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Kapitel 1


Amber

Mein Herz klopfte mir bis zum Hals als ich aus dem Aufzug stieg. In stand in einem Foyer von dem nur eine einzige Tür abging. Die Tür zum Penthouse, und dahinter befand sich der Mann, der meine Jungfräulichkeit ersteigert hatte. Ich hatte keine Ahnung, wie viel eine Nacht im Penthouse kostete. Es musste ein Vermögen sein. Warum so viel Geld ausgeben für nur eine Nacht? Doch der Typ hatte bereits über eine halbe Million Dollar ausgegeben um die fragwürdige Ehre zu haben, der erste Mann zu sein, der mich fickte. Was waren da ein paar tausend Dollar mehr für ein verdammtes Penthouse? Für einen Mann wie ihn war es wahrscheinlich nicht mehr als ein Taschengeld.

Nervös leckte ich mir über die Lippen als ich unschlüssig im Foyer stand. Meine Knie waren weich und ein flaues Gefühl saß schwer in meinem Magen. Konnte ich den Mut aufbringen und die letzten Schritte auf die Tür zu machen? Konnte ich dem Mann gegenüber treten, der das Recht gekauft hatte, mir meine Unschuld zu nehmen? Ich wusste so gut wie nichts über den Mann. Aus guten Gründen waren die Betreiber der Versteigerungsplattform diskret. Ich wusste, dass der mysteriöse Unbekannte sich Averick nannte – wenn es denn sein richtiger Name war – dass er siebenunddreißig Jahre alt und stinkreich war. Der Email vom Betreiber der Plattform hatte ein Foto angehangen. Mister Unbekannt war überraschend attraktiv. Warum jemand der nicht nur reich sondern auch gut aussehend war, Geld dafür bezahlte, Sex zu haben, war mir unverständlich. Vielleicht war er pervers? Nun, er würde nicht wagen, mir Gewalt anzutun. Mein Aufenthalt hier war der Plattform bekannt und wenn mir etwas passieren würde, würde die Polizei wissen, wo der Täter zu finden war. Ich war sicher. Alles was ich tun musste war, es über mich ergehen zu lassen dass der Kerl mich anfasste, dass er sein Ding in mich steckte und dann war ich um eine halbe Million reicher. Augen zu und durch. Das konnte doch nicht so schwer sein. Millionen Frauen taten dies für weitaus weniger Geld.

Ich holte tief Luft und setzte einen Fuß vor den anderen. Vor der Tür blieb ich stehen. Noch einmal tief Luft holend und ich hob eine Hand, um an die Tür zu klopfen.

„Komm rein!“, erklang eine angenehm tiefe Stimme.

Mein Herz in der Kehle, ergriff ich den Türknopf und drehte ihn. Die Tür glitt auf und zum ersten Mal erblickte ich den Mann der mich entjungfern würde mit meinen eigenen Augen. Relaxt in einem Sessel sitzend, die Beine in selbstbewusster Pose leicht gespreizt und die Hände auf den Armlehnen ruhend sah er mich aus dunklen, hungrigen Augen an.

Lauf!, rief meine innere Stimme. Lauf so schnell du kannst!

Fünf Wochen zuvor

„NEIN! Auf gar keinen Fall!“, rief Anne aufgebracht. „Das kommt nicht infrage! Wir finden einen anderen Weg!“

„Es gibt keinen anderen Weg“, erwiderte ich seufzend. „Ich weiß, du willst mich nur beschützen, doch das ist nicht notwendig. Ich muss diese dämliche V-Karte ohnehin irgendwann loswerden und warum nicht Geld dafür bekommen? Geld das wir dringend brauchen, Anne!“

„Du wirst dich nicht prostituieren um unsere Rechnungen zu bezahlen!“, erwiderte Anne stur und stemmte ihre Hände in die Hüften. „Wir finden einen anderen Weg.“

„Ach ja? Und was? Wir haben alles verkauft was geht und mein Job beim Diner ist nicht genug.“

„Ich werde einen neuen Job finden.“

„Anne! Sieh dich an! Du bist im sechsten Monat! Niemand stellt eine neue Kraft ein, die in zwei Monaten in Mutterschutz geht! Und selbst wenn jemand das tun würde, das hieße, dass wir unsere Probleme nur um zwei Monate aufschieben. Und was ist, wenn das Baby da ist? Wir haben nicht einmal Möbel oder Klamotten für das Kind.“

Anne schniefte, und sie ließ sich auf den einzigen schäbigen Sessel sinken.

