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Troilus und Cressida


Prologus

Die Szen' ist Troja. Von den Inseln Gräcias

Sandten zornmüt'ge Fürsten, heißen Bluts,

Zum Hafen von Athen die Ruderschiffe,

Beladen mit den Dienern und der Rüstung

Des grausen Krieges. Neunundsechzig Führer,

Prangend im Fürstenhut, sind abgesegelt

Von Attika gen Phrygia; ihr Gelübde,

Troja zu schleifen, wo im Schirm der Mauern

Frau Helena, geraubt dem Menelaus,

Beim üpp'gen Paris schläft: – das ist der Krieg.

Sie ziehn nach Tenedos,

Und dort entlasten die tiefkiel'gen Schiffe

Sich ihrer tapfern Fracht; auf Iliums Ebnen

Schart sich der frischen, noch vollzähl'gen Griechen

Feldlager: – Priamus' sechstor'ge Stadt

(Dardania, Thymbria, Ilias, Chetas, Troas

Und Antenoridas), mit mächt'gen Krampen

Und wohlausfüllend schwer gewicht'gen Riegeln,

Weckt Trojas Söhnen Kampflust. –

Erwartung nun, die muntern Geister schürend

Auf dieser Seit' und jener, Troer, Griechen,

Setzt alles auf das Spiel: und hieher komm' ich

Als Prologus, im Harnisch; nicht vertrauend

Dem Werk des Dichters, noch der Spieler Kunst,

Nur angetan, dem Kriegsgedichte ziemend,

Meld' ich euch, edle Hörer, wie das Spiel,

Des Kampfs Beginn und Erstlinge verschweigend,

Anfängt im Mittelpunkt; von dort enteilt,

Und nur, wo sich die Szene bietet, weilt.

So haltet Lob und Tadel nicht zurück;

Bald gut, bald schlimm, es ist nur Kriegesglück.

Troilus und Cressida

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