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Der Hafen von Puerto Portals

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Jana und Carolin waren zum zweiten Mal gemeinsam nach Mallorca in den Urlaub geflogen. Das erste Mal war vor einem Jahr, da hatten sie ein Sparangebot außerhalb der Hochsaison. Beiden gefiel es, aber beide hatten sich auch mehr erhofft. So wiederholten sie den Trip in diesem Jahr. Da Janas Freundin Sonja in einem Reisebüro schafft, haben sie wieder ein günstiges Angebot erhalten. Hotel und Flug hatten sie getrennt gebucht.

Ziel war nicht nur eine schöne Abwechslung, sondern beide waren auch darauf aus, Party zu machen, wie man so sagt, und ein paar hübsche Jungs abzuschleppen, wenn es sich denn ergeben sollte. Die jungen Frauen sind schon vor dem Urlaub keine Kinder von Traurigkeit gewesen. Was sie dann aber erlebten, war aber schon sehr pikant.

Noch am ersten Abend war beide in der Disco, aber erst einmal nur zum Umschauen. Keiner der Jungs war so richtig heiß, aber das könnte ja noch werden in den nächsten Tagen, dachten die jungen Frauen. Am nächsten Tag erkundigten sie den Ort. Besonders der Hafen schien interessant. Da sie nur Halbpension gebucht hatten, würden sie dann und wann etwas Essen gehen und hier am Hafen gab es schöne Lokale und eine Flaniermeile. Neben dem alten traditionellen Hafen gab es einen modernen Yachthafen. Von der Ferne sahen sie die kleinen und die großen Boote. Drei Schiffe überragten die anderen in jeder Hinsicht. Leider war der Yachthafen eingezäunt, dennoch schlenderten sie zu dem Tor mit Wachhäuschen.

Jana, die ein wenig Spanisch konnte, ging spontan hinein und fragte den Wachmann, wie man denn näher an die Boote kommen könnte. Der Wachmann antwortete in gutem Deutsch, dass nur Eigentümer, Gäste und Besucher Zutritt haben. Carolin trat hinzu, als Jana wieder gehen wollte. „Wir wollen nur mal kurz die Yachten anschauen. Wir bleiben auf der Mole und sind in zehn Minuten wieder zurück.“

„Nein,“ antwortete der Wachmann. „Das geht leider nicht. Die meisten Eigner mögen keine neugierigen Touristen.“

„Kann man da nicht mal eine Ausnahme machen?“

„Nein.“

Unbemerkt war ein älterer Mann mit Vollbart durch die offene Tür eingetreten. Er hatte das Gespräch mitgehört und bot spontan an: „Ihr wollt mal auf so eine Yacht? Mir gehört die Segelyacht dort hinten, die Marie van der Kolk. Ich kann Euch einladen.“

„Echt?“ war Jana über die Freundlichkeit erstaunt. „Was müssen wir dafür machen?“

„Nichts. Ihr müsst nur Euren Pass zeigen. Euer Name wird in der Besucherliste eingetragen. Dann seit ihr meine Gäste und ich kann Euch mein Schiff zeigen.“

„Das ist sehr nett von Ihnen, vielen Dank.“

Die beiden kramten ihre Papiere hervor. Dem Wachmann genügte auch ein Führerschein. Dann gingen sie mit dem alten Mann auf das Gelände.

Er erzählte, dass er meistens durch das Wachhaus geht, dann muss der Wachmann nicht extra herauskommen, um das Tor zu öffnen. „Ich bin viel zu Fuß unterwegs. Nur wenn ich zum Markt gehe, dann nehme ich das Fahrrad.“

„Sie sprechen gut deutsch, aber sie sind kein Deutscher, oder?“ fragte Carolin.

„Nein ich komme aus den Niederlanden. Vor einigen Jahren bin ich von der Nordseeküste bis hier her gesegelt. Jetzt mache ich nur noch kleine Touren. Ich habe das Schiff und wohne darauf. Mein Nachbar vom Liegeplatz gegenüber frotzelt immer: Ich solle mir lieber einen Wohnwagen hinstellen, wie es die Holländer doch so gerne machen.“ Der Mann lachte, er schien sehr freundlich.

