Deutscher Novellenschatz 8

Deutscher Novellenschatz 8
Автор книги: id книги: 2184147     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 281,81 руб.     (3,07$) Читать книгу Купить и скачать книгу Электронная книга Жанр: Языкознание Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783849661113 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Der «Deutsche Novellenschatz» ist eine Sammlung der wichtigsten deutschen Novellen, die Paul Heyse und Hermann Kurz in den 1870er Jahren erwählt und verlegt haben, und die in vielerlei Auflagen in insgesamt 24 Bänden erschien. Um die Lesbarkeit zu verbessern, wurden in dieser Edition die sehr alten Texte insofern überarbeitet, dass ein Großteil der Worte und Begriffe der heute gültigen Rechtschreibung entspricht. Dies ist Band 8 von 24. Enthalten sind die Novellen:
Kompert, Leopold: Eine Verlorene. Riehl, Wilhelm Heinrich: Jörg Muckenbuber. Spindler, Karl: Die Engel-Ehe.

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Wilhelm Heinrich Riehl. Deutscher Novellenschatz 8

INHALT:

Die Engel-Ehe

Vorwort

Jörg Muckenhuber

Vorwort

Eine Verlorene

Vorwort

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Deutscher Novellenschatz

BAND 8

.....

Die Witwe lachte wie ein Teufel auf, während ihr Herz vor Verdruss schwach wurde. Sie antwortete heiser und sich ermüdet auf die Bank niederlassend: Prosit, sage ich. Du hergelaufener Bursch, den ich nur dem Gallus zu lieb und aus Mitleid in meinen Dienst genommen! das ist mein Lohn? — Frau, ich bin kein hergelaufener Bursche. Meine Eltern waren rechtschaffene Leute; ich habe eine Heimat, wo ich schon eine Unterkunft fände, wenn ich wollte; hört Ihr? Wir sind aber geschieden, Frau. — Das sind wir; du hast nicht hören wollen, hast mich beleidigt, eine Frau, die ihre Batzen hat, die dich etwa noch glücklich gemacht hätte! Geh hin; du stimmst recht zusammen mit den Hungerleidern drüben, hättest es so gut haben können; wirst es bald bereuen. Geh nur hin; ich will nichts mehr von dir wissen. — Gottlob haltet Wort, Frau Trümpy; haltet Wort auch ferner. Adje, Frau. Zuvörderst müsst Ihr mir wohl erlauben, dass ich mein Bündel von der Alp hole. — Wird bald beieinander sein, hohnlachte die Ergrimmte und warf dem Fortgehenden ihren Schlüsselbund nach. Das Geschoss traf indessen nur die Türe, und Georg machte ein großes Kreuz, da er außer dem Hause stand. Zu dem Gallus, der daher schlenderte, sagte er: Adje, Gallus. Mit der Alten bin ich fertig, und geh' meiner Wege. Leb wohl. — Hast Recht, wenn du gehst. Aber wohin? Willst du zurück zu deinem Vater? — Halb lachend, halb verdüstert schüttelte Georg den Kopf. Noch ist's nicht Zeit, entgegnete er. Er trägt lang nach und ist gewiss noch nicht gut geworden. Red' nichts davon, hörst du? — Sapristi! einem alten Militär das zu sagen! So gehst du also zum Hagenbach? — Ja. — Recht; lass dir das Vreneli gefallen. — Versteht sich. — Sie ist mir just begegnet; sie ist mit dem Alten ins Weißbad gefahren. Sie wollen aufs Wildkirchle; der Alte hat, denk' ich, ein Gelübd' getan; ich weiß aber nicht, wofür. — Dann seh' ich sie dort oben, die neue Herrschaft. Ich geh' zur Alp, den Havresac zu holen. — Glück zu, und gute Nachbarschaft, Bruderherz. — Allemal. —