„Ich bin dir nur eine Last“, sagte sie niedergeschlagen. „Du wärst ohne mich besser dran. Du könntest dir eine Untermieterin suchen, die ihren Shit bezahlen kann.“

Ich ging neben ihr in die Knie und legte meine Hände auf ihre.

„Anne. Du bist meine beste Freundin seit dem Kindergarten. Ich werde dich niemals in Stich lassen. Dich nicht und Klein Otto hier auch nicht.“

„Aber ich will nicht, dass du ...“

„Es ist meine Entscheidung“, unterbrach ich sie. „Ich hab die Webseite, wo die Auktionen stattfinden, genau unter die Lupe genommen. Es ist sicher. Der Mann, der meine Jungfräulichkeit ersteigert wird weder meinen vollen Namen noch meine Adresse bekommen. Er muss dem Betreiber genau angeben wann und wo wir uns treffen, und ich muss am nächsten Tag bestätigen dass es mir gut geht. Der Mann, wer immer er ist, kann mir nichts anhaben. Und das Geld muss er vorab an den Betreiber zahlen, welcher dann das Geld an mich weiter leitet, wenn die Sache erledigt ist.“

„Verdammt, Amber! Du redest als wenn es ein Geschäftstrip ist. Du musst mit dem Kerl SEX haben. Wer auch immer das höchste Gebot abgibt, wird seinen verdammten Schwanz in dich schieben. Egal wie alt, fett oder widerlich er ist. Ist dir das klar?“

„Die Preise auf der Seite liegen alle bei mindestens zweihunderttausend, Anne. ZWEIHUNDERTTAUSEND! Mit dem Geld können wir uns endlich den Traum von unserem eigenen Bistro erfüllen. Denk an die Zukunft von Klein Otto! Es ist nur eine Nacht. Augen zu und durch. Ich bin entschlossen es zu tun. Mit oder ohne deine Zustimmung. Doch ich könnte wirklich deine moralische Unterstützung gebrauchen.“

„Nur unter einer Bedingung“, schniefte Anne schließlich.

„Welche?“

„Wenn du den Kerl triffst und du ein ungutes Gefühl hast, dann blas die Sache sofort ab!“

Ich seufzte.

„VERSPRICH ES!“

„Okay“, willigte ich schließlich ein. „Ich verspreche es!“

Averick

„Noch ein Glas?“, fragte Jamie.

Ich nickte und hielt meinem Cousin mein leeres Glas hin. Er schenkte eine großzügige Menge Whisky ein und füllte dann sein eigenes Glas.

„Wie läuft es mit der Hochzeit?“, fragte er, die bernsteinfarbene Flüssigkeit in seinem Glas herum schwenkend.

„Frag nicht“, knurrte ich und nahm einen großen Schluck von meinem Drink, das brennende Gefühl genießend, als der Whisky meine Kehle hinab rann, bis er warm in meinem Bauch landete. „Ich hab das Gefühl, meine verdammte Beerdigung zu planen und nicht meine Hochzeit.“

„Warum heiratest du sie überhaupt, wenn ihr euch nicht einmal ausstehen könnt?“

„Du weißt warum. Business. Unsere Eltern haben es sich seit langem in den Kopf gesetzt und es macht Sinn. Irgendwann muss ich doch ohnehin heiraten, einen verdammten Erben zeugen und all den Scheiß.“

„Aber du könntest warten bis die richtige Frau kommt.“

„Du kennst mich. Ich glaube nicht an die große Liebe. Melanie ist eine gute Partie. Sie ist jung, hübsch, gebildet und reich. Genau das was man von der Frau erwartet, die ich heirate.“

Jamie schüttelte den Kopf, dann kippte er seinen Drink hinab.

