein Kreisumfang von 10,70m was wiederum einen ungefähren Abstand von 1,68m zwischen 2 Füßen ergibt, wenn man die typische sechstelung (6/6) baut. Das erschien uns als viel zu breit und klobig. Also bauten wir eine achtelung (8/8) womit wir einen Abstand von 1,23 m zwischen den Balken erreichten. Das sieht auch spitzenmäßig aus und bereitet nicht vielmehr Arbeit.

An Werkzeug brauchten wir:

1 Handhobelmaschine mit 12cm breiten Messern

1 Handschleifmaschine mit feinem Schleifpapier

1 Accubohrer mit einem Schraubaufsatz passend zu den Schrauben

1 Zentimetermaß (2m), 1 Rollbandmaß (5m), Bleistifte

1 Wasserwaage 2m lang

1 rechter Winkel aus Metall (90°)

1 Bohrmaschine mit 8mm Betonbohrer

16 Dübel mit passenden Schrauben zum reinhämmern

1 Fuchsschwanz und 1 Motorsäge (Stihl oder sowas)

1 Leiter und 1 Zimmermannshammer

Zeitaufwand 4 Tage zu zweit incl. dem bearbeiten vom Holz (hobeln, schleifen)

Los geht’s:

Ich bin an einem Freitagmorgen zum Holzhändler gefahren und habe die Bestellung aufgegeben. Er hat mir die gewünschten Hölzer noch am gleichen Tag bis in den Garten geliefert. Nun ist es leider so, dass wir hier die Hölzer ausschließlich unbearbeitet bekommen.




Foto 1: ein Teil der benötigten Hölzer


Die Hölzer wurden direkt neben dem zukünftigen Standort gelagert. Vom ersten Tag gingen 5 Stunden nur für das Hobeln und Schleifen drauf. Die Balken 10*10cm werden auf allen vier Seiten gehobelt und bei Bedarf stellenweise geschliffen. Mein Kollege übernahm das Hobeln.


Die Bretter werden auf beiden schmalen Seiten und nur auf einer breiten Seite gehobelt. Die ungehobelte Seite ist später die nicht sichtbare Seite unter dem Bitumenpapier. Die Balken für das Dach werden wiederum auf allen 4 Seiten gehobelt. Die Arbeit ist nicht schwer, sie muss aber gewissenhaft ausgeführt werden, wenn der Pavillon perfekt aussehen soll.



Foto 2: beim hobeln


Foto 3: ich beim schleifen

Zum hobeln haben wir die Hölzer auf eine Bank gelegt. So ist das arbeiten leichter und schont den Rücken.

Nach den Hobel- und Schleifarbeiten wurde der Platz gereinigt. Es sind 4 Sack voll Späne angefallen. Nun ging es ans genaue Ausmessen des Betonplatzes. Zuerst musste der Mittelpunkt gefunden werden. Mithilfe des 5m Bandmaßes und eines Bleistiftes war der auch recht schnell gefunden. Dann maßen wir den Umfang ebenfalls mithilfe des Bandmaßes.

Logischerweise war das umständlich denn die Formel U = d·π (Umfang= Durchmesser * pi) ergibt 3,40m * 3,1415 = 10,68m Kreisumfang. Der Kreisumfang geteilt durch 8 (Anzahl der Füße) ergibt den Abstand der Füße untereinander gemessen jeweils von der Mitte eines Balkens, 133,5 cm.

Zuerst wurde festgelegt wo der Eingang des Pavillons hinkommt. Der Eingang unterscheidet sich zu den anderen Segmenten insofern, dass da keine Seitenteile hineinkommen. Dann wurde der Kreis mithilfe einer Schnur auf den Betonboden aufgezeichnet. Einer hält die Schnur die um einen Nagel geknotet ist im Kreismittelpunkt fest während der andere den Kreis an der Schnur entlang mit einem Bleistift aufzeichnet. Exaktes arbeiten ist hier sehr wichtig weil sonst der Kreis nicht perfekt ist und der Pavillon unschön wird.


