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1 Exkurs in die SeelenWelt

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Bewusst anders sein, ändert das Bewusstsein

und fördert bewusstes Sein.

Wilma Mergen

Bevor ich über meine persönlichen Erfahrungen und spirituell-geistigen Erkenntnisse zum Thema „Down-Syndrom“ berichte, sind ein paar Erklärungen vorab zum besseren Verständnis meiner Sichtweise notwendig. Ich erhebe mit meinen Ausführungen keinen Anspruch auf Absolutheit und Vollkommenheit. Ich gebe hier nur meine persönlichen Erkenntnisse und Erfahrungen als Mensch und Therapeutin einerseits, als Seelenwesen und Mediatorin/Vermittlerin andererseits wieder. Bei Bedarf kann dieses Kapitel auch übersprungen werden, wenn sein Inhalt einen Bereich unseres Daseins anspricht, der für manche unverständlich und abgehoben erscheint. Jeder Mensch lebt in seiner eigenen Welt der Konzepte, Glaubensmuster und Illusionen. Für den einen ist die geistig-spirituelle Welt existent, für den anderen ist dies reiner „Humbug“. Dies hängt vom jeweiligen Seelenalter und entsprechenden Bewusstsein des Menschen ab. Unser menschlicher Verstand ist nun einmal begrenzt. Die Welt unseres Geistes, unseres Herzens, unserer Gefühle und Intuition jedoch ist unbegrenzt.

Für jeden von uns besteht in jeder Sekunde unseres Seins die Chance, Konzepte, Glaubens- und Verhaltensmuster zu ändern, das Bewusstsein zu erweitern, neue Einblicke und Ansichten zu gewinnen, die dann wiederum unser Verhalten und Leben neu ge­stalten. Leben heißt Bewegung, Bewegung heißt Veränderung, Veränderung heißt Wandlung, Loslassen von Gewohntem, von vermeintlichen Sicherheiten. Für mich gibt es im menschlichen Dasein nur zwei Sicherheiten: Gott (ich verwende dafür den Be­griff LIEBE) und die Veränderung. Alles andere sind Scheinsicherheiten und Illusionen.

Wir leben in einer Zeit großer Veränderungen auf allen Gebieten unseres Lebens. Veränderungen lösen Ängste aus. Die größte Herausforderung dabei ist die Veränderung unseres Bewusstseins, um unser Sein bewusster zu leben. Die Basis unseres Bewusstseins bildet die Erkenntnis:

Wir sind geistiges und materielles Wesen,

Seele und Mensch gleichzeitig. Wir sind Liebe.

In unserer Essenz sind wir ein ener­getischer und materieller Ausdruck des Göttlichen, der Urenergie, Urquelle allen Seins. Da ich diese Urenergie als absolute bedingungslose Liebe empfinde, habe ich sie LIEBE genannt. Jeder Mitmensch wird einen anderen Begriff dafür verwenden. Als Seelenwesen leben wir gleichzeitig in dieser bedingungslosen Liebe und sind diese Liebe. Wenn wir als Menschen inkarnieren, haben wir dieses Bewusstsein vergessen, weil wir sonst unsere Aufgabe, unseren Seelenplan hier nicht erfüllen könnten und immer wieder nach Hause zurückkehren wollten. Eine unserer Aufgaben ist es, unsere wahre Essenz, nämlich diese Liebe, auch als Menschen hier im Irdischen zu leben und andere, die im mehr oder weniger dichten (dies ist keine Bewertung!) Nebel des Vergessens leben, da­ran zu erinnern, wer wir in Wahrheit sind. Das ist „religio“, die Herkunft unseres Begriffes „Religion“: die Verbindung zu Gott, zur LIEBE, zur geistigen Ebene wiederherstellen (von lateinisch „religare“ = zurückbinden). Als Seele leben wir in dieser von Liebe geprägten Einheit, als Menschen glauben wir, davon getrennt zu sein. Diese Einheit auch als Mensch zu leben ist eine Angelegenheit des Bewusstseins und bewussten Seins. Dazu trägt jeder Einzelne mit seinen Talenten und Begabungen bei, auch unser Kind mit Down-Syndrom. Die bewusste Integration unseres Seelenanteils in unser Menschsein steht nun an.

