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Erste Szene

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Messina. Ein Zimmer in Pompejus' Hause

Es treten auf Pompejus, Menecrates und Menas

Pompejus.

Sind sie gerecht, die Götter, schützen sie

Die Taten der Gerechten.

Menecrates.

Denkt, Pompejus:

Was sie verzögern nicht verweigern sie's.

Pompejus.

Indes wir flehn vor ihrem Throne, welkt

Die Gab, um die wir flehn.

Menecrates.

Wir Blinden bitten

Oft unser eigenes Leid, das weise Mächte

Zu unserm Wohl versagt: so sind wir reicher

Durch des Gebets Verlust.

Pompejus.

Ich muß gedeihn!

Mich liebt das Volk, mein ist das ganze Meer,

Mein Glück ist Neumond, mein prophetisch Hoffen

Sieht schon die volle Scheibe. Mark Anton

Hält Tafel in Ägypten, wird nicht draußen

Zu Felde ziehn: Cäsar macht Geld, wo Herzen

Er einbüßt: beiden schmeichelt Lepidus,

Läßt sich von beiden schmeicheln und liebt keinen,

Und keiner hält ihn wert.

Menecrates.

Cäsar und Lepidus

Stehn schon im Feld, mit großer Macht gerüstet.

Pompejus.

Wer sagt Euch das? 's ist falsch.

Menecrates.

Das sagte Silvius.

Pompejus.

Er träumt: ich weiß, sie sind in Rom zusammen

Und harren auf Anton: doch Liebreiz würze

Der üppgen Cleopatra welke Lippen,

Zauber erhöh die Schönheit, Wollust beide;

Den Schwelger bind ein Heer von Festgelagen,

Sein Hirn umnebelnd: Epikursche Köche

Schärfen mit kräftig neuen Brühn die Eßlust,

Daß Schlaf und Schwelgen seinen Ruhm vertagen,

Bis zur Betäubung Lethes. Was bringt Varrius?

Varrius tritt auf.

Varrius.

Was ich zu melden hab, ist zuverlässig:

Antonius kann zu jeder Stund in Rom

Eintreffen; seit er Afrika verließ,

War Raum für weitre Reise.

Pompejus.

Mir wäre kleinre Zeitung weit willkommner.

Menas, ich glaubte nicht,

Daß um so dürftgen Krieg der Liebesschwärmer

Den Helm sich aufgesetzt: sein Feldherrngeist

Ist zwiefach der der beiden: doch erhöh's

Die Meinung von uns selbst, daß unser Zug

Den nimmer lustgesättigten Anton

Dem Schoß der Witw' Ägyptens konnt entreißen.

Menas.

Ich glaube nie,

Daß Cäsar und Anton sich freundlich grüßen.

Sein Weib, nun tot, hat Cäsarn schwer gereizt,

Sein Bruder kriegte gegen ihn, obwohl

Nicht auf Antons Geheiß.

Pompejus.

Ich weiß nicht, Menas,

Wie bald der größern Feindschaft kleinre weicht:

Ständen wir jetzt nicht gegen alle auf,

Gerieten sie ohn Zweifel aneinander;

Denn Anlaß haben alle längst genug,

Das Schwert zu ziehn: doch wie die Furcht vor uns

Verkitten mag die Risse und verschließen

Die kleine Spaltung, wissen wir noch nicht. –

Sei's, wie's die Götter fügen! Unser Leben

Steht auf dem Spiel, wenn wir nicht mutig streben.

Komm, Menas. (Alle ab.)

Antonius und Cleopatra

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