Читать книгу Wilde Wasserfälle und Klammen in den Bayerischen Hausbergen - Wilfried Bahnmüller - Страница 11
2Durch die Schleifmühlenklamm Mit Gipfelglück zur Schlucht
ОглавлениеDie Schleifmühlenklamm ist meist nur der Auftakt für höhere Bergziele wie den Pürschling oder den Teufelstättkopf. Aber es gibt auch noch einen kleinen unbekannten Gipfel, den die meisten links liegen lassen: das Steckenbergkreuz.
Tourencharakter
Einfache Wanderung, Aufstieg über eine Forststraße und auf steilen, schmalen Bergpfaden. Beim Abstieg geht es auf ebenfalls schmalen Wegen und Stegen durch die Schleifmühlenklamm.
Ausgangs-/Endpunkt
Wanderparkplatz Steckenberg bei Unterammergau
GPS: 47.609992, 11.019727
Anfahrt
ÖPNV: Von München Richtung Oberammergau bis Haltestelle Unterammergau, dann zusätzlich 20 Min. Fußweg
Auto: Über die A 95, weiter nach Oberau, dort rechts auf die B 23 und über Ettal und Oberammergau bis zum Ortsanfang von Unterammergau, dort links zum Wanderparkplatz Steckenberg
Einkehr
Unterwegs keine, aber fast direkt am Startplatz liegt die Steckenbergalm mit der Sommerrodelbahn.
Information
Zum SteckenbergkreuzWir starten am Wanderparkplatz und gehen zunächst geradeaus auf der leicht ansteigenden Forststraße in Richtung Pürschling. Die Abzweigung nach rechts in die Schleifmühlenklamm lassen wir vorerst unberücksichtigt – wir werden die Klamm erst am Ende der Tour von oben kommend durchwandern. Jetzt dauert es nicht lange, und schon biegen wir von der Pürschlingstraße links auf den Bergpfad ab, der zum Steckenbergkreuz ausgeschildert ist. Aber Vorsicht, diese Abzweigung kann man leicht übersehen! Sollten wir an das obere Ende der Klamm kommen, sind wir zu weit gegangen.
Nun geht es steil aufwärts und im Zickzack stets an der Hangkante entlang. Der Weg ist von frei liegenden Baumwurzeln überzogen, und bei Nässe muss man hier etwas aufpassen. Aber so macht Wandern einfach viel mehr Spaß als auf geebneten Forstwegen. Ab und zu finden wir an den Bäumen ein weißes Schild mit einem kleinen grünen Pfeil, dem wir folgen. Nach einem ersten steileren Stück treffen wir oberhalb der Skipisten – die im Sommer allerdings als solche schwerer zu identifizieren sind – auf einen Forstweg. Diesem folgen wir nach rechts, und schon kurz darauf weist uns der grüne Pfeil wieder nach links auf einen Wanderweg in den Wald. Der Pfad führt weiter an der Hangkante entlang aufwärts, bis sich der Wald langsam lichtet. Das letzte Stück geht es nun nochmals steil entlang eines Zauns hinauf zum Steckenbergkreuz (1211 m).
Nach der Wanderung ist sicher noch etwas Zeit für das sonnige Ammermoor zwischen Unterammergau und Ettal.
Auch für eine Einkehrmöglichkeit ist gesorgt.
Von der Aussicht in die kühle KlammDas Kreuz steht auf einem winzigen Wiesenbuckel hoch über dem Ammertal. Unter uns liegt Unterammergau, direkt nördlich davon erhebt sich das Hörnle. Eine Lücke gibt den Blick auf den Hohen Peißenberg frei, und bei guter Sicht sind die kleine Wallfahrtskirche und die Wetterstation auf seinem Gipfel mit bloßem Auge zu erkennen. Noch weiter in der Ferne erkennt man die Satellitenschüsseln der Erdfunkstelle von Raisting und dahinter sogar das Südufer des Ammersees.
Zurück geht es anfangs das erste steile Stück auf demselben Weg, den wir gekommen sind. Wir können die Tour aber zu einem Rundweg gestalten – dafür brauchen wir nur etwas Orientierungssinn und ein wenig Gespür für ein kurzes Wegstück, wo der Pfad schlecht zu sehen ist. (Achtung: Wer sich unsicher fühlt, um diese Rundtour zu wagen, der wandert bis zur Pürschlingstraße am Hinweg zurück und hält sich dann dort für wenige Meter nach links bis zum oberen Ende der Schleifmühlenklamm.) Wenn wir nach dem ersten Steilstück vom Gipfel wieder in den Wald hinunterkommen, sehen wir links von uns zwischen den Bäumen eine Almwiese, auf der wir weiter in Wanderrichtung gehen. Anfangs ist der Boden noch sehr feucht, aber nach wenigen Minuten stoßen wir auf einen breiteren Forstweg, der hier beginnt. Wenn wir diesem Weg folgen, erreichen wir über ein Brücklein wieder die breitere Pürschlingstraße. Dieser folgen wir nach rechts und bald steil bergab. Von links stößt noch einmal ein breiterer Forstweg zu unserem Weg, wir aber bleiben rechts und wandern weiter hinunter. Bald passieren wir viele kleine Berghütten, dann weist uns ein Schild nach links in die Schleifmühlenklamm.
Auf dem Weg in die Klamm
Aussicht vom Steckenbergkreuz
Alter Mühlstein
Historischer WetzsteinabbauNun geht es gleich steil hinunter und vorbei am ersten großen Wasserfall. Der Weg ist schmal und führt zum Teil über Stege und eiserne Brücken. Das Wasser rauscht in seinem Bachbett und fällt über mehrere Stufen abwärts. Erst im unteren Teil der Klamm nähern wir uns allerdings dem Wasser und können hier an mehreren Stellen einen Platz für eine erfrischende Pause suchen. In diesem Bereich der Klamm kann man auch noch Spuren des Wetzsteinabbaus erkennen – in der Landwirtschaft wurden früher Wetzsteine zum Schleifen für Sensen benötigt (s. Tipp).
Das Wasser schäumt und brodelt in der Klamm.
Unterammergauer Wetzsteine
In der Schleifmühlenklamm kann man die Spuren der Steinbrecher noch sehen, und im Wetzsteinmuseum neben dem Gasthof Schleifmühle lernt man, wie aus einem groben Steinblock ein Wetzstein wird. Das Wetzsteinmuseum kann zu den Öffnungszeiten des Gasthofs (täglich 10–22 Uhr, Tel. 08822/13 23) kostenlos besichtigt werden.
Am Ende der Klamm stoßen wir wieder auf die Pürschlingstraße, der wir nur noch wenige Meter bis zum Wanderparkplatz folgen müssen.