„Also ich glaube ja auch nicht an die große Liebe, doch es muss zumindest etwas zwischen uns sein. Ich muss sie mögen. Und natürlich begehren. Du hast selbst gesagt dass du nicht weißt, ob du für Melanie überhaupt einen hoch kriegen kannst. Wie willst du da einen Erben zeugen?“

„Augen zu, mir jemand anderen vorstellen, und durch“, erwiderte ich ungerührt.

Jamie schnaubte.

„Lass uns von was anderem reden“, sagte ich. „Was treibt dich so um, dieser Tage? Irgendeine neue Flamme?“

Jamies Augen begannen zu leuchten.

„Da ist ein Mädchen, das ich zu haben gedenke. Nun, zumindest für eine Nacht.“

Ich hob eine Augenbraue.

„Erzähl!“

„Da ist diese Seite, wo junge hübsche Frauen ihre Jungfräulichkeit versteigern. Und da ist ...“

„WAS?“, rief ich aus und der Whisky, den ich im Mund gehabt hatte, sprühte durch die Gegend. „Sag mir nicht, dass du Geld dafür bezahlen willst um irgendeine Jungfrau zu vögeln.“

„Warte bis du sie gesehen hast, dann wirst du verstehen“, sagte Jamie. „Komm! Ich zeig sie dir!“

Er ging zu seinem Schreibtisch und tippte etwas auf der Tastatur. Ich erhob mich von der Couch und schlenderte zu ihm, mich hinter ihn stellend, als er sich auf einer Webseite einloggte. Als er das Profil der jungen Frau aufrief, die seine Aufmerksamkeit erregt hatte, fühlte ich mich wie vom Blitz getroffen.

„Fuck!“, murmelte ich und starrte auf den Bildschirm.

Mein Cousin hatte nicht zu viel versprochen. Die Schönheit, die sich auf drei Fotos in unterschiedlichen Posen zeigte war exquisit. Und mit exquisit meinte ich nicht nur ihre üppigen, unzweifelhaft weiblichen Kurven. Ihr Gesicht war das eines Engels. Ihre riesigen himmelblauen Augen schauten mit einer Mischung aus Unschuld und Verführung in die Kamera. Ihre blonden Locken fielen in schweren Wellen um ihr Gesicht und mussten ihr bis zum Hintern hängen wenn sie aufrecht stand.

„Ich hab dir gesagt, wenn du sie siehst wirst du verstehen“, sagte Jamie neben mir mit einem wissenden Grinsen.

„Die ist nie im Leben noch Jungfrau“, sagte ich.

Sie konnte nicht. Es konnte nicht sein, dass so eine Sirene lange frei rum lief ohne einen Rattenschwanz von hechelnden Kerlen hinter sich her zu ziehen.

„Sie ist. Hundertprozentig garantiert. Die Betreiber der Seite verlangen einen medizinischen Test der beweist, dass die Kandidatinnen noch unberührt sind.“

„Fick mich! Wie ist das möglich? Sind die anderen Kerle blind oder lebt sie wie Rapunzel in einem Turm?“

„Keine Ahnung“, erwiderte Jamie Schulter zuckend. „Doch ich habe vor, diese Versteigerung zu gewinnen. Ich werde der Glückliche sein, der diese Schönheit in die Geheimnisse der Liebe einführt.“

Eine unsichtbare Kralle griff bei seinen Worten nach meinem Herzen. Der Gedanke, irgendein Kerl könnte seine schmutzigen Hände an dieses Mädchen legen machte mich rasend. Nur mit Mühe gelang es mir, meine unerwarteten Gefühle von Eifersucht und Mordlust zu verbergen. In diesem Moment fasste ich einen Entschluss. Ich würde selbst auf dieses Mädchen bieten und ich würde verdammt noch mal gewinnen. Koste es was es wolle!“

Immoral Cravings

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