Читать книгу Adults only: 9 erotische Geschichten - Vanessa Salt - Страница 5

Оглавление

„Es wird dir gefallen.“ Henrik legte den Arm um Vanessas Schultern. Sie zitterte.

„Kann… nicht… sprechen…“ Sie presste das Gesicht an seine Brust. Krümmte sich über seinen Schoß, so gut es ging.

„Ist sie wirklich angeschnallt?“

Henrik konnte nur nicken. Die säuerliche Dame im blauen SAS-Kostüm wackelte vielsagend mit dem Finger.

„Sicher?“ Die Flugbegleiterin rollte mit ihren eisigen Augen und hob die schmalen Augenbrauen. Die Lippen, ein Strich. Henrik starrte auf einen Punkt auf ihrer gepuderten Stirn.

„Sicher!“ Etwas zu laut. „Nur etwas Flugangst…“ Die Stimme wieder unter Kontrolle.

„Mmm, seh ich.“ Sie schwankte weiter auf ihrem Weg zu anderen zu korrigierenden Passagieren.

Henrik pustete langsam die Luft aus, die er angehalten hatte. Er strich über Vanessas blondes Haar und versuchte, die Hochsteckfrisur nicht zu zerstören. Sie glich einer Zimtschnecke.

Er spielte ein wenig mit einer Strähne, die sich gelöst hatte. Wickelte sie um den Finger. Ihr Mund ist gefährlich nah… Er schauderte.

Cabin crew, please take your seats.

„Ah… ohh.“ Vanessas stöhnender Schrei glich dem, den sie sonst in ganz anderen Situationen ausstieß. Henriks Kopf begann zu schwirren. Gleichzeitig heulte das Flugzeug auf. Vanessa wurde fest an seinen Penis gedrückt, als sie von der Beschleunigung in ihre Sitze gepresst wurden.

Wir empfehlen allen Passagieren, die Sicherheitsgurte während des Flugs geschlossen zu halten, auch nach dem Erlöschen der Sicherheitslampe.

„Wie lang dauert das hier?“, murmelte Vanessa hinunter zu etwas, das sie bemerkt haben musste. Hart. Schon. Sie richtete sich langsam in ihrem Sitz auf. Lächelte entschuldigend. „Tut mir leid… Du weißt, wie es ist. Mit dem Fliegen. Aber du scheinst das Ganze ja gut zu verkraften. Genau wie nach Kambodscha. Der Start ist am schlimmsten.“ Sie legte die Hand auf die verdächtige Beule. Henrik hatte seine blaue Leinenhose an. Nicht viel Widerstand.

Er lächelte blass zurück.

„Mmm… Nur anderthalb Stunden.“

Wir freuen uns, Ihnen einen kostenlosen Kaffee oder Tee anbieten zu dürfen. Unsere SAS Plus Gäste erhalten selbstverständlich eine warme Mahlzeit. Wir sind in Kürze mit unserem Bistrowagen bei Ihnen.

Henrik legte seine Hand auf Vanessas und drückte sie. Sie schaute sich hastig um. Sah aus wie ein scheues Reh. Bereit zum Sprung. Er liebte sie für ihre braunen Augen. Ungewöhnlich zu blondem Haar. Vorsichtig strubbelte er ihre Zimtschnecken-Frisur. Ein Duft nach Vanille reizte ihn. Erregte ihn. Sie konnte ihn innerhalb weniger Sekunden aufgeilen.

„Glaubst du, wir kommen bis zehntausend Meter hoch?“

„Beim nächsten Langstreckenflug. Dann tun wir es. Nachts. Punkt.“ Nicht zu diskutieren. Außerdem ging der Strichmund unnötig oft mit festen Schritten an ihnen vorbei. Beäugte Vanessa gründlich. Zumindest kam es Henrik so vor. Sie würden es niemals vor Kiruna schaffen.

„Wünschen Sie Kaffee oder Tee?“ Sie hatten jemand anderen vorgeschickt. Der Flugbegleiter schenkte ihnen ein strahlend weißes Lächeln.