Wie schnell auch der junge Mann seine Schritte förderte, so war ihm doch unmöglich, Hagenbach und seine Tochter einzuholen. Diese Letzteren fuhren mit einem raschen Pferde gestreckten Trabs in das Weißbad und verweilten daselbst nur die Zeit, die unumgänglich nötig war, um einige Erfrischungen einzunehmen. Sie machten sich hierauf alsbald auf den Weg, der an fetten Alpen vorüber in die felsige Einöde des Wildkirchleins führt. Hagenbach, kaum erstanden von der schweren Alteration, der er beinahe zum Opfer gefallen, schritt langsam, von der Tochter unterstützt. Aber je höher ihn seine Füße trugen, um so freier wurde ihm Kopf und Brust, umso kräftiger sein Gang. Als die Wanderer endlich um die Ecke der hochgetürmten Felsen bogen, in deren Höhlen das Wildkirchlein und des Klausners Wohnung ruhen, wie Adlernester, als vor ihnen plötzlich der Säntis riesig aufstieg in wilder Eisespracht, während tief unter ihnen der Smaragd des Alpsees blitzte, da wurden Beide, Vater und Tochter, von den kräftigen Schauern jener Wunderwelt ergriffen und mit Schnelligkeit über die gefährliche Brücke, die nach der Felsenkirche führt, als wie von eifrigen Engelhänden gezogen und geleitet. — Wahrlich! sprach Hagenbach mit tiefer Andacht, hätte Gottes Majestät dazumal wie heute mein Herz erfüllt, ich hätte mich nicht vom Versucher, vom Teufel des Kleinmuts hinreißen lassen und nicht gestrebt, mein unsterblich Teil mit der sterblichen Hülle zugleich zu vernichten. — Denkt nicht mehr daran; redet nicht mehr davon, bat die Tochter flehentlich. Der Vater fuhr mit einer gewissen Heiterkeit fort: Das Übel schlägt jedoch immer zum Guten aus. Ohne meine verdammliche Vermessenheit hätte ich auch den wackersten Menschen nicht kennen gelernt, der mir jemals vorgekommen ist: den Georg. Wir sind ihm den größten Dank schuldig. — Allerdings, versicherte Verena. — Den größten Dank, wiederholte Hagenbach; sowohl für das, was er getan, als auch für das, was er noch tun wird, zu unserm Besten. — Ich freue mich, Vater, einen Hausgenossen in ihm zu erhalten. — Ich wollte, Kind, er würde uns Beiden mehr als ein Hausgenosse und Knecht. Ich darf ihn zwar nicht eigentlich einen Knecht heißen, da wir ihm unsern erhöhten Wohlstand zu verdanken haben werden. Er hat mir vorgeschlagen, einen Handel zu errichten, einen Handel mit Kräutern und Balsam. Der Mensch hat Kenntnisse in der botanischen Wissenschaft. Mein übrig Geld soll dienen, den Handel einzuleiten; Georg wird den Sammler und zugleich den wandernden Hausierer abgeben. Das Project ist gut und neu. Wir werden den Klötzen, meinen Landsleuten, aufzuraten geben. Und wenn's geglückt ist, wie ich nicht zweifle, dass es glücken wird, so wäre der brave, hübsche, tätige, junge Mensch nicht uneben zu einem Schwiegersohn. Was meinst du, Vreneli? — Reden wir noch nicht davon, lieber Vater. — Meinetwegen; aber zu den himmlischen Mächten, denen ich zum Dank für meine Rettung aus Satansklauen diese Wallfahrt gelobt habe, zu ihnen will ich beten, dass meine Wünsche in Erfüllung gehen, und dass du dich alsdann nicht weigern mögest, den wackeren Georg für die Erhaltung meines Lebens zu belohnen. — Verena hing den Kopf; dennoch war ihr die Vorstellung einer Heirat mit Georg weniger unangenehm, als es die Aussicht, dem rohen Bläsi anzugehören, gewesen war. In die Verhängnisse, die ihr Gott schicken würde, ergeben, betrat sie die Kapelle, verrichtete sie ihr Gebet. Da Hagenbach noch längere Zeit vor dem Altar verweilte, setzte sich Verena alsdann in den Sonnenschein vor der heiligen Grotte nieder und hing, in die Wildnis des Abgrundes niedersehend, ihren Träumen nach. Sie hörte nicht, dass eilige Füße über die Brücke schritten, dass der Klausner einen Ankömmling begrüßte; sie blickte erst auf, als Georgs Stimme sie anredete: Find' ich Euch doch endlich hier, liebste Jungfer? — Schönen Dank. Woher des Wegs, Georg? — Der verlegene Bursche versetzte: Da ich auf der Trümpy Alp gewesen, sah ich Euch des Wegs ziehen, den Vater und Euch, und dachte, Euch guten Tag zu sagen. Wenn's Euch freut, will ich Euch heimbegleiten und zum ersten Mal unter Euerm Dache schlafen. Ich bin schon aus dem Dienst der Nachbarin. — Das ging schnell, Georg. — Wär's Euch allzu schnell? Dann tät' mir's leid. Ich konnte kaum erwarten, um Euch zu sein, Vreneli. — Wie redet Ihr? Habt Ihr die glatten Worte unter den Soldaten gelernt? Lasst das für Andere, die Euch glauben. — Ihr macht mir Schmerz , wenn Ihr mir nicht glaubt. — Tut doch nicht verliebt, wie ein Herr aus der Stadt. — Verliebt? Hm, ich bin nicht verliebt in Euch, Vreneli. Ich hab' Euch gern, lieb von Herzen, aber zum Verlieben wär's noch zu bald. Vielleicht kommt's dazu ... ich weiß nicht recht. Erlaubt indessen, dass ich Euch gut sei. — Recht gern, da Ihr so vernünftig sprecht. — Und seid auch gut mit mir, Jungfer. — Das versteht sich. Erstens hält der Vater viel auf Euch ... — Er soll's nicht bereuen, bei Gott! — Zweitens habt Ihr ihm das Leben erhalten... — Das freut mich mehrenteils um Euretwillen. — Endlich kann ich Euch nicht vergessen, Georg, dass Ihr, ohne mich noch zu kennen, mein Recht gegen den Rüttimann verteidigt habt. — Ohne Euch zu kennen? Ei ja doch! ich hatte Euch schon oft gesehen; am Morgen, so oft Ihr die Leinwand auf dem Grase netztet; am Mittag, wann Ihr die Hühner füttertet; am Abend, wann Ihr bei Eurer Arbeit unterm Baume saßt und fleißig wart, bis die Sterne langsam kamen, bis die Gletscher verglühten. Gesehen und wohlgefallen und gedacht, ich möcht' bei Euch sein mein Lebelang, das war eins bei mir, und der Himmel, Gott sei Dank, hat schon den Anfang dazu erlaubt. —

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