Читать книгу Wundersame Elfengeschichten - Werner A Korn - Страница 5

Irmi und die Haus-Elfe

Оглавление

Der Josef lebte mit seiner Frau, seinen fünf Kindern, einer Kuh und zwei Ziegen an einem Bachlauf, wo er mit einem Wasserrad ein Sägewerk betrieb. Seiner Familie ging es so recht und schlecht. Sie hatten nicht viel Geld und oft verzichtete der fürsorgliche Vater auf sein eigenes Essen, damit seine Kinder satt wurden.

Nachdem im letzten Winter besonders viel Schnee gefallen war, stürzten bei der Schneeschmelze im Frühjahr große Wassermengen von den Bergen durch den Bach ins Tal hinunter. Dieser Bach wurde dadurch zu einem reißenden Fluss, der riesige Gesteinsmassen, große Baumstämme und viel Schlamm mit sich führte. Einige besonders große Felsbrocken zertrümmerte das ganze Sägewerk und riss auch das Holzhaus, aus dem sie noch in letzter Sekunde flüchteten, zusammen mit dem Stall fort. Sogar seine Kuh war in den Fluten umgekommen. Der Betreiber des Sägewerks verlor so an einem Tag seinen gesamten Besitz.

Zusammen mit seiner Familie und den zwei von seiner Frau Anna geretteten Ziegen saß Josef vor den wenigen Resten seines ehemaligen Besitzes, und sie waren alle sehr, sehr traurig.

»Zum Glück sind wir am Leben geblieben«, stammelte der Josef unter Tränen. »Und keines unserer Kinder wurde verletzt«, fügte seine Frau still vor sich hin weinend hinzu.


Die Familie und die zwei Ziegen fanden bei einem Bauern in der Nachbarschaft vorübergehend eine Unterkunft. Zum Dank dafür arbeiteten Josef und seine ganze Familie seitdem auf dessen Hof mit.

Eines Nachts erschien Josefs neunjähriger Tochter Irmi im Traum eine Elfe, die über ihrem Bett schwebte. Sie hatte lange blonde Haare und trug ein blaues Kleidchen. Diese Elfe sprach zu Irmi: »Ihr erbarmt uns in eurer Not. Weil ihr so brave Menschen seid und selbst kein Geld für den Wiederaufbau habt, werden wir euch helfen. Wenn du morgen aufwachst, wirst du auf dem Grund deiner Eltern ein neues Sägewerk und ein neues Haus mit Stall vorfinden. Dankt es den Elfen!«

Als Irmi dann früh im Morgengrauen aufstand, erinnerte sie sich an die Elfenerscheinung in der vergangenen Nacht und deren Weissagung. Sie erzählte das beim Frühstück ihren Eltern und Geschwistern.


Ihr Vater wollte die Geschichte erst gar nicht glauben, trat dann an das Fenster und sah zu seinem Grundstück hinüber. Er traute seinen Augen nicht. Was er da sah, haute ihn förmlich um. Tatsächlich standen dort ein neues Sägewerk und ein neues Haus mit einem kleinen Stall für seine Ziegen.

»Das kann doch nicht wahr sein!«, sagte er erstaunt zu seiner Frau, die äußerst nervös und

vor Aufregung zitternd neben ihm stand. Sie rief laut: »Das ist ja Zauberei! Nein, das ist ein richtiges Wunder! Wer hat denn das vollbracht?« und fiel ihrem Mann mit Tränen der Freude um den Hals.


Die beiden Erwachsenen hatten ihrer Tochter Irmi die Geschichte mit der Elfe nicht so recht glauben wollen. Aber Irmi wusste, dass sich die Elfen immer nur den Kindern zeigen würden, denn die Erwachsenen waren von der Tatsache, dass es diese helfenden Elfen wirklich gibt, nicht mehr überzeugt. Sie hatten ihren Glauben daran verloren.

Auch die Nachbarn staunten nicht schlecht, als sie das Wunder sahen.

Neugierig zog Josef mit seiner Familie und den beiden Ziegen los, um ihr neues Heim zu besichtigen. Das neue Wohnhaus war sogar größer als das alte und bestens eingerichtet, mit einer modernen Küche, einem behagliches Wohnzimmer und jeder hatte nun ein eigenes geräumiges Schlafzimmer. Und das neue Sägewerk war mit den modernsten Geräten ausgestattet. Voller Freude umarmten sich alle mit Freudentränen in den Augen.

Von diesem Tag an stellte Hartlinger für die Elfen jeden Abend eine Schüssel, gefüllt mit frischer Ziegenmilch vor die Stalltüre, die er dort am nächsten Morgen wieder leer vorfand.

• • •

Wundersame Elfengeschichten

Подняться наверх