* * *

Mitte Januar. Eiskalt. Noch eine Stunde bis zur Dämmerung. Das erste, was sie hörten, als sie auf der Treppe standen, die aus dem Flugzeug herausführte, war Gebell und Gejaule. Zughunde, Schlittenhunde, whatever. Henrik zog die Mütze über die Ohren, versuchte, durch die Nase zu atmen. Die Enteisungsfahrzeuge waren schon auf dem Weg zu ihrem Flugzeug.

„Glaubst du wirklich, wir werden Ana treffen?“ Vanessas Frage hing in der Luft. Wie die Atemwolke um ihren roten Mund. Eisfragen. Henrik wusste, dass es nicht sehr wahrscheinlich war. Hinter ihnen meinte jemand, es sei Zeit, runter zu gehen. Wer von uns es wohl am meisten will, Vanessa oder ich selbst?

„Na klar kommt sie. Oder sie ist schon da. Du weißt doch noch, was sie geschrieben hat?“ Ein Zettel war unter der Tür ihres Hotelzimmers in Siem Reap hindurch geschoben worden. Anastasias Handschrift. Mitte Januar, A. Sie hatten die 12 Buchstaben als eine Botschaft gedeutet. Und ja, Henrik hatte die Buchstaben gezählt, den Zettel hin und her gewendet, gedeutet. In der Nachricht, die sie ihnen in der hohlen Spitze des Stabs hinterlassen hatte, fehlte das wann. Den Stab hatten sie dabei.

Der Stab. Oft benutzt.

Henrik drückte Vanessas Hand und sie stiegen hinunter. Sie hatte ihre weiße Pelzmütze auf, mit ein paar grauen Sprenkeln. Die Zimtschnecke zu Zöpfen geflochten. Sie hingen über den passenden Silberfuchsmantel herunter. „Vintage at it‘s best“, wie sie zu sagen pflegte. Sie sah aus wie Lara in Doktor Zhivago. Er war stolz.

* * *

Sie saßen dicht beieinander im Taxi nach Jukkasjärvi. Der Taxifahrer sagte kein Wort. Fünfzehn Minuten Eisesstille. Das gedämpfte Rauschen des Schneestaubs begleitete das Dröhnen der Reifen. Henrik schaute zu den weißen Kiefern und Tannen hinaus, die vorbeisausten. Die Bäume waren schwer vor Schnee und Eis, sahen aus, als hätte sie jemand mit Zuckerguss überzogen. Einzelne Felder durchbrachen die Monotonie. Eisnebel. Der Himmel begann sich in einem kalten rosa zu färben. Henrik sehnte sich nach dem Dschungel.

„165 Kronen.“ Der Taxifahrer klang angestrengt.

Henrik reichte ihm einen Zweihunderter. Ohne ein Wort. Hob die Hand in einer Behalt-den-Rest-Geste. Vanessa funkelte ihn an. Sie hatten das mit dem Trinkgeld-Geben diskutiert.

Vor ihnen lag ein Gebäude aus Holz. Der Name „Riverside Lounge“ war in kantigen Buchstaben ins Holz gehauen. Beide mussten lachen. Beide wussten, woran der andere dachte: den mächtigen Fluss Mekong. All die glitzernden Strömungen. Das Delta, die Hitze, die Männer und Frauen beim Fischen. Die Netze, aufgespannt zwischen den kleinen Pfahlbauten. Die Gerüche, die Kinder, die in den länglichen Booten spielten oder auf den Brettern zwischen den Hütten balancierten. Die schwimmenden Märkte. All das fühlte sich sehr weit weg an.

Jetzt standen sie vor dem Gegenteil. Hinter der „Riverside Lounge“ der Fluss Torne älv… Eine gefrorene Eisschlange, die sich durch die Landschaft schlängelte. Henriks Nase war vor Kälte erstarrt. Keine Gerüche. Grauweiße Dämmerung. Bald würde es dunkel sein. Nicht einmal Ana könnte die Temperatur hier auch nur um ein Grad erhöhen. Er seufzte. Vanessa klopfte ihm auf den Rücken. Übertrieben hart. Kumpelhaft. Er fühlte sich genauso erregt wie der Eiszapfen, der am Giebel der Lounge herunterhing. Vanessa lachte immer noch.

