В книгу «О Колыме» замечательного поэта и писателя Варлама Тихоновича Шаламова (1907–1982) вошли автобиографические рассказы, которые пронизаны нестерпимой болью человека, находящегося на грани своих физических возможностей, но не теряющего при этом внутреннюю стойкость. Шаламов пишет, что «лагерь – отрицательная школа жизни целиком и полностью», а дорогу на Колыму называет «дорогой в ад». Но даже в самых страшных, самых тяжелых условиях человек способен сохранить себя, свою духовную независимость.
Настоящее издание дополнено воспоминаниями о Шаламове людей, встретившихся с ним в лагерном госпитале и сыгравших спасительную роль в его жизни.
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Варлам Шаламов. Über die Kolyma / О Колыме. Книга для чтения на немецком языке
Vorwort
Wer wenig weiß – weiß viel
Das Gedächtnis*
Die Sprache
[Die Verhaftung]
Der Weg in die Hölle
Furchtlosigkeit
Neunzehnhundertachtunddreißig
Das Waskow-Haus*
Der Schwarze See
Sascha Konowalow
Kadyktschan, Arkagala
Dshelgala, Drabkin
Dshelgala. Gericht in Jagodnoje
Die Vitaminaußenstelle
Belitschja
Asja
Die schwarze Mama
Spokojnyj
Das Ende von Belitschja
Der Diamantenquell
Noch einmal Dshelgala
Sussuman
Pantjuchow
[An Kilometer 23]
Amossow und Belowa
Rogos
1953–1956
Konakowo, Turkmen
Die großen Brände*
[Die Rehabilitierung von 1956]
German Chochlow
Bersin
Anhang
Begegnungen mit Warlam Schalamow
Nina Sawojewa
Boris Lesnjak
Iwan Issajew
Jelena Mamutschaschwili
Franziska Thun-Hohenstein »Die Kunst zu leben ist die Kunst zu vergessen«
Anmerkungen
Glossar
Wortliste
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Отрывок из книги
Viele, allzu viele Zweifel plagen mich. Nicht bloß Dinge, die jeder Memoirenschreiber, jeder Schriftsteller, sei er groß oder klein, kennt. Wird irgendjemand diese traurige Erzählung brauchen? Eine Erzählung nicht von einem siegreichen Geist, sondern einem zertretenen. Nicht Bekräftigung von Leben und Glauben[1] im tiefsten Unglück, wie die »Aufzeichnungen aus einem Totenhaus«*, sondern Hoffnungslosigkeit und Zerfall. Wer braucht sie als Exempel, wen kann sie erziehen, vor Schlechtem bewahren und wen Gutes lehren? Wird sie Bekräftigung des Guten sein, trotz allem des Guten – denn im ethischen Wert sehe ich das einzige wahre Kriterium für Kunst.
Und warum ich? Ich bin nicht Amundsen* und nicht Peary. Meine Erfahrung wird von Millionen Menschen geteilt. Zweifellos sind unter diesen Millionen solche, deren Auge schärfer, deren Leidenschaft stärker, deren Gedächtnis besser und deren Talent reicher ist. Sie schreiben über dasselbe und werden sicherlich prägnanter erzählen als ich.