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Frühlingserwachen bei den Zibbelchen

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Frühlingserwachen bei den Zibbelchen

Tief unter der riesigen alten Eiche Eidura Eichenblatt liegt eine große Höhle. Wie jedes Jahr zum Frühlingsanfang dringen merkwürdige Geräusche aus ihr heraus. Zuerst hört man ein leises Rumoren, gefolgt von dem Rascheln trockener Blätter. Kurz darauf erklingen viele leise Stimmen und man hört Tausende kleiner Tippelschritte. Was mag das wohl sein? Schauen wir mal tief in die Höhle hinein. Richtig, es sind die Zibbelchen, die aus ihrem Winterschlaf erwachen. Überall recken und strecken sich die kleinen Helferlein von Eidura Eichenblatt, schieben ihre Laubdecken beiseite und kriechen aus ihren Moosbetten. Im vorderen Raum der Höhle stehen Tische und Stühle der Zibbelchen. Die Tische bestehen aus altem Holz und die Stühle sind kleine runde Steine. Auf den Tischen stehen kleine Schüsseln, die aus den Eicheln der riesigen Eiche gemacht worden sind.

Heute war ein schöner Tag und die Zibbelchen beschlossen, draußen zu frühstücken. Jedes Zibbelchen schnappte sich beim Hinausgehen einen Sitzstein und eine Schüssel, um sie an den Wurzeln der Eiche aufzustellen. Die mächtigen Wurzeln dienen den Zibbelchen draußen als Tisch. Alle Zibbelchen hatten die Höhle verlassen und bereiteten nun das Frühstück vor. Wirklich alle? Im hinteren Bereich der Höhle hörte man noch Stimmen!

„Nun mach schon Helli, wir kommen zu spät zum Frühstück. Musst du denn immer herumtrödeln?“ Winni, ein kleiner pfiffiger Zibbeljunge, trat ungeduldig von einem Bein aufs andere und schaute seine Freundin Helli tadelnd an. Er war natürlich schon fertig angezogen, hatte seine Hose aus Haselstrauchrinde an und seine Schuhe aus Eicheln waren auf Hochglanz poliert.

„Ich mach ja schon! Ich mach ja schon! Hetz mich doch nicht so“, antwortete Helli, „Es ist noch sooo früh am Morgen!“

Nachdem Helli ihren Rock aus Gänseblümchenblättern und ihre passenden Lieblingsschuhe aus Löwenmäulchenblüten angezogen hatte, griff sie noch schnell nach ihrer rote Zipfelmütze.

Während sie nach draußen liefen, setzte sie die Mütze hastig auf. Helli sah nun aus, wie der blühende Frühling selbst. Unterwegs nahmen sie die letzten Sitzsteine und Schüsseln mit. Vor der Höhle angekommen suchten sie sich einen Platz an den Wurzeln der Eiche.

Die anderen Zibbelchen waren schon mit den Frühstücksvorbereitungen beschäftigt.

Die einen holten Wasser aus dem kleinen Bach in der Nähe, während andere Blütenpollen der ersten blühenden Pflanzen sammelten. Wieder andere trugen trockene Beeren oder Nüsse aus dem vergangenen Herbst herbei.

Alle hatten zu tun, nur Helli und Winni waren noch nicht einmal gewaschen! Die beiden liefen zu einem nicht weit entfernt stehenden Farn. Auf dem Farn hatte sich der Tau der vergangenen Nacht gesammelt. Helli und Winni stellten sich unter ihn, nahmen ihre Zipfelmützen ab und schüttelten kurz an der Pflanze. Der ganze Tau rieselte wie aus einer Dusche auf die beiden herunter.

„Brr, ist das kalt“, stöhnte Helli, „in einer Stunde wäre das Wasser viel wärmer gewesen!“

„Stell dich nicht so an. Jetzt bist du wenigstens wach. Lass uns frühstücken, ich habe einen Bärenhunger! Gleich nach dem Frühstück kommt Eidura und teilt uns unsere Aufgaben zu. Ich bin mal gespannt, wo die Menschen diesmal ihren Unrat abgeladen haben.“

Winni griff nach Hellis Hand und gemeinsam liefen sie zur alten Eiche. Alle anderen Zibbelchen hatten ihr Frühstück schon fast beendet.

So geht das jedes Jahr im Frühling, immer sind Helli und Winni die Letzten am Frühstückstisch!

Die Zibbelchen

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