* * *

Der Geruch nach Duschraum hing in der Luft und erinnerte an nassen Hund, bis hin zur Rezeption. Ein schlaksiger Jüngling, wie aus Oscar Wildes Das Bildnis des Dorian Gray entschlüpft, tat so, als möge er seinen Job als Guide aller verlorenen Besucher aus wärmeren Städten und Ländern. Seine markanten Augen spähten an den Gästen vorbei. Als suche er jemanden. Blieb an Vanessa hängen. Der Mund angewinkelt in einer Miene, die Henrik als Bemühung eines gewinnenden Lächelns vermutete. Glich eher einer Grimasse.

Henrik zuckte zusammen. Neben dem starrenden Dorian stand eine junge Frau, die Sibyl Vane glich, der verschmähten Angebeteten der Hauptperson. Ein wallendes goldblond, Mittenscheitel. Hornbrille. Sie warf ihr Haar zurück und schien ihr Bestes zu tun, um den offensichtlichen Geruch nach alten Käseflips zu ignorieren, der stoßweise von den Duschen zu ihnen herüberschwappte. Sie rückte die Bügel zurecht. Mit gekräuselter Nase und etwas zu kecker Stimme informierte sie über die Gegebenheiten im Eisreich.

„Hier im Riverside bekommt ihr Schlafsäcke und Overalls, aber wir empfehlen, dass ihr in euren Thermokleidern schlaft und heute Abend das Duschen sein lasst. Die körpereigene Hautsalbe ist der beste Schutz vor Kälteschäden, vor allem, wenn ihr für morgen einen Ausflug plant oder heute Abend die Nordlichter anschauen wollt.“ Kunstpause. Ein Wackeln mit den Hüften. Erneutes Schütteln der Haare. Dorian daneben lächelte angestrengt und strich mit der Hand durch seine Locken.

„Hier in der Lounge gibt es Toiletten und, ja… Duschräume. Die Zimmer im Eishotel halten eine konstante Temperatur von minus fünf bis minus sieben Grad. Die Betten bestehen aus einem Lattenrost mit einem Rentierfell darüber, sie sind also ziemlich bequem. Die Eisbar hat bis 24 Uhr geöffnet. Der Besuch lohnt sich.“ Kurzes Lachen. Wieder Kunstpause.

„Gustaf und ich, Jennifer, stehen die ganze Nacht hier zur Verfügung, falls etwas sein sollte.“ Dorian und Sibyl schauten einander an und lächelten.

„Yeah, right…“, hauchte Vanessa in Henriks Ohr. „Wir schauen heute Nacht mal nach, was Goldlocke und Dandy so anstellen.“

Henrik konnte als Antwort nur schnauben.

Missbilligende Blicke schnitten durch die Lounge.

* * *

Henrik umklammerte das würfelförmige Eisglas. Es sah aus, als hätte man ein Loch in die Mitte gebohrt und den Kern herausgenommen. Er ließ den Preiselbeerwodka im Glas umherschwappen. Der erste Schluck brannte im Rachen. Legte sich wie eine warme Pfütze in den Bauch. Er hielt das Glas hoch und ließ den Schein einer Lampe in der dunkelroten Flüssigkeit spielen. Schaute Vanessa über den Glasrand hinweg an. Sie kippte ihr Glas in einem Zug herunter. Seufzte. Setzte sich auf der skulptierten halbkreisförmigen Eisbank zurecht und stützte die Ellenbogen auf die runde Glasscheibe. Aus Eis. Alles war aus Eis. Weiß, durchsichtig, glänzend. Es tat beinahe in den Augen weh.

„Lecker.“ Ihre Lippen verweilten kurz auf dem brennend kalten Würfel. Henrik sah, wie ihre Zungenspitze über die Kante leckte. Sie sah unter halb geschlossenen Augenlidern zu ihm auf. „Ich weiß was anderes, was ich lecken will.“

Heisere, belegte Stimme.