Die drei gingen etwas die Mole entlang und dann auf einen Steg. Buchstäblich das kleinste Boot, das dort vertäut war, war die Marie van der Kolk. Weiter hinten waren die Boote alle noch kleiner, aber bis zu diesem Segler waren überwiegend große und luxuriöse Motoryachten zu sehen gewesen. Die beiden Mädchen konnten ihre Enttäuschung nicht verbergen. Der Mann merkte es, lächelte und lud sie ein: „Kommt mit an Bord. Ich zeige Euch das ganze Schiff. Ihr denkt das ist klein. Ist es auch im Vergleich zu den anderen Yachten hier vorn. Aber sie gehört mir und nicht einem Tourismus-Unternehmen oder einem Gangster. Und auch nicht der Bank. Ich habe lange dafür gearbeitet und gespart.“

Die drei gingen an Bord und stiegen durch eine Luke in die Kajüte. Innen erschien das Boot viel größer, als es von außen den Eindruck machte.

„Ein bisschen mehr Platz als in einem Wohnwagen ist hier schon, oder?“ fragte der Mann und lachte. „Hier drin ist Platz für sechs Mann Besatzung und noch für zehn Gäste. Zur Not auch ein paar mehr. Vorne sind drei Kajüten, hinten sind nochmal zwei und im Unterdeck ist Platz für die Besatzung. Im Salon könnte man auch schlafen. Als meine Frau noch lebte, haben wir mit fünfundzwanzig Mann an Bord Partys gefeiert, das ging alles.“

„Tut mir leid, dass ihre Frau nicht mehr lebt,“ sagte Jana.

„Sie ist schon ein paar Jahre tot. Sie ist leider zu früh gestorben, aber sie hatte ein gutes Leben. Wir sind immer FKK-Anhänger gewesen. Ich habe dann alleine noch regelmäßig FKK-Segeltouren angeboten. Besonders unter den deutschen Touristen war das immer sehr beliebt. Und ich habe immer lieber Deutsche als Engländer gehabt. Manchmal auch Franzosen, Belgier oder Landsleute von mir. Ein bisschen verrückt war mal eine Tour mit zwei dänischen und drei deutschen Paaren. Wir haben viel gelacht, hatten viel Spaß und ich habe ihnen zwei Tage Verlängerung geschenkt.“

Der Mann zeigte alle Räume des Schiffes, ganz so, wie er das wohl früher bei seinen zahlenden Gästen gemacht hatte. Das Schiff war gepflegt, aber man sah ihm das Alter an. Was früher einmal Luxus war, wie die Badezimmer, erschien heute nur noch als gewöhnlicher Komfort. Es war gemütlich, hatte Charme aber die jungen Frauen machte diese Führung nur noch neugieriger, wie es auf den Yachten neuster Bauart wohl aussehen mochte.

Die Zeit war wie im Fluge vergangen. Als die beiden jungen Frauen wieder von Bord gingen, war es schon dunkel geworden. In einigen Yachten waren Lichter an, die meisten anderen blieben dunkel. Die Frauen verabschiedeten sich. Der Mann bot an, ihn jederzeit zu besuchen. Jetzt wo ihre Namen eingetragen sind, wäre das kein Problem. „Guckt Euch ruhig die schönen Yachten an. Aber seit auch ein wenig vorsichtig, so hübsch wie ihr seit. Manche Kerle hier sind so richtige Ganoven. Haben viel Geld, aber keiner weiß, wie sie dazu gekommen sind.“

Die beiden schlenderten sehr langsam in Richtung des Wachhäuschens. In den Yachten, in denen Licht brannte, konnte man vereinzelt auch Menschen sehen. Auf einer der größeren Yachten fand gerade ein größeres Abendessen, oder eine kleine Feier statt. Dort saß eine größere Gruppe zusammen und schien sich am stilvoll gedeckten Tisch zu amüsieren. Auf einem anderen Schiff saß offenbar eine Familie vor einem sehr großen Flachbildschirm und schaute einen Film. Irgendwo lachte eine Frau hell.

