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Die Ermittler saßen bei beängstigender Abendhitze im Straßencafé. Ließen sich das Weizenbier schmecken. Rebecca wollte, dass sie sich nach der anstrengenden Büroarbeit eine Auszeit gönnten. Das Bier entfaltete bei den hohen Temperaturen Wirkung.

„Wir sollten die Welt um uns herum nicht ganz vergessen. Das, was da gerade im Irak passiert, ist sehr gefährlich und ich bin froh, dass sich die Bundesregierung da raushält. Ich habe echt Angst, dass sich der Krieg zu einem Flächenbrand entwickelt. Die Kollegen vom Staatsschutz sind schon sehr besorgt“, äußerte sich Roland mit einem Stirnrunzeln.

Die beiden anderen zuckten mit den Schultern.

„Wir können daran eh nichts ändern. Wir sollten den Fokus weiterhin auf unseren Fall richten!“, erwiderte Rebecca mit bestimmtem Unterton in der Stimme. Ihr Blick folgte der vorbeifahrenden Straßenbahn.

René atmete hörbar ein. Ein Schweißtropfen landete neben seinem Bierglas. „Die Amis holen halt wie immer die Kastanien aus dem Feuer, wenn die Europäer vor Angst unter dem Tisch kauern. Wie damals im Kosovo. Aber wie gesagt: Wir können eh nichts ändern und haben selbst genug Probleme. Prost!“

Die Gläser knallten aneinander. Sie bestellten noch eine Runde.

„Was mir aber wirklich Sorgen macht, Jungs, ist die Tatsache, dass wir in unserem Mordfall an Langner keinen Millimeter vorwärtskommen. Die Spurensuche ums Toilettenhäuschen herum, das Tauchen der Wasserschutzpolizei im Main. Alles umsonst. Das Schweigen im Milieu. Wahnsinn! Irgendwas muss es geben, das wir übersehen haben. Die einzige Spur ist das Spermasekret und dieser blöde Zettel. Die Abgleiche in den Datenbanken gingen ins Leere. Bin mal gespannt, wann ich das erste gröbere Gespräch beim Chef habe.“

„Hast du mal daran gedacht, dass der Mörder auch ein Kollege sein könnte? Ich weiß, es ist weit hergeholt. Aber wir sollten in alle Richtungen denken. Ihr wisst schon, so ein Typ, der sich ungerecht behandelt fühlt. Gäbe ja bei der Polizei Gründe genug, findet ihr nicht?“

„Glaube ich nicht. Dafür gibt es kein einziges Indiz. Das ist mir zu weit hergeholt. Entschuldige, René. Ich halte das zum jetzigen Zeitpunkt für ausgeschlossen. Wir haben die Familienverhältnisse sondiert. Negativ. Die Kollegen bei der Bereitschaftspolizei sagten, Langner hatte keine Streitereien und keinen Neid von Kollegen zu befürchten. Bei den jungen Auszubildenden war er sehr beliebt. Nein! Vergiss es!“

„Die Diskussion bringt uns auch nicht wirklich weiter. Lasst uns noch ein Bierchen trinken. Ich gebe eine Runde aus.“

„Na, das ist doch ein Wort. Genau, lasst uns mal den Kopf freibekommen. Alkohol, ein guter Freund! Wir stehen eh da wie Die drei ???. Ist euch eigentlich aufgefallen, dass wir alle in unseren Vornamen den gleichen Anfangsbuchstaben haben?“

„Die ahnungslosen dRei. Stimmt!“

„Ich stelle mir gerade vor, ich bin in der Karibik. Weißer Sand. Das Meer umspült meine Füße und …“

Alle lachten. „René, halt die Klappe! Prost!“

Bullenhitze

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