Читать книгу Die Empathin II - Viktoria Vulpini - Страница 6

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Prolog

In der großen Halle, die Keller eigens für diese Operation, mitsamt dem Gelände außen herum, gemietet hatte, ging es zu, wie in einem Bienenstock. Überall wurde gearbeitet, verladen, instruiert und letzte Details besprochen. Männer liefen herum, Waffen wurden überprüft und Munition ausgegeben. Gleichzeitig verluden andere kräftige Arbeiter robuste Metallkäfige auf Lkws. Schwarze Hubschrauber standen bereit und wurden beladen. Die Piloten studierten ihre Flugrouten und inspizierten ihre Maschinen. Die Flugkorridore waren genehmigt, so dass es keinerlei Schwierigkeiten mehr gab und die Operation bald beginnen konnte.

Keller war zugegebenermaßen mehr als nur ein bisschen überrascht, dass der Plan so gut funktioniert hatte. Als Ziegelbrecher mit seiner Vermutung und der Idee an ihn herangetreten war, hatte er einige Zweifel gehegt, doch wenn er ein gutes Geschäft witterte, war dieser Mann zu interessanten Leistungen fähig. Keller verzog spöttisch die Mundwinkel. Vermutlich war seine Operation das Erste, was dieser Kerl an nennenswerten Dingen auf die Beine gestellt bekommen hatte. Er war ein Angeber und Poser und hatte so viel Rückgrat, wie eine Amöbe, wenn man ihn unter Druck setzen würde.

Aber diese Zusammenarbeit war zu Ende und nun fing Kellers eigene Arbeit an. Immerhin hatte die junge Frau offensichtlich nichts von ihrem unfreiwilligen Part mitbekommen. Das hieß, sie wussten nun ziemlich genau, in welchem Gebiet sie nach den Tieren zu suchen hatten. Diese Eingrenzung war genau das, was sie gebraucht hatten, um das Gebiet exakter zu lokalisieren und gezielt suchen zu können. Mit der Hilfe von hochauflösenden Sattelitenbildern und magischer Unterstützung hatten sie dank der Empathin herausfinden können, wo genau das Gebiet der Wölfe lag. Schon bald würden sie ins Herz ihres Reviers vorstoßen und noch bevor die Tiere wussten, wie ihnen geschah, wären sie gut verpackt auf dem Weg in ihr neues Revier. Keller war alles in allem zufrieden. Zwar war diese ganze Sache in seinen Augen noch immer eine riesige Geldverschwendung, aber das hatte er nicht zu entscheiden und so machte er das Beste daraus.

Wenn das Mittel von Future tatsächlich so wirkte, wie sie behaupteten, dann würde dieser Fang ein Spaziergang werden. Sollte es das nicht, würde es sicher zu weiteren Spannungen zwischen den Anlagen kommen, was Keller ganz Recht wäre, denn er hatte den Eindruck, dass diese Kooperation den Amis mehr brachte, als ihnen.

Der Motor eines der Hubschrauber dröhnte auf und die Rotoren begannen sich langsam zu drehen. Er sah zu, wie aus ihnen eine Scheibe wurde und der schwarze Koloss sich langsam in die Luft erhob.

Ein leichtes Stirnrunzeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, als er erneut zu der Feststellung kam, dass diese ganze Sache erstaunlich einfach war. Er war schon fast ein wenig enttäuscht, denn es schien an jeder Herausforderung bei dieser Operation zu mangeln. Natürlich war ihm schon der Gedanke gekommen, dass es vielleicht irgendeine Art von Falle sein könnte, doch er hatte die Fakten von allen Seiten genau durchleuchtet und es gab keinerlei Hinweise auf Probleme von außerhalb. Das Rudel selbst würde nicht zu einem Problem werden. Er hatte genug Männer und eine hervorragende Ausrüstung finanziert bekommen, mit der er auch ein deutlich größeres Rudel erwischen könnte.

Prüfend ließ er seinen Blick über die Red Hunters gleiten. Ein Team aus fünfzehn erfahrenen Kämpfern, die sich auf die Jagd von Erwachten spezialisiert hatten. Mit einer Erfolgsbilanz, die sich sehen lassen konnte und ihrer Erfahrung im Umgang mit erwachten Wesen, waren sie es, die als Erste tief ins Herz des Reviers eindringen würden, um dort das Rudel an der empfindlichsten Stelle zu treffen: den Welpen und Alten.

Doch auch Truppen, die ihm direkt unterstanden waren hier und auch bei ihnen handelte es sich um erfahrene Männer, die es gewohnt waren mit gefährlichen Kreaturen zu arbeiten. Obwohl alles so gut lief, störte er sich weiterhin daran, dass dies in seinen Augen eine einzige, riesige Verschwendung von Kapital und Arbeitskraft war.

Der Anflug eines Lächelns glitt über sein Gesicht, als er daran dachte, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis er den Aufsichtsrat endlich los sein wäre und damit die Anlage komplett unter seiner Führung stände. Sobald dieser Punkt erreicht war, würde Schluss mit diesen sinnlosen Aufgaben sein, denn dann konnte er sich endlich auf die wirklich interessanten Projekte konzentrieren und in diesem Zuge würde er sich auch nicht scheuen mit in das Phantom-Projekt einzusteigen.

Er schüttelte leicht den Kopf und holte seine Gedanken wieder zurück in die Gegenwart. Nun galt es erst einmal ein Rudel wilder Wandler einzufangen, alles andere kam später. Vermutlich konnte man den Fang im nachhinein gewinnbringend weiterverkaufen.

Die Empathin II

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