An einem Boot blieben sie stehen, um es genauer zu betrachten. Statt einer Gangway war eine richtige Rampe zu sehen, die, obgleich das Meer ruhig lag und nur sehr leichte Wellen in das Hafenbecken schwappten, mit den Bewegungen des Schiffes auf der Pier ein nerviges Quietschen verursachte. Die Frauen unterhielten sich und rätselten, was diese Konstruktion zu bedeuten hatte. Sie waren gerade zwei, drei Boote weiter gegangen, als ein Cabriolet durch das geöffnete Tor in den Privathafen gefahren kam. Darin saßen vier Männer. Langsamer werdend und fast geräuschlos rollte das Auto an den zwei Frauen vorbei. Kurz nachdem der Wagen die beiden passiert hatte, hielt er an. Der Fahrer rief ihnen zu: „Hey, zu welcher Yacht gehört Ihr?“

Jana antwortete: „Zu keiner,“ fast gleichzeitig antwortete Carolin: „Zur Marie an der Kolk.“

Der Mann legte den Rückwärtsgang ein und hielt direkt neben den Frauen: „Ihr gehört zu dem alten Holländer? Jetzt mal ehrlich – wie kommt ausgerechnet der Alte an so heiße Bräute?“

Jana antwortete: „Der ist nett,“ während Carolin entgegnete: „Das geht Euch nichts an. Zu welcher Yacht gehört denn Ihr?“

„Zur Salazar II hier vorne. Die habt Ihr Euch gerade verdächtig lange angesehen.“

„Wir sind nur neugierige Mädchen und haben uns gefragt, wozu diese Rampe da ist.“

„Das kann ich Euch zeigen. Kommt, setzt Euch zu uns rein.“

Die Frauen blickten sich fragend an, unsicher ob sie dem Angebot folgen sollen. Dann nickte Jana: „Warum eigentlich nicht?“ beide schwangen sich ins Auto, die beiden Männer auf der Rückbank machten großzügig Platz. Langsam setzte sich das Auto in Bewegung, fuhr einen Bogen und hielt dann auf die Rampe zu. Dann öffnete sich ein großes Tor, dass zuvor an den dunklen Schiff gar nicht zu erkennen gewesen war, und gab den Blick auf das Innere des Schiffes frei. Hell erleuchtet offenbarte sich eine große Garage im Bauch des Schiffes. Dort stand bereits ein Auto, sowie zwei Motorroller. Der Cabriofahrer fuhr über die Rampe in das Schiff und parkte hinter dem anderen Fahrzeug. Während er noch kurz rangierte, schloss sich das Tor hinter ihnen wieder. Alle stiegen aus.

„Willkommen an Bord der Salazar II. Als Kapitän des Schiffes lade ich Euch zu einem Drink ein, wenn Ihr wollt,“ bot der Fahrer des Cabrios an.

„Sie sind der Kapitän?“

„Lasst uns beim Du bleiben. Ja, ich bin Martin, der Kapitän. Meinem Vater gehört diese Yacht. Wann immer er mal Zeit für Urlaub hat, heuert er eine Crew an, und fährt mit dem Schiff aufs Meer. Nur Pepe hier, der ist Maschinist und passt immer auf das Schiff auf. Er hat auch ein Offizierspatent.“

„Bist Du nicht ziemlich jung für einen Kapitän?“

„Ich bin 26. Ich dachte, wenn mein Vater schon so einen tollen Kahn besitzt, will ich ihn auch steuern können. Ich habe außerdem auch einen Pilotenschein.“

„Ah, jetzt hat er wieder seine Angeber-Phase, sein Vater hat nämlich auch ein Flugzeug, erzählt er Euch gleich, aber ansonsten ist er ganz nett. Ich heiße übrigens Hans,“ kommentierte der gerade ausgestiegene Beifahrer. Auch die anderen beiden Männer stellten sich mit Vornamen vor.

Martin führte die Gruppe in einen großen Salon. Dort befand sich an einer Seite eine Bar. Er schenkte die gewünschten Getränke aus. Die meisten wollten ein kühles, frisch gezapftes deutsches Bier. Die zwei Frauen und vier Männer unterhielten sich zunächst ein wenig über den Ort, das Wetter und aus welcher Ecke sie herkamen.