Henrik atmete schwer. Vanessa hatte sich breitbeinig hingesetzt, er sah, wie der Pelzmantel hochrutschte und die Schenkel entblößte. Die engen Jeans. All das sah er durch die Tischplatte. Das Eis warf Muster auf ihre Beine und der Pelz schimmerte wie Kristallmilch.

Hochhackige Stiefel. Sie trug ihre hochhackigen Stiefel? Mit den schmalen…

Typisch. Fashion first.

Er musste innerlich lächeln. Vanessa spreizte und schloss ihre Oberschenkel in rhythmischen Bewegungen. Durch die Eisplatte sah es aus, als ob sich ihr Schoß unter dem Jeansstoff bewegte.

„Hey, euch hab ich doch bei unserer Einführung gesehen. Wir haben jetzt Pause, also… dürfen wir uns zu euch setzen?“ Es war keine Frage. Keine Vorstellung. Als Henrik aufschaute, saß Goldlocke ihm schon gegenüber und Dandy daneben. Sie fingerte an Vanessas Pelzmantel. Schnalzte mit der Zunge.

Dandy fuhr fort.

„Habt ihr euer Zimmer schon gesehen? Oder habt ihr sogar eine Suite?“ Eine wohlwollende Interpretation wäre, dass er von jugendlichem Enthusiasmus und Energie getrieben war. Eine Art Angeberei über seine Aufgabe hier.

„Mmm…“, war alles, was Henrik herausbrachte. Wie zum Teufel bist du an diesen Job rangekommen? „Ein normales Zimmer, sehr schön. Wie lang habt ihr Pause?“

Goldlocke redete über die Qualität verschiedener Pelze, als wäre sie ausgebildete Kürschnerin. Henrik hörte irgendwas von Silberfuchs und Wolf und allen anderen Pelzsorten, die nicht mehr als moralisch akzeptiert galten. Vanessa lächelte und nickte hin und wieder. Henrik ahnte, wie amüsiert sie war. Aus reiner Höflichkeit wandte er sich wieder Dandy-Gustaf zu, der ihn betrachtete. Intensiv. Die fülligen und kurvigen Lippen begannen sich wieder zu bewegen.

„Es genügt völlig. Das normale Zimmer also. Das einzige ist vielleicht, dass es nur Vorhänge gibt.“ Der Satz hing in der Luft. Dandy-Gustaf warf Goldlocke-Jennifer einen Blick zu. Sie zwinkerte zurück. Nur ein Zucken im Augenwinkel. Aber Henrik sah es. Sie öffnete ihre bemalten Lippen. Hell, hell rosa und glänzend. Eislippen.

„Lingerie Pink? YSL? Passt zu deiner hellen Haut.“ Vanessa wusste fast alles über Schminke. Nicht, dass sie sie besonders oft benutzte. Mehr ein Interesse. Und um den Wortschwall anderer auszubremsen. Auf Jennifer hatte es den gegenteiligen Effekt.

„Wir können euch vielleicht eine Sonderführung durch ein paar der Räume geben? Jennifer und ich haben schon nach der Einführung darüber gesprochen. Wie nett ihr wirkt. Aufmerksam.“

Gustaf stützte den Ellenbogen auf die Eisscheibe und das Kinn in die Hand, gleichzeitig wandte er Henrik den Oberkörper zu. Eine ausgeklüngelte Pose. Mit der anderen Hand öffnete er den Reißverschluss seiner Sportjacke. Darunter sah man das Helly Hansen-Logo auf einem dunkelblauen Unterhemd. Er fuhr sich wieder mit der Hand durch die Locken und sah Henrik unverwandt an.

„Jaa, das wäre nett!“, unterbrach Vanessa Jennifers Tirade über einen Lippenstift, der auch als Rouge funktionierte.

Jennifer schien ohnehin auf diesen schnellen Fortschritt in der Unterhaltung gewartet zu haben. Sie angelte mit der Zungenspitze ein kleines Eisstückchen aus dem Glas und klemmte es zwischen die Zähne. Ein Tropfen Preiselbeerwodka rann über die blassrosa Unterlippe. Sie kicherte ein bisschen und wischte ihn langsam mit dem Finger weg. Mit der anderen Hand strich sie eine Haarsträhne hinters Ohr. Sie weiß, was sie will.

