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4. Der Mensch kann die Gnade Gottes ablehnen

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Die Arminianer lehrten:

Ein Mensch kann die Gnade ablehnen. Gott zwingt ihn nicht zum Heil.

Ich bin kein Arminianer, aber das glaube ich auch. Gott ist Liebe. Das ist sein Wesen. Und Liebe zwingt nicht. Liebe gibt immer frei zum Neinsagen. Gott zwingt keinen Menschen zum Glauben. Das wäre gegen sein Wesen.

Haben Sie eigentlich schon einmal darüber nachgedacht, warum der auferstandene Christus nur seinen Jüngern erschienen ist (inklusive Paulus) und nie seinen Feinden? Weder Pilatus noch Hannas und Kaiphas, weder der johlenden Menge noch den Pharisäern oder Sadduzäern? Ich habe darauf nur eine Antwort: Weil er niemanden zum Glauben zwingen wollte! Auch Paulus wurde übrigens nicht gezwungen. Der Herr sagt zu ihm: »Paulus, es wird dir schwerfallen, gegen den Stachel (Miterleben der Steinigung des Stephanus) auszuschlagen!« (Apg 26,14) Aber er sagt nicht, dass es unmöglich gewesen wäre. Und vor dem König Agrippa bezeugte er später, dass er der himmlischen Erscheinung nicht ungehorsam war (Apg 26,19).

Gott zerbricht unseren Willen nicht; er will ihn in seinen Dienst nehmen. Nicht sklavische Unterwerfung will er, sondern freien Gehorsam.21

Der Gott der Bibel liebt alle Menschen mit ewiger Liebe. Darum gibt er uns das Evangelium vom Kreuz, das uns völlige Freiheit lässt, diese Botschaft zu glauben oder nicht.

Schmälert das etwa die Souveränität Gottes? Mitnichten. Das erhebt sie sogar! Gott ist so souverän, dass er es sich leisten kann, dem Menschen Freiheit zu gewähren. Übrigens, der Teufel nicht. Satan arbeitet immer mit Zwang, Bindung und Kette!

Tozer schreibt:

Der Wille des Menschen ist (relativ – Anm. d. Aut.) frei, weil Gott souverän ist. Ein Gott, der weniger als souverän wäre, könnte seinen Geschöpfen keine moralische Freiheit gewähren. Er hätte Angst davor.22

So sieht es auch Arnold Fruchtenbaum. Er schreibt:

Grenzt es denn die Souveränität Gottes überhaupt ein, wenn er dem Menschen ein gewisses Maß an freiem Willen gibt? Wenn Gottes Souveränität so definiert wird, dass Gott keine Wahl hat – ja, dann grenzt der freie Wille des Menschen die Souveränität Gottes ein. Wenn Gott aber in seiner Souveränität freiwillig beschlossen hat, dem Menschen einen relativ freien Willen zu verleihen – dann verstößt das ganz und gar nicht gegen seine Souveränität. Seine Souveränität lässt nämlich zu, dass dieser relativ freie Wille überhaupt ausgeübt wird.23

Warum ich weder Calvinist noch Arminianer bin

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