Jana und Carolin erzählten, dass sie erst gestern aus Düsseldorf angereist und somit den zweiten Tag in Puerto Portals waren. Jana erzählte von ihrer Freundin Sonja, die in einem Reisebüro arbeitet und ihr diesen Ort empfohlen hat. Das Hotel sei in Ordnung, aber für den Preis habe sie etwas mehr erwartet, zumal sie dank ihrer Freundin noch Rabatt erhalten hatten. Carolin fand es nicht so toll, dass ihre Freundin ausgerechnet diese Geschichte erzählen musste. Das klang fast so, als ob sie sich den Urlaub nicht leisten konnten – was zwar fast der Wahrheit entsprach, aber diese noch fremden Männer doch nichts anging, dachte sie still für sich. Aber andererseits war sie froh darüber, dass Jana das Gespräch aufrecht erhielt, denn sie selbst war gegenüber Fremden anfangs immer etwas schüchtern. Die Jungs sahen auch noch toll aus. Und dann auf dieser teuren Luxusyacht, da wusste Carolin nicht, wie sie sich am besten benehmen sollte. Jana war von dem Luxus nicht so beeindruckt, oder sie lies es sich nicht anmerken.

Pepe erwähnte auch gleich, dass das Hotel gerne von Spaniern genutzt wird, die im Hafen zu tun haben. Von Service-Kräften und Handwerkern, die befristet auf einer der Yachten zu arbeiten haben.

Martin erzählte, dass sie sich mit ein paar Freunden treffen. Er habe alle auf das Schiff seines Vaters eingeladen. In zwei Tagen würden noch zwei weitere Freunde kommen, und dann würden sie einen Junggesellenabschied feiern, denn Thomas, ein Freund von Hans, der wiederum Martins bester Freund aus Studententagen war, würde in zwei Wochen heiraten.

„Habt Ihr etwas Besonderes vor?“ traute sich Carolin da zu fragen.

„Wir fahren nach Malta. Wir sind ja kultivierte Leute und machen da etwas Sightseeing.“ Die anderen Männer lachten.

„Nein, im Ernst.“ fuhr Martin fort. „Da gibt es ein paar Interessante Orte, die werden wir uns ansehen. Und ein Kulturprogramm gibt es da auch.“

„Besucht Ihr dort eine Tabledance-Bar, oder was verstehst Du unter Kulturprogramm?“ fragte Jana keck.

„So etwas Ähnliches,“ ergänzte Hans. „Wir haben da zwei Frauen gebucht.“

„Was denn für Frauen? Künstlerinnen?“ hakte Jana neugierig nach.

Die Männer lachten erneut. „Kann man nicht so direkt sagen,“ meinte Martin.

„Ich glaube ich verstehe, was für Frauen,“ warf Carolin ein.

„Was meinst Du denn?“ fragte Jana ihre Freundin.

„Habt Ihr Callgirls gebucht?“ fragte Carolin die Männer direkt.

Carl, der mit Pepe hinten im Auto gesessen hatte, ergriff das Wort. Nicht, dass die anderen nicht auch etwas hätten sagen können, aber es war kurz eine Pause entstanden, weil Martin und Hans offenbar etwas verunsichert waren, ob sie diesen beiden jungen Frauen, die sie auf Anhieb mochten, so direkt ins Gesicht sagen sollten, was sie vorhatten. Und so erklärte Carl, denn es war, wie sich später herausstellte, seine Idee gewesen: „Die beiden Damen bezeichnen sich selbst als Escorts. Das sind schon sehr niveauvolle, gebildete und stilsichere Frauen. Keine billigen Nutten. Die sehen nicht nur super aus, sondern man kann mit denen auch sonst viel Spaß haben.“

„Ist ja krass,“ staunte Jana. „Ihr fahrt extra nach Malta um zwei Nutten zu treffen? Die gibt es doch hier bestimmt auch. Und wieso nur zwei? Nur für den Bräutigam, oder wie muss man sich das vorstellen?“

Carl erklärte weiter: „Nein. Wir sind sechs Jungs und das sind zwei Mädchen. Jede muss drei Mann bedienen. Passt schon.“

„Wie? Das passt? Wollt Ihr Gruppensex machen?“ fragte Jana und lachte daraufhin.

Carl: „Ja, so in die Richtung. Beide Frauen sind an Männergruppen interessiert. Das nennt sich Männerüberschuss und ist echt lustig. Ehrlich gesagt, gibt es nichts Geileres.“

Jana: „Und warum nicht für jeden eine?“

Carl holte aus: „Die kommen von einer speziellen Agentur. Die sind getestet, so wie wir auch. Wir stehen nämlich darauf, ohne Kondom zu ficken, und es ist geil, wenn die Frauen nacheinander besamt werden, oder auch wenn sie in mehrere Löcher gleichzeitig gefickt werden. Das machen nicht alle Frauen mit und, wie gesagt, gesund müssen sie auch sein. Deswegen Malta. Zwei Frauen reichen uns. Zwei Frauen mal drei Löcher, da muss keiner von uns warten.“ Die Männer kicherten.

