Читать книгу Gesangsschule des 21. Jahrhunderts - Band I - Uta Christina Georg - Страница 6

Das Instrument Stimme

Die Ebenen der Gesangsstimme

Körper

Haltung

Atem

Mundwerkzeuge

Resonanzräume

Register

Die Qualitäten der Gesangsstimme

Intonationssicherheit		sauber singen
Textverständlichkeit		Botschaft verständlich transportieren
Vokalklarheit		verstanden werden
Vokalausgleich		schön und unverwechselbar klingen
Registerausgleich		immer erkennbar klingen
Legatokultur		gesunde Stimmfunktion
Tragfähigkeit / Volumen		kraftvoll klingen

Was auch immer gesungen werden soll in Zukunft - werfen wir zunächst einmal einen Blick auf den Aufbau des Instrumentes Stimme:

Wo befindet sich eigentlich die Stimme genau?

Im Hals?

Im Bauch?

Im Kopf?

Alles richtig - irgendwie…

Die meisten Menschen kennen das Instrument Geige vom Sehen und Hören.

Man muss sie nicht spielen können, um den folgenden Vergleich zu verstehen:

Bei der Geige gibt es die Saiten = das sind bei uns die Stimmbänder im Hals.

Es gibt den Bogen = das ist bei der Stimme die sogenannte Atemführung.

Die Auswirkungen einer guten Atmung kann man als Bewegung im Bauch spüren - die Fortsetzung der Bewegung des Zwerchfells.

Der Holzkörper der Geige ist innen hohl, dadurch wird er zu einem Verstärker des Klangs - einem Resonanzraum. Bei unserer Stimme ist es der sogenannte Vokaltrakt vom Kehlkopf bis zu den Lippen bzw. Nasenlöchern, der den Klang verstärkt.

Alle Nasennebenhöhlen, weitere Räume im Kopf sowie die Räume der Brust nennen wir in unserer Gesangsschule unsere Klangräume. In ihnen kann man beim Singen sanfte Vibrationen spüren.

Um das Instrument Stimme beherrschen zu lernen, ist es wichtig, die eigenen Klangräume zu entdecken und voll auszuschöpfen sowie eine gute Atemführung zu erlernen.

Denn Geigenspieler: innen mit einer schlechten Bogenführung erzeugen kratzige schnarrende Klänge und Sänger: innen mit einer schlechten Atemführung erzeugen zittrige Töne.

Wenn dann auch noch die Klangräume nicht genutzt werden, wirkt die Stimme nicht klangvoll und man bekommt schnell Halsschmerzen oder wird heiser.

Andersherum gefragt: Was macht eine: n wirklich gute: n Sänger: in aus?

Sie: er trifft den richtigen Ton, die Stimme klingt schön, klangvoll, kraftvoll, tragfähig, hat Volumen und einen großen Stimmumfang. Der Text ist verständlich, durch viele verschiedene Lautstärken und Klangfarben wirkt der Vortrag faszinierend. Die durch die Stimme transportierten Gefühle kommen beim Hörer an und berühren und begeistern im allerbesten Fall.

Um diese Qualitäten zu erlernen, braucht es Handwerkszeug.

Außerdem das Wissen darum, welche Ebenen beim Singen beteiligt sind und wie man diese trainiert. Schauen wir sie uns mal an:

Der ganze Körper ist unser Instrument. Ob wir müde sind oder topfit, glücklich oder traurig - das kann man Menschen nicht nur ansehen, sondern auch anhören. Je nachdem, wie es uns geht, ist auch unsere Körperhaltung unterschiedlich.

Erst wenn die Haltung richtig ist, kann der Atem frei fließen und die Grundlage für die sogenannte Atemstütze sein.

Deswegen gibt es am Anfang jeder Level-Phase zunächst eine Übung für den Körper und die Haltung und danach eine Atemübung.

Wenn diese ersten drei Komponenten gut funktionieren, geht es darum, die Klangräume zu wecken.

Das geht sehr gut durch Summen. Deswegen gibt es nach Körper- und Atemübungen meistens eine Summübung.

Außerdem müssen die sogenannten Mundwerkzeuge wie Mund, Lippen, Zähne und Zunge trainiert werden, damit auch alle Konsonanten deutlich ausgesprochen werden können. Dazu gibt es auch immer mindestens eine Übung.

Dann geht es an die Tonbildung auf verschiedenen Vokalen (A E I O U und Ä Ö Ü) und Silben.

Zuerst nur auf einem Ton.

Dann zwischen zwei verschiedenen Tönen und Tonabständen.

Des Weiteren lernt man in dieser Gesangsschule auch Noten lesen und etwas Musiktheorie kennen.

Die Übungen werden pro Phase immer anspruchsvoller und durchwandern größere Tonräume, es werden alle Register kennengelernt und gezogen.

Parallel gibt es extra komponierte Übungsstücke mit dem entsprechenden Schwierigkeitsgrad und passende Literaturvorschläge.

Nachdem ihr in diesem Block den Aufbau der Stimme in der Theorie erfahren habt, geht es jetzt endlich an die Praxis.