„Ja wirklich, das wäre interessant“, sagte Henrik gedämpft. Riss seinen Blick von den Eislippen los und schaute Gustaf in die Augen. „Vielleicht etwas später, wenn die meisten schlafen? Die wundern sich sonst vielleicht, warum sie nicht auch eine extra Tour bekommen.“

Er bemühte sich, so neutral wie möglich zu klingen.

Auf Gustaf schien das eine Art gegenteiligen Effekt zu haben. Seine Augen weiteten sich. Große runde Pupillen. Es zuckte im Mundwinkel.

„Gut… Dann ist es abgemacht.“ Er streckte Jennifer die Hand hin. Auch das keine Frage. Sie legte ihre Hand brav in seine. Gustaf drückte Vanessas Schulter mit der anderen Hand.

„Pause vorbei“. Ein Schwung mit dem Haar. „Sagen wir zwei Uhr? Heute Nacht. Wir kommen zu euch.“

„Wisst ihr wo…?“

„Sicher.“ Perlendes Lachen.

Wer bestimmt hier eigentlich? Henrik starrte in Schneeflockenaugen. Ließ den Blick zu Vanessa gleiten. Sie hob eine Augenbraue, zwinkerte und hob den Daumen.

* * *

Henrik und Vanessa fuhren Hundeschlitten. Der Frost ließ die Luft scheinbar erstarren, man konnte kaum atmen. Bäume sausten vorbei. Hunde heulten. Warfen sich in den Gurten hin und her. Etwas anderes heulte. Wölfe? Gruselig… Sie kamen zu einer Kote, einem traditionellen Zeltbau der Samen. Henrik sah zum ersten Mal eine. Da stand Ana, sie warf den Kopf zurück und heulte. Sie trug einen bodenlangen Wolfspelz, behangen mit Tierköpfen und anderen Körperteilen. Verschiedene Stadien von Vergänglichkeit. Sie hatte große Zähne und die grünen Augen starrten ihn wild an.

Vanessa wimmerte neben ihm. Anastasia riss ihren Pelz auf. Darunter war sie nackt, ihr Körper leuchtete milchweiß. Sie fing an zu lachen, lauthals zu lachen, und öffnete den Eingang der Kote. Tierleder wurde steif zur Seite geklappt. Henrik starrte die Kanten an. Zähne? Zähne! Tierzähne in verschiedenen Mustern. Es war, als ob Ana ein großes Maul öffnete. Und da sollten sie rein. Er wollte nicht. Vanessa wimmerte noch mehr. „Henrik… Henrik… willst du nicht… aufwachen?“

Vanessa strich ihm über die Stirn.

„Hast du geträumt?“ Ihre Hand tastete abwärts, über den Bauch, Richtung Geschlecht. Er war hart. Steinhart. Erstaunt. „Mmm, das gefällt mir.“ Sie schloss eine warme Hand um das Glied. Zog langsam daran, sanft und fest, gegen die Innenseite der Unterhose und Thermohose.

„Schon aufgewärmt?“, fuhr sie fort. „Hast du von Miss Frost geträumt? Goldlocke mit ihrem Toyboy? Oder boytoy, vielleicht? Mister Dandy…“ Sie zog schneller, und stöhnte. Ihren. Sexigsten. Stöhner. Ihre andere Hand schien auch beschäftigt zu sein. Sie seufzte stöhnend. Zog die Unterschenkel in ihrem gemeinsamen Schlafsack hoch. Zog seinen Ständer hervor. Er sprang gegen die Innenseite des Schlafsacks.

„Ja, ich habe von Ana geträumt. Sie war eine Art Schamanenfrau. Sah aus, als würde sie uns bei lebendigem Leibe fressen. Hat uns in eine Kote aus Fleisch eingeladen...“

„Ohh… ohh…“ Vanessa schien nicht zuzuhören. Hob den Unterkörper. Ihre andere Hand bewegte sich schneller. Das Scheuern am Schlafsack schien in der Eiskammer zu dröhnen.