„Aha, ich verstehe, dann seit Ihr also die schlimmen Jungs, vor denen uns der alte Holländer gewarnt hat,“ meinte Jana und lachte.

Carolin war etwas empört: „Ihr seht eigentlich nicht aus, wie Männer, die es nötig hätten, solche Dienste in Anspruch zu nehmen. Habt ihr denn keine Freundinnen?“

Martin: „Doch, klar habe ich ein Freundin. Sie wohnt bei mir in meiner Münchner Wohnung. Sie studiert da. Und ja: Ich hab es nicht nötig. Überhaupt nicht. Aber es ist geil und macht Spaß.“ Wieder lachte einer der Männer.

Carolin: „Du betrügst also Deine Freundin und findest das lustig...“

Martin: „Nein, nein, ich betrüge sie nicht. Sie weiß, was ich treibe. Beinahe wäre sie mitgekommen. Aber sie hat noch Prüfungen, auf die sie sich unbedingt vorbereiten will.“

Carolin: „Sie weiß, dass ihr Euch eine Hure mietet?“

Hans: „Zwei Huren. Bei mir ist es ähnlich. Ich habe auch eine Freundin, die wohnt allerdings nicht bei mir, sondern hat ihre eigene Wohnung. Wir führen eine offene Beziehung, wie man so sagt. Manchmal erzählen wir, was wir sonst so treiben und manchmal behält jeder sein Geheimnis für sich. Mal treffen wir uns fast jeden Tag, mal sehen wir uns zwei Wochen nicht. Jeder hat seine Freiheit. Sie weiß von dem Junggesellenabschied. Carl hat es ihr erzählt.“

Jana zu Carl: „Und hast Du auch eine Freundin?“

Carl: „Hm. Also bei mir ist das so: Ich gehe regelmäßig zu Huren, also zu Escort-Girls, denn ich lege wert auf Niveau. Dabei ist es schon öfter vorgekommen, wenn ich eine richtig gut fand und sie öfter getroffen habe, dass sie mir angeboten hat, kein Geld mehr zu zahlen, sondern sie als Freundin zu nehmen. Für eine Zeit geht so ein Arrangement ganz gut. Ich habe dann eine sehr hübsche Freundin, die sexuell alles drauf hat und mich echt befriedigen kann, um die mich andere Männer beneiden und sie hat einen festen Freund. Aber länger als ein halbes Jahr hat so eine Beziehung bisher nicht gehalten. Eine wollte von mir geschwängert werden. Tut mir leid, da war ich nicht zu bereit. Familie und so, alles gut, aber jetzt genieße ich noch meine Zeit als Junggeselle.“

Jana: „Und Euer Freund, der jetzt heiratet, ist er der erste der von Euch heiratet?“

Martin: „Pepe ist schon länger verheiratet.“

Pepe: „Ja ich habe eine Frau. Sie wohnt in Madrid, wo wir eine Wohnung haben. Wir haben auch ein Kind. Aber ich bin die meiste Zeit auf diesem Schiff. Ich habe die Verantwortung, dass hier alles funktioniert.“

Carolin: „Hey, Du sprichst sehr gut deutsch, fast ohne Akzent.“

Pepe: „Ja danke. Ich habe in Deutschland gewohnt und gearbeitet. Außerdem ich arbeite für einen Deutschen, Martins Vater.“

Jana: „Du bist also Angestellter...“

Martin: „Ach was, Pepe ist nur zwei Jahre älter als ich. Er arbeitet schon seit Jahren für meinen Vater, er gehört quasi zur Familie. Pepe ist für mich ein Freund wie die anderen.“

Carolin: „Wirst Du die Mädchen die Ihr anheuert auch ficken? Und was sagt Deine Familie dazu?“

Pepe lacht: „Mein Sohn ist noch zu klein. Meine Frau weiß durchaus was ich tue. Sie akzeptiert das als Teil meines Jobs. Aber ich gebe zu, es gefällt ihr nicht. Sie ist immer eifersüchtig die ersten Tage, wenn ich heim komme. Ich verdiene jedoch gut und sie hat alles, was sie braucht. Sie verlässt mich daher nicht, und ich verlasse sie nicht.“

