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Kapitel 2

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Es sind kaum zwei Monate vergangen und Dana verlor für irgend - was, außer dem Schlaf, jegliches Interesse. An einem Tag, der sich wegen Eintönigkeit durch nichts von den vorigen unterschied, kam Lady Rosalie unerwartet zu der Witwe Cohn zu Besuch. Der armen aber außerordentlich eleganten Dame, die noch vor kurzem ihr intimster Freund war, im Treppenhaus begegnet, machte Dana nur einen lächerlichen Knicks und lief in die Küche, die rau gewordene Hände unter der Schürze versteckend.

Frau Natali, sie mit einem traurigen Blick begleitet, stieg hoch ins Zimmer, dass mal das Kabinett des Hausbesitzers war. Jetzt war die Witwe Klaudia das Oberhaupt der Familie. Sie führte die Geschäfte an Stelle ihres verstorbenen Mannes, und, man muss sagen, auf Grund ihrer angeborenen Abgeschmacktheit und Frechheit, gelang es ihr ziemlich gut.

Lady Rosalie erreichte die Hauswirtin zu Hause am Tisch sitzend, in schwarzer Witwe Haube. Auf Klaudias Finger war ein Ring des wirkungsvollen Schlüsselbundes.

- Was wollen Sie? – wandte sie sich unfreundlich an die Besucherin, ohne vorzuschlagen sich zu setzen.

- Ich bin zu Ihnen mit einer Führbitte für Ihre Tochter gekommen, begann Rosalie weich lächelnd, als ob sie den feindlichen Ton der Wirtin nicht bemerkte. Ich habe schon mehrmals mit ihrem verstorbenen Mann über die Notwendigkeit ihrer Tochter eine gute Bildung zu geben gesprochen. Er verwies immer auf das Fehlen von Mitteln. Vorige Woche erhielt ich einen Brief, aus dem ich über die schwere Krankheit meiner ehemaligen Patronin erfuhr. Diese hochgestellte Dame – aus persönlichen Gründen möchte ich ihren Name nicht nennen – wünschte sich mit mir auf dem Todesbett treffen. Der Grund ist mir bekannt, aber ich will mich nicht in unnötige Kleinigkeiten eingeben. Somit werde ich in kürze Warschau verlassen müssen.

- Kann es kaum erwarten, - unterbrach sie Klaudia zänkisch. – Ihr Häuschen haben sie natürlich schon verkauft? Ansonsten finde ich Interessenten…

- Über das Häuschen machen Sie sich keine Sorgen, - sagte Rosalie ruhig, den Handschuh zupfend. – Es geht um etwas anderes. In den Jahren meines Lebens hier habe ich viel gearbeitet und bescheiden gelebt. Dadurch gelang es mir eine solide Summe zu sparen, genügend dafür, um wenigstens eine bescheidene Pension für ein junges Fräulein zu besorgen.

- Ihre Sparsamkeit in allen Ehren, aber was habe ich damit zu tun? – begann sich die Witwe zu reizen, die es eilig hatte den erlangten Profit für den geschmuggelten Brokat zusammenzurechnen.

- In diesem Zusammenhang möchte ich Sie um Erlaubnis bitten Ihrer Tochter zu erlauben, mich nach Russland zu begleiten. Ich verspreche Ihnen, dass sie unter Aufsicht sein wird und wenn wir ankommen, wird sie in ein angesehenes Pension um Erweiterung der Bildung eintreten – in Russland ist es etwas billiger als in Europa. Ich beteure Ihnen, um dem Mädchen eine glückliche Zukunft und eine ordentliche Partie zu garantieren, man keine bessere Mittel findet.

Klaudia begriffen, wohin die Gesprächspartnerin hinaus will, kniff verekelt die Augen zusammen.

- Weist du was, Schätzchen? Alle Ihre, angeblich, „edelmütige Bildungsmaßnamen“ führen die jungen Mädchen zu nichts anderem, als nur auf Unterhalt und Vergeudung zu leben. Nein, Dana – Dora – Esther bleibt in Warschau, heiratet einen ordentlichen Herr und wird sich mit dem Haushalt beschäftigen. Und wenn sie nicht heiratet, ist auch gut, zusätzliche Hände sind in der Wirtschat nicht übrig.

- Aber Sie verstehen doch, Talent wird dem Menschen nicht dafür gegeben, dass er es in alltäglicher Fadheit vergeudet. Das ist ungerecht – den Fähigkeiten sich zu entwickeln nicht geben.

- Natürlich, Liebste, - widersprach die Witwe giftig. – Sehe, wie weit du dich entwickelt hast. Ins Zuchthaus gehörst du. Junges Blut wünschst du dir! Raus hier, Aß!