„Und du? Hast du was geträumt?“ Henrik presste seine Frage hervor. Der Sauerstoff reichte nicht aus. Es zog und schwirrte im Penis, in den Hoden.

Er tastete mit der Hand zu ihrer Brust. Die Brustwarzen standen wie kleine Säulen unter dem Stoff. Er drehte sich zu ihr und biss leicht zu. Vanessa antwortete mit tiefen Keuchlauten. Beugte sich noch weiter nach oben. Der Schlafsack spannte sich über ihr. Die Kontur ihrer streichenden Hand war deutlich zu sehen. Eine Beule. Die sich rhythmisch bewegte.

Da war Henrik so weit. Er bohrte sich in ihre Brüste. Brüllte. Lautlos. Spürte Vanessas Schütteln. Sie kam kurz darauf. Wimmerte, wie im Traum. Wimmerte weiter, zitterte und entspannte sich. Sank herunter, streckte die Beine aus.

„Ups“, flüsterte sie ihm ins Ohr. „Haben wir ein Taschentuch dabei?“

Henrik merkte, wie er sein Sperma versprüht hatte und wie sie mit dem Penis herumgeschleudert hatte, als er seine Lust herausgepumpt hatte. In den Schlafsack. Überall, schien es.

„Wobei, was solls…“ Vanessa öffnete den Reisverschluss und setzte sich auf. „Wir besorgen uns Papiertücher von du weißt schon wem. Es ist halb zwei. Wir schauen mal, was sie so treiben.“

Henrik wunderte sich immer wieder, wie schnell sie nach einem Orgasmus wieder fit war. Er selbst lag immer noch da und schnappte nach Luft. Keuchte nach Sauerstoff. Als ob sie seine Gedanken gelesen hätte, legte sie ihre feuchten Finger an seinen Mund.

„Atme erstmal durch“, flüsterte sie. Klang zärtlich.

Er schnupperte gierig. Saugte ein paar Finger in den Mund hinein. Leckte sie sauber.

Vanessa stöhnte.

„Du weißt, wie du mich wieder heiß machen kannst. Aber… ich bin neugierig.“

„Ich weiß.“

„Wir schleichen rüber. Okay?“

„Ja!“ Henrik wollte die Eislippen in Action sehen. Und herausfinden, ob der junge Herr Dandy zu etwas zu gebrauchen war. Obwohl er und Goldlocke kaum richtig erwachsen waren. Aber wo zum Teufel war Ana? War alles bloß ein Bluff?

„Dann komm!“

* * *

Henrik und Vanessa schlichen an einer Reihe Vorhänge vorbei, an beiden Seiten. Sie hörten einzelne Schnarcher. Jemand hustete. Vielleicht schliefen doch nicht alle? Henrik wusste, dass Vanessa das mochte. Erwischt werden zu können. Er selbst war vorsichtiger. Dachte an den Turm in Angkor Wat, den Turm der Lotusblume. Hat uns wirklich niemand gesehen? Als wir hochgestiegen sind?

„Sch“, flüsterte Vanessa mit einem Finger an den Lippen. Sie waren am Tunnel angekommen, der die Eiszimmer mit der Lounge verband. Ein Nachtwanderer war am Ende des Gangs zu erkennen. Vanessa zog Henrik schnell in eine Nische. Sie warteten.

„Jetzt.“ Vanessa zog Henrik ungeduldig hinter sich hier. Sie schlichen an den Duschräumen und Toiletten vorbei, an den Schließfächern und der Rezeption. Hinter der Rezeption stand eine Tür einen Spaltbreit offen. Gedämpfte Musik.

„Warpaint. ‚New Song‘.“

Henrik nickte. Vanessa kannte sich aus. Das Album war letztes Jahr erschienen, erinnerte er sich. Sie folgten der Band, einem Frauenquartett aus L.A., beide auf Spotify. Laid back, stripped down Poprock mit fesselnden Texten und starken Stimmen. Da mochte Henrik Dandy und Goldlocke gleich ein bisschen mehr.

Vanessa schob die Tür ein Stückchen weiter auf.