Carolin: „Also ich bin vielleicht zu altmodisch. Wenn mein Freund fremdfickt, kann er gleich den Koffer packen.“

Hans: „Hast Du einen Freund?“

Carolin: „Keinen festen zur Zeit.“

Hans: „Dann viel Glück bei der Suche nach einen treuen Mann. Gibt es bestimmt. Irgendein Langweiler, dem Sex nicht so wichtig ist.“

Carolin: „Sex ist zwar schön, wird aber auch überbewertet.“

Jana: „Wieso Langweiler? Gab es doch früher oft: Ehepaare, die ihr Leben lang zusammen waren und auch regelmäßig Sex miteinander hatten. Das hat doch früher auch funktioniert.“

Carl: „Ja früher! Da haben die Leute auch noch kein Internet gehabt und kein Fernsehen, kein Porno und auch keine Verhütung. Ja danke auch! Von wegen früher war alles besser. Früher war alles Scheiße. Und das meine ich wörtlich. Früher gab es nicht einmal Kanalisation. Die haben Nachttöpfe gehabt, die sie aus dem Fenster geleert haben. Prost Mahlzeit!“ Er nickte, um seine Aussage noch zu bestärken und trank dann einen großen Schluck von dem frisch gezapften Bier.

Hans: „Oder sie hatten ein Plumpsklo im Hinterhof. So lange ist das gar nicht her, davon haben meine Großeltern noch berichtet.“

Carolin: „Natürlich ist heute vieles besser. Aber ob Internet-Porno jetzt ein großer Fortschritt ist...“

Martin: „Wir können ja von Malta einen Abstecher nach Pompeji machen. Ist nicht so weit. Da gibt es alte Bilder aus der Römerzeit. Das sind Mosaike eines ehemaligen Badehauses. Alles erotische Szenen. Auch Gruppensex ist dort dargestellt. Soviel zum Thema Porno und Fortschritt. Hat es schon immer gegeben!“

Hans: „Ja genau: Erotische Kunst hat es zu allen Zeiten gegeben. Ebenso wie die Prostitution. Ist eben alles menschlich.“

Carolin: „Was machst Du denn sonst so, wenn Du nicht gerade Huren für eine Bootstour anheuerst?“

Hans: „Ich arbeite für eine Agentur. Wir vermitteln nicht nur Künstler, sondern vor allem organisieren wir alles was zu einem speziellen Event oder einem Foto-Shooting, oder einem Werbefilm dazu gehört: Tontechniker, Beleuchter, Kameraleute. Aber wir haben auch Autoren, Übersetzer, wir organisieren alles, was nötig ist, um einen Stunt zu machen, oder einen Werbeclip, was auch immer. Überwiegend machen wir Werbefilme.“

Carolin: „Klingt spannend. Engagiert Ihr auch Visagistinnen?“

Hans: „Klar, wir haben sogar eine, die fest angestellt ist.“

Carolin: „Ich bin nämlich Kosmetikerin und Visagistin. Ich würde gerne mal an einem Filmset arbeiten...“

Jana: „Ich bin Friseuse. Ist vielleicht kein Traumberuf, aber ich habe gern mit Menschen zu tun und finde es toll, wenn ich den Menschen mit meiner Kreativität helfen kann. Zum Beispiel wenn ihnen zeige, dass sie ein ganz anderer Typ sein können, einfach durch eine neue Frisur.“

Carl: „Ich habe Wirtschaft studiert. Ist aber nicht so das Wahre. Mein Vater möchte, dass ich seine Firma später übernehme, da arbeite ich auch schon. Nur so richtig Spaß macht mir das nicht. Ich hoffe immer auf eine Eingebung, doch noch einen passenden Beruf zu finden, der besser zu mir passt.“

So ging die Unterhaltung noch eine Weile weiter. Es wurde noch eine Runde getrunken und dann verabschiedeten sich die beiden Frauen. Die vier Männer begleiteten sie noch ein paar Meter im Hafen, dann meinte Pepe er müsse etwas am Schiff kontrollieren und zurück. Die anderen drei folgten ihm. Man ging auseinander, ohne sich zu verabreden.

Jana und Carolin liefen zurück in ihr Hotel. Als sie ins Bett fielen, war es schon kurz vor zwei Uhr.

Ein sehr besonderer Yachturlaub

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