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Worum es geht beim Prozess?

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Im jenen Jahr 1960 versucht der Verleger des Penguin Verlages einen großen und genialen Erfolg zu landen. Ein neues Gesetz hat gerade die Zensur gelockert. Danach durfte ein obszönes Buch erscheinen, wenn ein Gericht dem Werl literarische Qualität bescheinigt. Penguin nutzt die Gunst der Stunde und versucht erstmals in Großbritannien, 30 Jahre nach dem Tod des Autors David Herbert Lawrence, die Veröffentlichung von „Lady Chatterleys Liebhaber“.

Der Taschenbuchverlag Penguin setzte sich also 1960 provokant über neuere Gesetze gegen „obszöne Publikationen ohne literarische Qualität“ hinweg. Die sehr präzise formulierte Darstellung von geschlechtlicher Liebe, in Verbindung mit einem Plädoyer für die Natur – als im Buch genutzte Metapher für menschliche Sinn- und Natürlichkeit – erregte genauso Anstoß wie dargestellte sexuelle Befreiung und scharfe Kritik an der britischen Gesellschaft.

Penguin ließ elf Exemplare des Buches an eine Bahnhofsbuchhandlung ausliefern und erstattete, um ein Gerichtsverfahren zu erzwingen, gleichzeitig Selbstanzeige.

Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten. Die englische Regierung attestiert dem Verlag, obszöne Schriften zu veröffentlichen und es kommt zu dem Prozess des Jahres: Die englische Krone gegen Lady Chatterley.

Er wird am 20. Oktober 1960 vor einem Londoner Geschworenengericht eröffnet. 12 Geschworene sind per Los ermittelt worden. Sie haben nun darüber zu entscheiden, ob die Zensur aufgehoben wird oder nicht.

Die entscheidenden Momente sind erhalten geblieben, die zeugen von einem aufschlussreichen Verfahren.

Die Krone gegen Penguin

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