Achtung: Beim Sägen der Hölzer ist auf folgendes zu achten:

Wenn klar ist, wo gesägt wird muss die Sägestelle erst mit dem Fuchsschwanz 3-5mm tief vorgesägt werden. Dann erst kann die STIHL genutzt werden. Passiert das nicht, reist das Holz aus und die Arbeit sieht hässlich aus.





Dann haben wir die Position der 8 Füße (Balkenmitte) auf der Kreislinie mit einem Strich angezeichnet. Da die Balken 10cm breit sind ist die Balkenmitte bei 5 cm, was bedeutet, dass wenn man 5cm links und 5cm rechts von der Anzeichnung jeweils noch einen Strich macht hat man die Balkenposition.





Diese einfache Grafik1 (nicht maßstabsgetreu) verdeutlicht das Vorgehen. Auf der Kreislinie wird alle 133,5 cm eine Markierung angebracht und das Quadrat verdeutlicht die Position des Balkens. Die 133,5 cm werden allerdings immer schön mit dem Bandmaß an der Kreislinie entlang gemessen.

Dann werden die Winkeleisen mit jeweils 2 Dübelschrauben angebracht. Die Winkel halten am Anfang die 8 Füße damit sie nicht umfallen und heben den Balken um 2-3mm in die Luft damit der Balken nicht direkt auf dem Boden steht und bei Regen verrottet.

Die Winkel werden exakt an der Kreislinie angebracht, so dass sie später zentriert unter dem Balken sind.



Foto 4: so sollen die Winkel angebracht werden damit er zentriert unter dem Balken festsitzt.



Foto 5: wacklige Angelegenheit, die Balken würden gerne umfallen wenn sie könnten. Die Balken sind bisher jeweils nur mit 2 6cm langen Schrauben angeschraubt.

Wenn alle 8 Füße stehen geht’s an den Kranz ran. Die Frage ist, wie werden alle Füße kerzengerade und wackelfest. Das ist im Prinzip ganz einfach. Der Kranz, das sind die Balken, die auf den senkrechten Füßen waagerecht aufliegen, müssen passgenau angefertigt werden. Der Kranz besteht aus 8 Balken. Diese Balken reichen innen jeweils von einer Mitte eines Fußes zur Mitte des nächsten Fußes.


Foto 6: hier sieht man gut, wie sich 2 Teile des Kranzes auf einem Fuß treffen.


Damit die Kranzteile gut passen muss folgendes beachtet werden: Das Teil ist an der Innenseite etwas kürzer als auf der Außenseite. Die Maße sind ganz einfach festzustellen und müssen für jedes Teil extra ausgemessen werden.


Diese Grafik 2 soll darstellen dass der Balken, das Kranzteil, auf einer Seite länger ist als auf der anderen.

Die kürzere Seite ist der Abstand der 2 Füße, die er verbinden soll, im Kreisinneren von der Mitte zur Mitte der Balken. Die längere Seite ist der Abstand der 2 Füße, die er verbinden soll vom Kreisäußeren von der Mitte zur Mitte der Balken. Alles klar? Die Teile des Kranzes werden aus den Resten der Balken, aus denen die Füße entstanden sind, gebaut. Ein langer Balken mit 4m Länge wurde bisher nicht gebraucht, bitte liegenlassen.

Ist das Teil zurecht gesägt wird es auf die entsprechenden 2 Balken hochgehoben. Dann werden die Füße mit der Wasserwaage senkrecht nach allen Seiten ausgerichtet und erst wenn alles passt mit jeweils einem 200mm Nagel verbunden. Dazu wird der Nagel durch das Kranzteil in den Fuß getrieben. Darauf achten dass der Nagel nicht krumm wird (bei uns wurde kein einziger krumm) und auch nirgends aus dem Holz herauskommt. Er muss unsichtbar versenkt sein.


Dieser Vorgang wird dann mit den restlichen 7 Kranzteilen wiederholt. Am Ende sollte es so aussehen.


Foto 7: 8 Füße mit Kranz drauf

Bildband Pavillon selbstgebaut, Teichfilter und Wärmetauscher selbstgebaut

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