Die SeelenWelt besitzt ähnliche Strukturen wie die MenschenWelt. Diese werde ich in Kurzform zusammenfassen. Ausführlicher habe ich die Thematik in meinem Buch „Zuhause in der LIEBE. Erlösende SeelenPflege in Zeiten der Wandlung“ dargestellt. Eine Seele erlebt Entwicklungsstadien wie ein Mensch, besitzt ein SeelenAlter. Ein Menschenleben umfasst in der Regel das Alter des Säuglings, des Kindes, des Jugendlichen, des reifen und des alten Menschen. Als Seele durchleben wir diese Stadien in Form von Zyklen, die jeweils mehrere (ca. 10-25) Inkarnationen umfassen. Am Ende ihrer Inkarnationsreise auf der Erde und Entwicklung hat eine Seele sechs- bis achttausend Menschenjahre zurückgelegt; dies nur zur Verdeutlichung der Dimensionen.

Wie in einem Menschenleben so lernt die Seele in jedem Zyklus und entwickelt sich weiter. Das erworbene SeelenBewusstsein prägt das Bewusst­sein des Menschen und damit sein Verhalten. Deshalb ist bei der Betrachtung eines Menschen nicht nur sein menschliches, sondern auch sein seelisches Alter zu berücksichtigen. Dies ist in allen Bereichen mensch­­lichen Daseins zu beachten. Die Sichtweise und Ethik eines Menschen, der eine Alte Seele ist, ist einem Menschen mit einer Kind- oder Jungen Seele nur schwer zu vermitteln. Es ist, als ob wir einem Schüler der ersten Klasse die Grundlagen der hohen Mathematik vermitteln oder mit ihm ein Drama von Schiller interpretieren würden. Deshalb haben Eltern, Erzieher, Lehrer oftmals Verständnisschwierigkeiten mit den heutigen Kindern, die so außer-gewöhnlich erscheinen. In vielen klei­nen, jungen Körpern steckt eine reife oder alte Seele, deren Bewusstsein „weiter“ ist als das der Eltern oder erwachsenen Wegbegleiter. Dies schließt natürlich Kinder mit Beeinträchtigungen ein. Das Menschenalter sagt also nichts über das SeelenAlter und das Bewusstsein aus! Diese Sichtweise und Differenzierung ist für die Zukunft der Mensch­heit sehr wichtig, erleichtert unser Zusammenleben und verbessert das Verständnis füreinander.

Jede Seele hat für eine Inkarnation einen bestimmten SeelenPlan, den wir auch als Be­stimmung, Aufgabe, Auftrag, Berufung bezeichnen. In ihm ist fest­gelegt, welche Lernerfahrungen sie machen möchte, welche Themen, Ver­strickungen mit anderen Seelen sie auflösen will, welchen Beitrag für das Ganze sie leisten will. Dazu sucht sie sich die ent­sprechenden Rahmen­bedin­gungen auf der Erde aus: die Eltern, Ge­schwister, Familie, Wegbegleiter, den Ort, das Land, die Lebensbedin­gun­gen in Land und Familie. In einer SeelenKonferenz bestimmt sie im Austausch mit anderen Seelen, die sie auf ihrem irdischen Weg begleiten wollen, wann sie sich begegnen, welche Erfah­rungen sie ihr zu ihrer Entwicklung und dem Ziel, das sie sich gesetzt hat, anbieten werden. Diese Seelen schließen einen SeelenVertrag ab. So wird zu diesem Zeitpunkt bereits festgelegt, dass wir einmal ein Kind mit Down-Syndrom bekommen werden, weil uns dieses Kind besser als ein anderes die optimalen Wachstumsmöglichkeiten für unser selbst gewähl­­tes Ziel bieten kann.

Die Seele erfährt eben­falls, welche Hilfen und Beglei­tung ihr von der seelischen Ebene und von der LIEBE zur Verfügung gestellt werden. Diese Helfer werden vom Menschen gerne als Engel, Lichtwesen, auf­ge­stie­gene Meister etc. be­zeichnet und als Brücke zu Gott betrachtet. Sie sind aber nichts anderes als Seelen in einem anderen Entwicklungsstadium. Auch in diesem Punkt gilt es, sich von Konzepten und Glaubens­mustern zu verab­schieden, die unter an­de­rem aus dem menschlichen Bewusstsein der Trennung und dem Leben in der Dualität und Polarität entstanden sind.