I was, I was, I wasn't wrong

To think, to think that it was wrong for me

I want, I want it, I want it all

I want, I want, I want it all so sweet

You got the moves, you got the moves

You got the moves, bang bang baby

You got the moves, you got the moves

Sie hatten „New Song“ auf Dauerschleife gestellt. Jennifer lag auf einem Schreibtisch. Keine Hose. Nur ein Paar knallrote Pumps. Ein Absatz auf dem Tisch, der andere auf Gustafs Schulter. Der schwarze BH saß um den Bauch. Ihr Brüste waren fast völlig von ihrem goldblonden Haarschwall bedeckt. Ihre Pobacken rutschten vor und zurück, wie sie da halb auf der blanken Tischplatte lag. Der Hals entblößt, der Mund offen. Sie keucht ungefähr so wie Vanessa, im Traum. Henrik konnte seinen Blick nicht von ihren Lippen reißen. Derselbe helle Lippenstift. Wie eine Skulptur. Aus Eis.

Gustaf selbst stand davor, mit der Hose an den Knöcheln. Er dagegen war laut. Mit jedem Stoß in Jennifer hinein knurrte er stöhnend. Vanessa schien der Anblick zu gefallen. Sie keuchte auf. Presste ihre Hand von hinten zwischen Henriks Beine. Drückte seine Hoden. Wie mit Sektbläschen gefüllt begannen sie zu kribbeln. Sie drückte fester.

Henrik spürte Zuckungen in dem halb steifen Ständer pulsieren. Konnte es nicht lassen, Gustafs Hintern anzustarren. Rund und durchtrainiert. Die Muskeln spielten in den Oberschenkeln und er bewegte sich schneller, schneller. Seine Hoden schlugen an Jennifers Pobacken. Ein kaum hörbares Klatschen bei jedem Stoß. Sie glänzten vor Feuchtigkeit. Oder Schweiß. Natürlich ist er gewachst, fuhr es ihm durch den Kopf, bevor Vanessa ihn unterbrach.

„Wusste ich’s doch“, hauchte sie in Henriks Ohr. Stand auf den Zehenspitzen und linste über seine Schulter. Presste ihren Schoß an seine Hüfte.

I have never felt this strong

Dancing to you all night long

You're a new song

You're a new song baby

You're a new song to me

You're a new song

You're a new song baby

You're a new song to me

Gustaf zog sich raus. Zog hart an seinem Ständer, vor und zurück. Warf den Kopf nach hinten und spritzte über Jennifers BH und Brust. Stöhnte. Knurrte. Endete mit einem zurückgehaltenen Brüllen. Jennifer warf ihr Haar mit einem Ruck nach hinten. Milchweiße Fäden landeten wie schmale Wasserläufe, verschmolzen mit ihrer ebenso hellen Haut. Ein paar Spritzer landeten auf der einen Brust. Ihr Schoß glänzte. Offen und feucht, wo Gustaf eben noch gepumpt hatte. Die Schamlippen geschwollen. Sie stöhnte und keuchte. Presste die Hand auf ihren Venusberg.

„Ich will mehr, lover boy“, hörte Henrik sie flüstern. Es war kein Wunsch. Es war ein Befehl. Ein geflüsterter Befehl. Ihre eisblauen Augen schienen Gustaf gefangen zu halten. Er gehorchte. Beugte sich über sie und begann sie zu lecken. Jennifer reagierte sofort.

Vanessa seufzte leise hinter Henrik. Biss ihm ins Ohrläppchen. Atmete.

„Du weißt, dass ich das auch mag. Tu das heute Nacht. Mit mir.“

Henrik war steinhart. Wieder.

„Versprochen“, atmete er zurück. Die Musik ertränkte alles. Jennifer und Gustaf schienen nichts zu hören als sich selbst.

„Wir gehen zurück zu uns. Mal sehen, ob sie auftauchen.“ Henrik wandte sich Vanessa zu und grinste.

Sie nickte. Lächelte breit. „New Song“ begann von Neuem.

Adults only: 9 erotische Geschichten

Подняться наверх