Читать книгу Сказки = Märchen - Вильгельм Гауф, Валерия Гусман - Страница 5
Die Geschichte von Kalif Storch
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ОглавлениеAls die Störche an der Mauerlücke dieses hörten, kamen sie vor Freude beinahe auβer sich. Sie liefen auf ihren langen Füβen so schnell dem Tore der Ruine zu, daβ die Eule kaum folgen konnte. Dort sprach der Kalif gerührt zu der Eule:
«Retterin meines Lebens und des Lebens meines Freundes, nimm zum ewigen Dank für das, was du an uns getan hаst, mich zum Gemahl an!».
Dann aber wandte er sich nach Osten. Dreimal bückten die Störche ihre langen Hälse der Sonne entgegen, die soeben hinter dem Gebirge heraufstieg. «Mutabor!», riefen sie. Im Nu waren sie verwandelt, und in der hohen Freude des neugeschenkten Lebens lagen Herr und Diener lachend und weinend einander in den Armen. Wer beschreibt aber ihr Erstaunen, als sie sich umsahen? Eine schöne Dame, herrlich geschmückt, stand vor ihnen. Lächelnd gab sie dem Kalifen die Hand.
«Erkennt Ihr Eure Nachteule nicht mehr?», sagte sie.
Sie war es. Der Kalif war von ihrer Schönheit und Anmut entzückt.
Die drei zogen nun miteinander auf Bagdad zu.
Der Kalif fand in seinen Kleidern nicht nur die Dose mit Zauberpulver, sondern auch seinen Geldbeutel. Er kaufte daher im nächsten Dorfe, was zu ihrer Reise nötig war, und so kamen sie bald an die Tore von Bagdad. Dort aber erregte die Ankunft des Kalifen groβes Erstaunen. Man hatte ihn für tot ausgegeben, und das Volk war daher hocherfreut, seinen geliebten Herrscher wiederzuhaben.
Um so mehr aber entbrannte ihr Haβ gegen den Betrüger Mizra. Sie zogen in den Palast und nahmen den alten Zauberer und seinen Sohn gefangen. Den Alten schickte der Kalif in dasselbe Gemach der Ruine, das die Prinzessin als Eule bewohnt hatte, und lieβ ihn dort aufhängen. Dem Sohn aber, welcher nichts von den Künsten des Vaters verstand, lieβ der Kalif die Wahl, ob er sterben oder schnupfen wolle. Als er das letztere wählte, bot ihm der Groβwesir die Dose. Eine tüchtige Prise, und das Zauberwort des Kalifen verwandelte ihn in einen Storch. Der Kalif lieβ ihn in einen eisernen Käfig sperren und in seinem Garten aufstellen.
Lange und vergnügt lebte Kalif Chasid mit seiner Frau, der Prinzessin. Seine vergnügtesten Stunden waren immer die, wenn ihn der Groβwesir nachmittags besuchte. Da sprachen sie dann oft von ihrem Storchabenteuer, und wenn der Kalif recht heiter war, lieβ er sich herab, den Groβwesir nachzuahmen, wie er als Storch aussah. Er stieg dann ernsthaft, mit steifen Füβen im Zimmer auf und ab, klapperte, wedelte mit den Armen wie mit Flügeln und zeigte, wie jener sich vergeblich nach Osten geneigt und Mu – Mu – Mu dazu gerufen habe. Für die Frau Kalifin und ihre Kinder war diese Vorstellung allemal eine groβe Freude. Wenn aber der Kalif gar zu lange klapperte und nickte und Mu – Mu – Mu schrie, dann drohte ihm lächelnd der Wesir: еr wolle das, was vor der Türe der Prinzessin Nachteule verhandelt worden sei, der Frau Kalifin mitteilen.