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1. DER TATORT (Freitag, 27.Juli)

Das Haus, ein dreigeschossiges, rotes Backsteingebäude aus der Gründerzeit, stand auf einem Eckgrundstück. Die Häuserfronten verliefen in einem rechten Winkel. Der Westflügel lag an einer stark befahrenen Durchgangsstraße, der Südflügel an einer stillen Nebenstraße, wo sich auch der Hauseingang befand. Den Übergang bildete eine stumpfe Ecke.

Prachtvolle Stuckelemente zierten die Fassaden. Gesimsleisten, Fensterbankprofile, Ornamenttafeln, Giebelschmuck sowie auf dem Dach Erker und Gauben zeugten vom Wohlstand der damaligen Bauherren. Neben den modernen Glas- und Betonpalästen der Nachbarschaft, wirkte das Gebäude wie aus der Zeit gefallen. Ein Fossil, Zeuge längst vergangener Zeit, der zwei Weltkriege überstanden und trotzig seinen Platz behauptet hatte.

Dennoch gab es damals wie heute eine bestimmte Klientel, die das gediegene Ambiente bevorzugte. So hatte sich im Erdgeschoß eine Apotheke etabliert, deren Verkaufsraum allerdings von außen, der stumpfen Ecke aus, zugänglich war. Im ersten Stock teilten sich ein Allgemeinmediziner und ein Zahnarzt die Etage.

Auf der zweiten Etage residierten ein Steuerberater, in einschlägigen Kreisen als Experte für Steuervermeidung bekannt, und ein Rechtsanwalt mit Verbindungen zur Unterwelt.

Ein Stockwerk höher hatte ein sogenannter Finanzdienstleister seine Büros. Dessen Aktivitäten hatte die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Geldwäsche im Visier, bisher allerdings ohne Erfolg.

Darüber befand sich der riesige Dachboden. Der überwiegende Teil diente als Abstellraum. Abgetrennt in Gitterverschlägen lagerten verstaubte Akten, verschlissene Büromöbel, ausrangierte Drucker und uralte Fernsehgeräte. Nur ein kleiner Bereich war zu einer Art Einliegerwohnung ausgebaut worden. Und die bewohnte Arthur Pennewitz.

Der Überfall

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