Drohend und theatralisch mit den Augen blitzend, zeigte Klaudia mit dem Finger auf die Tür, hinter der man sofort ein Geräusch hörte.

Lady Rosalie, sich mit Würde erhoben, verabschiedete sich schweigend. Sie ging die Treppe hinunter, hoffend unterwegs ihren Zögling zu treffen, um sich von ihr zu verabschieden. Dana, die die Möglichkeit diese historische Unterhaltung zu lauschen nicht versäumte, saß jetzt hinter dem Ofen, die Tränen auf den Wangen verschmierend.

Lady Rosalie fuhr am nächsten tag ab. Es gelang ihnen doch noch sich zum Abschied zu sehen Dana stand mit einem Steingesicht, die Augen zur Erde niedergeschlagen, fürchtend den Mund zu öffnen und durch zittern der Stimme ihre Gefühle zu verraten. Lady Rosalie, der ohne Worte alles klar war, sagte zurückhaltend zum Abschied einige warme Worte zum Abschied:

- Dana – Esther, ich weiß nicht, wie sich dein Schicksal ergibt. Um eins bitte ich dich – verliere nie den Glauben an dich. Nur mit eigenen Händen kann man sich ein würdiges Leben erbauen. Und Hände hast du goldene.

Lady Rosalie drückte warm die dünne, lange Finger des Zögling und, fügte hinzu, sich in die Kutsche setzend; Und das Spielen auf dem Klavier vergiss nie.

Ein halbes Jahr später hat sich Danas Leben wieder grundsätzlich geändert. Das kleine Haus gegenüber, in dem die Weißnäherin Rosalie lebte, wurde von der Witwe Cohn, die mit jeder Stunde reicher wurde, gekauft. Nach der gründlichen Renovierung und Einrichtungen umwandelte es sich in ein wunderschönes Nestchen. Zuerst planierte die Witwe es für den dreifachen Preis den Emigranten, von denen es in jenen Jahren Massen gab, zu verkaufen. Nach Beratung mit der ältesten Tochter, die wieder in der Rolle einer Luxusdame war, änderte die Witwe ihre Entscheidung und gab es Barbara ab. Die hat das Häuschen für ihre habsüchtigen Ziele verwendet, sie empfing da die „auserwählte“ Gesellschaft.

Es bestand aus wohlhabenden Menschen, einigermaßen Einflussreichen in der Sphäre Unternehmung und Herstellung. In den Gesellschaftsabenden holte jeder seinen Nutzen raus. Die wollüstigen Greise schlossen hier Bekanntschaften mit jungen Damen, die Schutzpatronen brauchten. Kleine Beamten konnten irgendwelche pikante Dienste dem nötigen Mensch leisten und sich eine Dienstvorrückung besorgen. Barbara selbst veranstaltete hier Stelldicheine mit den Liebhabern und suchte sich gleichzeitig das nächste Opfer ihrer Affäre aus und fand sich Zugang in die nötigen Häuser. Ein Teil des Profits ging, selbstverständlich, in die Tasche der unternehmerischen Witwe

Ein halbes Jahr später hat sich Danas Leben wieder grundsätzlich geändert. Das kleine Haus gegenüber, in dem die Weißnäherin Natali lebte, wurde von der Witwe Cohn, die mit jeder stunde reicher wurde gekauft. Nach der gründlicher Renovierung und Einrichtungen umwandelte es sich in ein wunderschönes Nestchen. Zuerst planierte die Witwe es für den dreifachen Preis den Emigranten, von denen es in jenen Jahren Massen gab, zu verkaufen. Nach Beratung mit der ältesten Tochter, die wieder in der Rolle einer Luxusdame war, änderte die Witwe ihre Entscheidung und gab es Barbara ab. Die hat das Häuschen für ihre habsüchtigen Ziele verwendet, sie empfing da die „auserwählte“ Gesellschaft.

Es bestand aus wohlhabenden Menschen, einigermaßen Einflussreichen in der Sphäre Unternehmung und Herstellung. In den Gesellschaftsabenden holte jeder seinen Nutzen raus. Die wollüstigen Greise schlossen hier Bekanntschaften mit jungen Damen, die Schutzpatronen brauchten. Kleine Beamten konnten irgendwelche pikante Dienste dem nötigen Mensch leisten und sich eine Dienstvorrückung besorgen. Barbara selbst veranstaltete hier Stelldicheine mit den Liebhabern und suchte sich gleichzeitig das nächste Opfer ihrer Affäre aus und fand sich Zugang in die nötigen Häuser. Ein Teil des Profits ging, selbstverständlich, in die Tasche der unternehmerischen Witwe.

