Читать книгу Timon von Athen / Timon Of Athens - Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch) - William Shakespeare - Страница 11

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SIEBENDE SCENE

Inhaltsverzeichnis

Ein Bedienter zu Timon.

Bedienter.

Gnädiger Herr, etliche Edelleute, die kürzlich in den Senat befördert worden, wollen euch ihren Besuch machen.

Timon.

Sie sind höchstens willkommen.

Flavius kommt wieder zurük.

Flavius.

Ich bitte Euer Gnaden, erlaubet mir ein Wort; es geht euch sehr nah an.

Timon.

Mich? Nun, so will ich dich ein andermal anhören. Ich bitte, sorge davor, daß wir ihnen mit etwas aufwarten können.

Flavius

(vor sich.) Ich weiß kaum womit.

Ein andrer Bedienter.

2. Bedienter.

Mit Euer Gnaden Erlaubniß, Lord Lucius macht euch aus Freundschaft und Erkenntlichkeit ein Geschenk von vier milchweissen Pferden, mit Silber angeschirrt.

Timon.

Ich werde sie auf eine edle Art annehmen; (zu Flavius.) Sorget davor, daß ihnen wohl gewartet werde.

Ein dritter Bedienter.

Was giebt's? was neues?

3. Bedienter.

Mit Euer Gnaden Erlaubniß, der hochgebohrne Lord Lucullus bittet sich Euere Gesellschaft morgen auf eine Jagd aus, und hat Euer Gnaden zwo Kuppeln Windhunde hergeschikt.

Timon.

Ich will mit ihm jagen; ich will sie annehmen, und nicht vergessen, ihm einen schönen Ersaz zu thun.

Flavius

(vor sich.) Wo will das hinkommen? Er befiehlt uns immer Provisionen zu machen, und macht grosse Präsente, und alles aus einer leeren Kiste. Und doch will er nicht leiden, daß ich ihm zeige, was für ein Bettler seine Freygebigkeit ist; seine Versprechungen fliegen soweit über sein Vermögen hinaus, daß er für alles was er spricht, für jedes Wort, schuldig werden müßte. Er ist so gut, daß er Intressen bezahlt, um Andern Freygebigkeiten zu erzeigen. Alle seine Güter stehen in den Schuldbüchern seiner Gläubiger. Gut! ich wollte ich würde mit einer guten Art meines Diensts entsezt, eh ich gezwungen werde ihn zu verlassen. Glüklicher ist wer gar keine Freunde zu füttern hat, als solche, die noch schlimmer sind als seine erklärten Feinde selbst. Mein Herz blutet mir vor meinen Herren.

(Er geht ab.)

Timon.

Ihr thut euch selbst unrecht, ihr verringert eure Verdienste zu sehr. Hier, Milord, ein kleines Merkmal unsrer Freundschaft.

1. Lord.

Ich nehm' es mit höchstem Dank an.

2. Lord.

Er hat das großmüthigste Herz von der Welt.

Timon.

Ah, ich erinnere mich erst izt, Milord, daß euch neulich das Castanien-braune Pferd, worauf ich ritt, wohl zu gefallen schien: Es ist euer, weil es euch gefällt.

3. Lord.

O ich bitte euch um Verzeihung, Milord, was das betrift.

Timon.

Nehmt mein Wort dafür, Milord; ich weiß, niemand kan etwas nach Verdienst loben, als was er liebt. Ich schäze meines Freundes Geschmak nach meinem eignen! ich spreche in vollem Ernst – – Meine Herren, ich werde mich bey euch melden lassen.

Alle Lords.

O! niemand wird uns so willkommen seyn.

Timon.

Alle Besuche, und besonders die eurigen, sind mir so werth und angenehm, daß es nicht genug ist, wenn ich euch davor danke; ich könnte Königreiche unter meine Freunde austheilen, und es nie müde werden. Alcibiades, du bist ein Soldat, und also selten reich; deine Einkünfte sind unter den Todten, und deine Ländereyen ligen in einem Schlachtfeld – –

Alcibiades.

Es ist noch Land's genug einzunehmen, Milord.

1. Lord.

Wir sind euch so gänzlich verpflichtet – –

Timon.

Das bin ich euch.

2. Lord.

So unendlich verbunden – –

Timon.

Alles auf meiner Seite. Lichter, mehr Lichter!

3. Lord.

Wir wünschen euch eine beständige Dauer der vollkommensten Glükseligkeit, Lord Timon.

Timon.

Zum Dienst meiner Freunde.

(Die Lords gehen ab.)

Timon von Athen / Timon Of Athens - Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch)

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