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II

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Während ich die Umstände erwähnte, die den großzügigen Adligen und den befähigten Polizeibeamten miteinander bekannt machten, habe ich an gewisse darauffolgende Ereignisse gedacht, deren Bedeutung man noch schätzen müssen wird. Es sollte sich herausstellen, dass der Tag, an dem Benjamin Parley seine prächtige Belohnung erhielt, der verhängnisvolle Tag seines Lebens sein sollte.

Er hatte ursprünglich geplant, sich in das Dorf in Pentshire, in dem er geboren worden war, zurückzuziehen. Da er nun im Besitz eines Einkommens war, das ihn befähigte, den ehrgeizigen Bestrebungen seiner Frau und seiner Töchter nachzugeben, beschloss man, dass er seinen Wohnsitz in einen der Vororte von London verlagern sollte. Mrs. Parley und ihre zwei Töchter, die sich nun in einer »vornehmen Villa« etabliert hatten, nahmen die Stellung von »Ladies« an und der alte Benjamin war keine halbe Stunde Spaziergang von seinen Kollegen in der Polizeistation entfernt, falls ihn die Freizeit zu übermannen drohte. »Aber ohne die Großzügigkeit Mylords«, bemerkte seine Frau, »hätte er niemals das Geld dafür gehabt. Wenn wir nach Pentshire gegangen wären, hätte er aller Wahrscheinlichkeit nach unsere Stadt nie wieder gesehen.«

Um einem einen Eindruck von dem ausgezeichneten Charakter und von der hohen Wertschätzung zu geben, in welchen dieser arme Kerl verdientermaßen gehalten wurde, mag ich erwähnen, dass sein Ruhestand mit der Darlegung eines Zeugnisses begangen wurde. Es nahm die kuriose Form einer quittierten Rechnung an, die die Ausgaben repräsentierte, welche sich darauf beliefen, sein neues Haus zu möblieren. Ich führte den Vorsitz bei diesem Treffen. Der Landadel, die Anwälte und die Händler waren in großer Zahl anwesend; alle gleichermaßen begierig darauf, einem Mann ihren Respekt zu zollen, der in einer Position, die von Versuchungen heimgesucht wurde, von Anfang bis Ende ein Beispiel von unbestechlicher Unbescholtenheit abgegeben hatte.

Einige Familienangelegenheiten nötigten mich zu dieser Zeit, mich beurlauben zu lassen. Zwei Monate lang wurden meine Aufgaben von meinem Stellvertreter durchgeführt.

Als ich bei meiner Rückkehr die Briefe und Karten durchsah, welche meinen Schreibtisch bedeckten, fand ich ein Stück Papier mit einigen mit Bleistift geschriebenen Zeilen, welches von Parleys Frau unterzeichnet war. »Wenn Sie kurz Zeit erübrigen können, Sir, bitte seien Sie so gut und lassen Sie mich Ihnen ein Wort sagen – in Ihrem Haus.«

Die Handschrift zeigte eindeutige Zeichen der Aufregung; und die letzten drei Worte waren unterstrichen. Lastete ein Geheimnis auf der guten Frau? Und war es ihrem Ehemann und ihren Kindern nicht gestattet, in ihr Vertrauen gezogen zu werden?

Ich war nach meiner Abwesenheit so eifrig beschäftigt, dass ich eine Verabredung mit Mrs Parley nur zur Frühstückszeit ausmachen konnte. Die Stunde war so früh, dass sie sicher sein würde, mich allein vorzufinden.

In dem Moment, als sie das Zimmer betrat, bemerkte ich eine Veränderung an ihr, die mich auf etwas ernstes vorbereitete. Es mag vielleicht erwünscht sein, eine gewisse Neigung zu Aufregung und Übertreibung in Mrs. Parleys Art, zu denken und zu sprechen, damit zu erklären, dass sie Waliserin war.

»Stimmt irgendetwas daheim nicht?« fragte ich.

Sie begann zu weinen. »Sie wissen, wie stolz ich auf unser großes Haus und unser glänzendes Einkommen war, Sir. Ich wünschte, wir wären dorthin gegangen, wo wir zuerst hingehen wollten – hunderte Meilen weg von diesem Ort! Ich wünschte, Parley hätte seine Lordschaft nie getroffen und nie die große Belohnung verdient!«

»Sie wollen mir doch nicht erzählen«, sagte ich, »dass Sie und Ihr Ehemann sich gestritten haben?«

»Schlimmer, Sir – schlimmer als das. Parley ist so verändert, dass mein eigener Mann wie ein Fremder für mich ist. Um Himmels willen, sagen Sie nichts! In meinem hohen Alter, nachdem man dreißig Jahre und mehr zusammen geschlafen hat, bin ich abgetragen. Parley hat sein Schlafzimmer und ich habe meins!« Sie sah mich an – und errötete. Mit fast sechzig Jahren errötete das arme Wesen wie ein junges Mädchen!

Es ist unnötig, zu sagen, dass mir die berühmte Frage des französischen Philosophen auf der Zungenspitze lag: »Wer ist sie?« Aber ich schuldete es Parleys makellosem Ruf, zu zögern, bevor ich auf eine Meinung wie diese einging. Die Frage der Betten war eindeutig außerhalb meines Zuständigkeitsbereichs. »In welch anderer Art scheint Parley sich verändert zu haben?« fragte ich nach.

»Scheint?« wiederholte sie. »Sogar die Mädchen bemerken es! Sie sagen, ihr Vater kümmert sich jetzt nicht mehr um sie. Und es ist wahr! Bei unserem gegenwärtigen Reichtum können wir es uns leisten, eine Gouvernante zu zahlen; und als wir uns in unserem neuen Haus einrichteten, stimmte Parley mir zu, dass die armen Dinger besser unterrichtet werden sollten. Er hat all sein Interesse an ihrem Wohlergehen verloren. Wenn ich die Angelegenheit vor ihm erwähne, sagt er: »Oh! Nur Scherereien!« und entmutigt mich auf diese Weise. Sie wissen, Sir, er zog sich immer ansehnlich an, entsprechend seiner Stellung und seines Alters. Das hat sich nun alles verändert. Er ist zu einem neuen Schneider gegangen; er trägt fesche Mäntel, geschnitten wie für junge Männer; ich fand ein Gummiband unter seinen Kleidern – so eins, welches angepriesen wird, um das Fett zurückzuhalten und die Figur zu bewahren. Sie waren so lieb, ihm eine Schnupftabaksdose an seinem letzten Geburtstag zu schenken. Sie nützt ihm jetzt nichts mehr. Benjamin hat das Schnupfen aufgegeben.«

Amors Pfeil

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