An einem wunderbaren Tag sagte Barbara zu Frau Klaudia, dass sie von der letzten europäischen Mode nicht zurückbleiben will und sie eine Gefährtin braucht, und zwar eine hübsche. Für diese Rolle ohne lang zu Bedenken wurde Dana ausgewählt. Sie wurde von der schwerer Hausarbeit befreit, gekleidet, geschminkt und in die „vornehme Welt“ rausgeführt.

Hier, glänzte sie, selbstverständlich. Ihre Naturschönheit regte ganz verschiedene Leute an. Die relative Freiheit, Umgebung der reichen und schönen Männer, und Luxussachen haben bald ihre Rolle gespielt. Dana verwandelte sich in eine kokette und witzige junge Dame, gekleidet, wie eine Puppe und liebende zu flirten.

Bald verdrehte sie vielen Wohlhabenden Menschen die Köpfe Man begann sie zu verwöhnen, schenkte Kostbarkeiten, führ sie zu Vergnügungsvorstellungen aus.

Hübsche, lustige, verwöhnt durch Aufmerksamkeit und Geschenken hat Dana bald selbst bemerkt, wie schnell sie eine Vorliebe für den Luxus und Faullenzen gefasst hat. Eines Tages fand aus diesem Grund ein Gespräch mit ihrer Schwester statt, dessen Anfang Dana ziemlich lustig machte.

- Na was? - Barbara setzte sich auf die Ottomane, die seidene Decke von den Füßen der Schwester heruntergezogen. – Hast dich ein wenig geaalt, jetzt ist es Zeit zu verrechnen.

Dana, verwundert die dünne Augenbraue hochgezogen, ließ einen Rauchschwaden ins Gesicht Schwester.

- Was meinst du? – fragte sie faul.

- Das, - duldete es kaltblutig Barbara. – Warum hast du dem Baron Steinmann abgesagt?

- Na und? Ein widerlicher, fetter Eber, er verdient es nicht, Mensch zu sein, geschweige noch des Titels. Die arme Ehefrau sieht nicht, was er hier macht, - zwitscherte Dana, theatralisch die Augen verdrehend.

- Nehmen wir an, geht dich das Familienleben des Barons nicht besonders was an. Es ist an der Zeit, der eigener Familie zu helfen.

- Familie? – Zuckte Dana mit den Schultern. Mir schien es immer, dass meine Familie es auch ohne mich gut schafft.

Von der Ottomane aufgestanden, begann sie im Zimmer umherzugehen, mit den Gürtelquasten spielend.

- Sei nicht so zuversichtlich, - sagte die Schwester, die Lippen eingezogen, - Solange du hier bist, bist du mir schuldig. Und wenn du irgendwelche Pflichten nicht erfüllen willst, dann geh doch zur Stiefmutter und putze weiter die Töpfe. Werden wir dann ja sehen, wie deine Verehrer dich dann mit Kleinigkeiten beschenken werden.

Dana zuckte mit den Schultern und überlegte. Schon lange musste sie nicht vor der Wahl stehen, so leicht und angenehm ist ihr Leben geworden. Aber Dana hegte nie falsche Hoffnungen, was die Realität betraf. Es kam immer die Zeit der Begleichung der Rechnungen. Zurück in Klaudias Haus zu gehen hieß sich fallen zu lassen, aber Dana strebte immer vorwärts und nach oben. Man war gezwungen sich zu gestehen, dass in der gegenwärtigen Lebensetappe sie immer noch von jemandes Willen abhängig ist und nicht stark genug, um zu leben, wie sie es sich wünschte. Es gibt nur eine Lösung: die Lage real einzuschätzen, und der Notwendigkeit nachgeben, für eine bestimmte Zeit die eigenen Interessen für die Höchsten Ziele schmälern. Und das höchste Ziel war die Freiheit und ein Leben zum eigenen Vergnügen. - Gut, - sagte Dana sich zu ihr nicht umdrehend. – Was willst du?

* * *

Barbara wollte nicht das Unmögliche. Dana sollte auch weiterhin freundlich und kokett zu allen, die für das Vergnügen der Unterhaltung mit den Damen der „Halbwelt“ zahlen konnten, bleiben. Im bestimmten Alter zahlen die Männer für dieses Vergnügen mit mehr Lust.

Aber, außer dem gewöhnlichen Frauenmittel sich auf Kosten der männlichen Wollust „sein Schäfchen ins trockene bringen“, gab es im Vorhaben der Schwestern noch ein Pünktchen. Ihre Gäste, getränkt mit einem Sonderwein, erwachten manchmal in einem ganz unerhofften Ort. Sie konnten sich nicht erinnern, wie sie dahin gekommen sind, und ihnen fehlten oft Uhren oder noch irgendwelche Kostbarkeit. Apropos, dieser Erwerbszweig musste man bald einstellen – zu eng war der Gästekreis.

