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Erste Szene

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Rom. Vor dem Kapitol

Trompetenstoß. Es erscheinen oben auf der Bühne Senatoren und Tribunen, wie zur Versammlung; dann von der einen Seite Saturninus mit seinem Gefolge, von der andern Bassianus mit dem seinigen. Trommeln und Fahnen

Saturninus.

Edle Patrizier, Schirmer meines Rechts,

Verteidigt meinen Anspruch mit dem Schwert;

Und ihr, Mitbürger, Freunde wert und treu,

Werbt mit den Waffen um mein erblich Recht.

Ich bin des' Erstgeborner, den zuletzt

Geschmückt Roms kaiserliches Diadem:

So folge mir des Vaters Würde nach.

Kränkt meinen Vorrang nicht durch diese Schmach.

Bassianus.

Römer, Gefährten, Fördrer meines Rechts!

Wenn je zuvor Bassianus, Cäsars Sohn,

Roms königlichem Auge wohlgefiel,

Besetzt den Zugang hier zum Kapitol

Und duldet nicht, daß Unwert dürfe nahn

Dem Kaisersitz, der Tugend stets geweiht,

Dem Recht, der Mäßigung, dem Edelmut.

Laßt Stimmenmehrheit das Verdienst erhöhn,

Und, Römer, kämpft für Freiheit eurer Wahl! –

Marcus Andronicus oben auf der Bühne, mit der Krone

Marcus.

Ihr Prinzen, die durch Anhang und Partein

Ehrgeizig strebt nach Herrschaft und Gewalt;

Es grüßt das römsche Volk, für das wir stehn

Mit unsern Freunden, durch einmütgen Ruf

Nach seinem Wahlrecht, als des Reiches Fürst

Andronicus, der Fromme zubenamt,

Für sein vielfach und groß Verdienst um Rom. –

Ein beßrer Krieger und ein größter Mann

Lebt nicht zu dieser Stund in unsrer Stadt;

Er ist zurückberufen vom Senat

Aus heißem Kampf mit den barbarschen Goten;

Er mit den Söhnen, unsrer Feinde Schreck,

Bezwang dies starke, kriegsgewohnte Volk.

Zehn Jahre sind es nun, seit er zuerst

Roms Sache führt', und strafte mit dem Schwert

Der Feinde Hochmut; fünfmal kehrt' er heim

Blutig, nach Rom, die tapfern Söhne führend

Auf Bahren aus dem Feld;

Und nun, zuletzt, geschmückt mit Ruhmstrophäen,

Zieht dieser wackre Titus heim gen Rom,

Andronicus, der edle Waffenheld.

Wir bitten euch, bei seines Namens Glanz,

Den ihr für würdig achtet eures Throns,

Und kraft des Kapitols und des Senats,

Den andachtsvoll zu ehren ihr bekennt:

Entfernt euch jetzt, entsagt der Übermacht,

Schickt heim die Freund', und wie's Bewerbern ziemt,

Verfolgt in Fried und Demut eur Gesuch.

Saturninus.

Wie schön spricht, mich zu sänftgen, der Tribun!

Bassianus.

Marcus Andronicus, ich trau so sehr

Auf deinen unbestechbar graden Sinn,

Dich und die Deinen ehr und lieb ich so,

Den edlen Bruder Titus, seine Söhne,

Und sie, der sich mein Sinn in Demut neigt,

Die reizende Lavinia, Zierde Roms

Daß ich heimsende meiner Treuen Schar

Und meinem Glück und unsers Volkes Gunst

Vertraun will zur Entscheidung mein Gesuch.

(Die Soldaten des Bassianus gehn ab.)

Saturninus.

Freunde, die so bereit mein Recht geschirmt,

Ich dank euch all'n, und all entlaß ich euch;

Und meines Vaterlandes Lieb und Gunst

Vertrau ich hier mich selbst und mein Gesuch. –

Rom, sei gerecht, und so gewogen mir,

Als ich mit vollem Zutraun neige dir;

Öffnet das Tor und laßt mich ein!

Bassianus.

Auch mich, Tribunen, mit bescheidnem Flehn!

(Alle gehn in das Senatsgebäude.)

Titus Andronicus

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