Alles, was ist und geschieht, dient unserer Entwicklung als Seele und als Mensch, dient der Entwicklung des Ganzen, der MenschenWelt und der SeelenWelt. Folglich suchen wir uns selbst unsere Rahmenbedingungen aus, sind die Schöp­fer unseres irdischen Lebens. Andere gesellen sich dazu und helfen uns auf unserem Weg. So auch ein Kind mit Down-Syndrom. Damit erübrigt sich auch die Frage der Schuld oder gar Strafe, denn Schuld ist ein menschliches Konzept. Schuld ist eine Projektion der Verantwortung für mein Leben und seine Gestaltung auf andere.

In vielen Leben und Inkarnationen haben wir nicht im Sinne der Liebe/LIEBE gelebt. Wir haben uns gegenseitig Schmerzen und Leid zugefügt, haben unseren MenschenWillen über das SeelenWollen gestellt. Dies sind Erfahrungen, die wir machen wollten und daher müssen, um den Unterschied z. B. zwischen Liebe und Hass, Neid, Eifersucht, Egozentrik etc. erkennen zu können. Diese Hand­lungen führen zu Verstrickungen zwischen zwei Menschen, die irgend­wann wie­der ausgeglichen und aufgelöst werden durch Taten der Liebe. Hier gilt das universelle Prin­zip von Ursache und Wirkung, auch Karma genannt. Jeder ist selbst verantwortlich für sein Leben und seine Taten. Damit ist jeder auch verantwortlich für die Konsequenzen, die daraus für ihn selbst und andere entstehen. Auch hier klärt sich wieder die Frage der Schuld an meinen Lebensbedingungen.

Wir begegnen uns im Irdischen solange, bis die Verstrickun­gen und damit verbundenen traumatischen Erfahrungen gegenseitig in Liebe aufgelöst werden. Liebe be­deutet, akzeptieren was ist, den Anderen in seinem Sosein anzunehmen, ohne Erwartungen zu stel­len, ihm auf seinem Weg hilfreich zur Seite zu stehen, wenn er unsere Hilfe braucht und haben will. Niemand kennt den SeelenPlan und die SeelenGeschichte eines anderen genau, niemand weiß genau, welche Ziele der andere sich zu seiner persönlichen Entfaltung vorgenommen hat. Dies „weiß“ nur unsere Seele. Liebe vergleicht nicht, Liebe bewertet nicht, Liebe beurteilt und verurteilt nicht – Liebe ist.

Es ist daher nicht unbedingt notwendig zu wissen, warum ich ein Kind mit Down-Syndrom erhalten habe. Hier meldet sich nur unser Verstand, der immer alles ergründen und erklärt haben will. Vielleicht lichten sich irgendwann die Nebel des Vergessens, erhalten wir mehr Klarheit über unsere Verstrickungen, wenn dies für uns und unsere Aufgabe wichtig ist. Das einzig Wichtige und Entscheidende ist, den MenschenWillen dem SeelenWollen unterzuordnen, unserem Herzen zu folgen und diese Form menschlichen Daseins nur anzunehmen, es anzuerkennen als liebevollen, individuellen Ausdruck des Göttlichen, der LIEBE. Es ist wichtig, diesem Kind wie jedem anderen auch ein liebevoller Wegbegleiter und -bereiter zu sein, das Beste zu geben, was möglich ist und was das Kind annehmen kann, es zu fördern, aber nicht zu (über-) fordern und nach eigenen Idealen umformen zu wollen. Wir können aus einem Kind mit Down-Syndrom kein Kind ohne diese genetische Andersartigkeit mit ihren körperlichen und geistigen Folgen machen. Es ist wichtig, offen zu sein für die Begabungen und Gaben der Liebe, die uns unser Kind geben will für unseren eigenen Weg und dafür dankbar zu sein. Das Leben als Mensch und als Seele und die Liebe sind Geben und Nehmen. Wir können nur lernen und uns entwickeln durch die Andersartigkeit des Du. Wäre es nicht langweilig und eintönig, wenn unsere Welt nur Farben wie Schwarz, Weiß und Grau hätte? Wenn es nur eine Sorte Blumen in einer einzigen Farbe auf den Wiesen gäbe? Erst die Vielfalt macht unser Leben bunt und lebendig, macht uns reich an Erfahrungen, eröffnet uns neue Horizonte und Chancen.

Leben ist Vielfalt.

Vielfalt ist Farbe.

Farbe ist Licht.

Licht ist Gott.

Gott ist Liebe.

Liebe ist Leben.

Leben ist Lieben.

Wilma Mergen

Menschen mit Down- Syndrom – eXXXtra-begabte Botschafter der LIEBE.

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