Eines Tages drang in den friedlichen Lebensablauf zweier Gaunerinnen ihre unbändige Stiefmutter ein, gemeldet, dass sie sich damit nicht zufrieden geben kann, dass ihre jüngste Stieftochter immer noch nicht verheiratet ist. Dana, sich selbstsicher, wie nie zuvor, meldete:

- Ach was, Mutterchen! Machen Sie sich um mich keine Sorgen, ich bin jetzt im Geschäft. Und Ehemann, Was ist schon mit dem Ehemann? Mit dem Ehemann braucht man nicht so eilen, ich bin erst siebzehn. – sie lächelte spöttisch.

Das „Mutterchen“, die Ironie nicht begriffen, explodierte:

- Kindchen, du bist nicht erst siebzehn. Du bist schon siebzehn. Und es ist Zeit über deine Zukunft nachzudenken. Ich habe dir auch schon einen Mann ausgesucht. – Die Stiefmutter blinzelte Barbara zu, was Dana nicht übersehen hat.

Sie hat plötzlich begriffen, dass auf Unterstützung der Schwester sie nicht hoffen braucht. Es war schwer zu glauben, aber Barbara, wie es aussieht, hat sich mit Klaudia vereint, und der Wunsch Dana los zu werden war ihr gemeinsamer. Wahrscheinlich, war das durch die alte Fraueneifersucht und neid zu der ziemlich jüngeren und hübscher Person und wenn auch blutsverwandter Schwester zu erklären. Besser einen Komplice verlieren und sich freuen, sehend, wie die in der Ehe leidet.

Dana widersprach den Verwandten nicht, überlegt über die Möglichkeit wieder zu fliehen weiter vom unfreundlichen Zuhause. Aber sie hatte Pech. Auf die Notwendigkeit die Braut bis zur Schau zu hüten, verwiesen, sperrte man sie in der Mansarde ein und hielt da, wie ein widerspenstiges Tier.

Während der Schau führte sich Dana brav und war aristokratisch bleich. Auf den zukünftigen Ehemann erhob sie ihre Augen nicht, sprach mit niemandem. Auf die Verwandten des Bräutigams machte sie den allerbesten Eindruck.

- Was für eine bescheidene Ehefrau, Mischer, du haben wirst! – sagten sie

Es wurde beschlossen mit der Hochzeit nicht zu ziehen, weil das Mitgift war ganz zufrieden stellend, und das Vermögen des Bräutigams dermaßen beeindruckend, dass die Familie Cohn soviel sogar nicht erwartet haben. Danas Meinung zu diesem Grund war, selbstverständlich, nicht gefragt.

Am bestimmten Tag wurde auf die zu allem teilnahmslose Braut das Bereitschaftshochzeitskleid der Schwester, das schon drei Hochzeiten überlebt hat und noch lange durchzuhalten versprach angezogen, das bleiche Gesicht geschminkt… Sie sah in sich, versuchend an diesem feierlichen und geschichtlichen für jede Frau Tag die eigenen Gefühle zu verstehen.

In dem Augenblick, als alles vorbei war, sah sich Dana zum ersten Mal ihren neu gebackenen Ehemann an. Das Gesicht war gewöhnlich. Nicht der ersten Jugend, nicht erster Frische ohne Merkmahlen der äußeren Anziehung und innerer Erhabenheit. Wäre er ein vollkommener Krüppel, so wäre ein Grund zu leiden und sich zu bemitleiden. Aber dieses Muster der männlichen Mittelmäßigkeit flößte Sehnsucht und Langeweile ein, rief das Gefühl der Hoffnungslosigkeit hervor. Dana tief eingeatmet, befahl sich mutig zu bleiben. Letztendlich ist sie jetzt in Unerreichbarkeit für ihre Familie, und das ist schon der Anfang des Weges. Auf ihrem Finger prangte ein goldener Ring, der war für sie der Passierschein in die Welt, wo sie noch nicht gewesen war.

Der Ehemann, Mischer Rosenzweig, war Besitzer einer Kette von Läden und Inhaber von Aktien der Grubenkompanie. Er wurde in der Gesellschaft als fähiger Geschäftsmann geehrt. Von der materiellen Seite war Danas Zukunft gesichert. Was die andere Seiten betraf, dafür würde man sich selbständig sorgen müssen, das wusste Dana fest. Deshalb fasste sie sich zusammen und begann die sie Umgebenden anzulächeln.

Das einzige merkbare Ereignis am Hochzeitstag war das, dass Dana das Hochzeitskleid versaut hat, schüttete ein Glas Rotwein darauf.

Hochstaplerin des Jahrhunderts

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